VonMarco

Spendensammlung 2023/24 abgeschlossen!

Im Dezember und Januar lief unsere Sammelaktion für den Radsport-Nachwuchs in Ecuador und Gambia: SPENDENSAMMLUNG FÜR RADSPORTNACHWUCHS. 

Nun sind alle Sachen zusammengetragen und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

An „Soft-Wear“ ist ein sehr großer Karton mit 13 kg Bekleidung zusammengekommen.

 

Die „Hard-Ware“ ist dieses Mal etwas spärlicher ausgefallen, aber 1 großer Karton ist dennoch gut gefüllt.

 

Und die Paketboten waren auch schon fleißig und haben die Kartons heute bei Wolfgang in Bayern zugestellt. Dort werden die Sachen dann wieder aufgeteilt und bei nächster Gelegenheit nach Afrika und Südamerika transportiert.

Vielen Dank an alle fleißigen Spender !

 

VonMarco

Bericht aus der Hobby-/Lizenz-/Jedermann-Klasse: Mixed-Team-Relay@the Norder, Kiel

So, da ist er nun: Der letzte Bericht der Saison.

TeamRelay@“the Norder“: Seit wenigen Jahren veranstaltet die UCI am Freitag vor den eigentlichen Weltmeisterschaftskämpfen immer ein Mixed-Team-Relay, also eine Staffel, die aus Fahrern aller 6 WM-Kategorien gebildet wird.

Davon inspiriert hat der Kieler RV am Sonnabendnachmittag nach dem Streckenaufbau zu einer abgespeckten Ausgabe eines solchen Staffel-Wettbewerbs aufgerufen:

Insgesamt 18 verschiedene Wertungen gab es am Sonntag, daraus kann man natürlich keine Staffel bauen, so wurde sich auf 3 FahrerInnen beschränkt. Egal dabei waren Lizenz/nicht Lizenz, einzige Vorgabe war, dass ein Team nicht nur aus erwachsenen Männern bestehen durfte, sondern mindestens eine der Personen musste weiblich oder U15 sein.

Die Einnahmen aus den Startgebühren wurden für das Provence-Trainingslager der Schleswig-Holsteinischen Radsportjugend gespendet.
Es waren 6 Runden zu fahren, jedes Staffelmitglied hatte also 2 Runden zu absolvieren. Dabei wurde aber nicht die gesamte Strecke abgefahren, sondern der verkürzte Jugend-Kurs.

Sonja hatte mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich Lust zu einer „HFS-Allstars-Staffel“ hätte – klar, Ehrensache: Aus „Helmuts Fahrrad Seiten“ wird „Helmuts Fahrrad Staffel“.


Dieser legendäre Satz fällt in jedem besseren Fernseh-Krimi: „Ich crosse nichts ohne meine Anwältin, Herr Kommissär!“

FahrerIn Nummer 3 zu rekrutieren gestaltete sich schwieriger als gedacht, alle Angefragten hatten die Hosen voll, was anderes vor, waren krank oder schon in einem andere Staffelteam verplant. So verpflichteten wir Samstagnachmittag direkt vor Ort Cedrik vom RST Lübeck, der mit seinem Jahrgang 2005 den Altersdurchschnitt unseres Teams wohltuend senkte.

Nach Instruktion und gemeinsamer Streckenabfahrt aller Teilnehmer ging es los:

Cedrik war unser Startfahrer und gestartet wurde vor der Wechselzone mit einem Le-Mans-Start; also mit abgelegten/abgestellten Rädern, die man nach dem Startpfiff erst einmal laufend erreichen musste.


Als Staffelstab fungierte eine laminierte Startnummer, die man irgendwo bei sich zu tragen hatte (Team Nummer 3 hatte seine während des Rennens unterwegs verloren) und die bei Wechsel an den nächsten Fahrer überreicht werden musste – gar nicht so einfach und wie sich im Laufe des Rennens zeigte war die Übergabe nie leicht, viele Teams taten sich enorm schwer und manche Slapstick-Einlage war in der Wechselzone zu sehen.

Wir hatten uns schon vor dem Start dazu entschlossen, dass jeder von uns seine 2 Runden am Stück fahren würde – eigentlich vor dem Hintergrund des kalten Windes und dass es sicher weder angenehm noch gesund sein würde, nach einer Sprint-Runde leicht angeschwitzt 2 Runden lang herumzustehen und auf den nächsten Einsatz zu warten. Außerdem sparten wir und dadurch 3x die Nummernübergabeprozedur.

So etwas an 5 Position ging Cedrik nach dem Le Mans-Start ins Rennen und den einen oder anderen Platz hatte er dann im Laufe seiner beiden Runden verloren.

Übergabe an Sonja klappte einigermaßen, aber an wievielter Stelle sie ins Rennen ging und an wievielter Stelle sie in die Wechselzone kam, kann ich bei besten Willen nicht sagen:

Mit einem solch gemischten Staffelfahren ist wirklich mächtig Betrieb auf der Strecke und in der Wechselzone, das ist wie ein Wimmelbild.

Jedenfalls nahm Cedrik die Nummer von Sonja, stopfte sie mir in die Rückentasche und gab mir noch einen Schubs mit auf die Strecke:

Gleich in der ersten Rundenhälfte konnte ich mir noch 3 Positionen schnappen, danach wurde es zäher.

Den einen oder anderen Platz konnte ich im Laufe der beiden Runden noch gut machen und wurde immerhin kein einziges Mal selbst überholt.

Letztlich ergatterte unsere Staffel den 9. Platz.

Die 3 schnellsten Teams wurden auf dem Podium geehrt, aber kein Team ging leer aus: Der Trek Store hatte genügend Sachpreise abgeladen die dann den Teams zugelost wurden.

Aber auch abgesehen von den Preisen war das Ganze ein Riesenspaß: Dankeschön an den Kieler RV für das Ausrichten und Dankeschön an HFS für die Einladung ins Team.

 

Und da nun ja am Tag nach dem Team Relay inzwischen mit dem Norder Cross auch das letzte Rennen der Saison gelaufen ist, nutze ich die Gelegenheit mal für einen Saisonrückblick:

Kurz gesagt, war es eine fantastische Saison! Ich hatte ja darauf spekuliert, dass durch den Wechsel vieler Fahrer von der Hobby- in die Lizenzklasse die Gelegenheit entsteht, bessere Ergebnisse als in den Vorjahren zu erzielen. Dass Jörg siegfähig ist, hatte er ja schon in vergangenen Saisons gezeigt. Aber dass selbst für mich einige Podiumsplätze und sogar ein Tages- und ein Gesamtsieg herauskommen – das hätte ich nicht gedacht.

Ein bisschen Schade war es, dass Martin nur sehr sporadisch Gelegenheit hatte, Rennen zu fahren und dass Julia diese Saison komplett „out of order“ war.

Dafür sind kürzlich mit Nina und Frederik noch 2 Cyclo-Crossies zu uns gestoßen.

Hier einmal unsere „CTH-Hall of Fame“ der Saison 2023/24:

Frederik ist nur ein Rennen der Trek-Serie gefahren und ist dort gleich auf Platz 2 der Tages- und Platz 7 der Gesamtwertung gefahren.
Im Stevens-Cup ist die Bilanz der Tagesergebnisse 1x 3. Platz, 1x 4. Platz, 2x 5. Platz, 2x 6. Platz, 1x 7. Platz und nach kapitalem Unfall und Sturz in Harburg wieder aufgestanden und gefinished auf dem 25. Platz. Das hat dann den 5. Platz in der Gesamtwertung ergeben!

Nina war 2x bei der Trek-Serie am Start mit einem 4. Platz beim 1. Nieuwjaarscross und dem 6. Platz in Kiel, was in Summe den 6. Platz der Gesamtwertung bedeutet.
Im Stevens-Cup auch nur Top-Ten-Ergebnisse mit 2x dem 10. Platz und einem 8. Platz. Mit so wenigen Teilnahmen kommt man natürlich in der Gesamtwertung nicht ganz weit nach vorn, aber ein beachtlicher 21. Rang ist es geworden.

Martin hatte auch nur 3 Starts Stevens-Cup, die Tagesplatzierungen 9., 16. und 15. stehen zu Buche, was den Gesamtrang 29. bedeutet.
In der Trek-Serie war er nur am Großensee aktiv, dort aber gleich mit einem fantastischen 5. Platz, der immerhin genügend Punkte für den Gesamtrang 13. lieferte.

Jörg hatte in der Trek-Serie hatte er nur einen Auftritt, dafür aber gleich auf Platz 1 des erstens Tages Nieuwjaarscross – die vielen Punkte dafür reichen noch für den 7. Platz im Gesamtklassement.
Dafür hat er im Stevens-Cup den Vogel abgeschossen: 4 Tages-Siege zu Beginn und anschließend 6x der 2. Platz haben sein Punktekonto so gut gefüllt, dass er ungefährdeter Gesamtsieger wurde.

Und ich habe im Stevens-Cup immerhin 4x auf dem Treppchen mit der Nummer „3“ stehen dürfen, dazu kamen noch 3x der 4. Platz, 2x der 5 Platz, ein 6. Platz und als schlechtestes Saisonergebnis der 9. Platz aus Hannover, was am Ende den 4. Rang im Gesamtklassement ergab.
Besonders gut lief es in der kleinen, aber feinen Trek-Serie: Mit einem 5. Platz in Großensee gestartet gab es beim Nieuwjaarscross einen 2. Platz am ersten Tag und den Tagessieg am zweiten Tag. Der 8. Platz in Kiel reichte dann, um als Gesamtsieger festzustehen.
Und zwischendrin war ja noch die Landesmeisterschaft der Nordverbände beim Bremer Galoppcross, wo es bei feinsten Matschbedingungen insgesamt der 3. Platz war – als schnellster Schleswig-Holsteiner also gewissermaßen inoffizieller „Hobby-Landesmeister“.

Wie eingangs schon erwähnt: Da viele starke Leute in die Lizenzklasse gewechselt hatten, um an der Masters-WM im Hamburger Volkspark teilnehmen zu können, hatte sich das Feld der Hobby-Klasse ein wenig gelichtet – das war letztlich auch der Hauptgrund für meine guten Ergebnisse. Und das Wetter hat diese Saison viele Rennen mit tiefen Matsch, Schnee und Eis bereitet, was mir auch in die Karten gespielt hat.

Jetzt wird es also erst einmal ruhiger mit den Rennberichten: Das eine oder andere Straßenrennen wird es vielleicht geben, aber so richtig los geht es dann erst Ende September/Anfang Oktober mit der nächsten CX-Saison, dann aus der Lizenzklasse. Stay tuned – auch dann gibt es bestimmt wieder viel zu erzählen und manchmal bieten mäßige Ergebnisse und Misserfolge sogar die viel amüsanteren Geschichten.

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek-Cyclocross-Serie 23/24, Norder Cross. Kiel.

Aus dem Geschichtsbuch des Radsports:

Straßensaison 2023: Das Monster-Team Jumbo-Visma räumt mit dem Giro, der Tour und der Vuelta die 3 weltgrößten Rundfahrten ab.

Crosssaison 2023/24: Das Monster-Team CTH räumt mit dem Stevens-Cup und der Trek Cyclocross-Serie die 2 weltgrößten norddeutschen Crossserien ab.

Ich fange mal mit dem Bericht des Sonntags und damit in der falschen Reihenfolge an, denn vom Team-Relay am Sonnabend fehlen mir noch die Bilder.

Vorab: Dieses Jahr gab es ein Happy End und kein solch Debakel wie im Vorjahr. Der Ersatzcrosser* stand zwar vorsichtshalber im Depot und dieses Mal hatte ich mich auch mit den Feinheiten der Depotein- und ausgänge vertraut gemacht, aber er durfte die ganze Zeit dort ungenutzt stehen bleiben.

Die Ausgangslage nach 3 von 4 Rennen der TREK Cyclocross Serie war für mich nochmals besser als im Vorjahr:
Position 1 der Gesamtwertung mit 5 Punkten Vorsprung auf Michael, 14 Punkten auf Torsten und sogar 24 Punkten auf Luigi – d.h., weiter als auf Platz 3 abrutschen war selbst im worst-case nicht möglich. Aber da ich nun schon in Führung lag, wollte ich das schon auch ganz gern verteidigen und die Gesamtwertung gewinnen.

Den teilweise neu gesteckten Kurs an „alter“ Stätte konnte ich am Vortag ja schon bei „Team Relay“ kennen lernen:

 

Genau so zäh und kräfteraubend wie im Vorjahr ohne große technische Finessen, ein echter Drücker-Kurs. Und drücken kann Michael einfach besser als ich, in Sachen Kraft & Leistung ist er einfach eine Stufe über mir.

Dazu waren 34 Starter für das Hobby-Masters Rennen gemeldet (sogar 42 für das direkt vor uns startende Hobby-Männer-Rennen), darunter viele starke Leute. Damit war die Marschroute klar: Das ganze Augenmerk liegt auf der Absicherung der Gesamtwertung, denn beim Tagesergebnis gibt es ohnehin nichts zu holen – wobei es sogar vorteilhaft wäre, wenn vorne die „hohen Augenzahlen“ mit 20-17-15-13 von Fahrern belegt werden, die in der Gesamtwertung ungefährlich sind und sich der Kampf zwischen Michael, Torsten und mir in dem Bereich abspielt, wo es nur 1-Punkt-Abstände zwischen den Tagesplatzierungen gibt.

Wie im Vorjahr ging es also leicht angespannt, aber dennoch gut gelaunt und erwartungsfroh an den Start.

Der Start war sehr gut, in 2. Position und weit vor Michael ging es vom Asphalt ins Gelände.

 

Der Führende zischte von Beginn an auf und davon, so dass das Pulk den ersten Hügel und die ersten Kehren Richtung ehemaliger Tribünengeraden an meinem Hinterrad klebte.

Hier fuhren wir auch schon auf das Ende des vor uns gestarteten Männer-Feldes auf, was in dem folgenden Kehrengeschlägel natürlich suboptimal war. Aber einige Überholvorgänge gelangen dennoch und auch ich wurde schon von dem einen oder anderen Mitstreiter überholt.

So ging es das erste Mal durch die Matsch-Rinne (die ganz rechte Spur ließ sich für meinen Geschmack am besten fahren) und den dahinter liegenden Matsch-Rasen zurück am Depot vorbei und auf die ganz lange Gerade zu.

Der „Eintritt“ in die lange Gerade bestand aus der einzig größeren Matschpassage der Strecke.

Wenn man sich da hindurchgeackert hatte wartete „nur noch“ tief durchnässter Rasen. Hier zogen u.a. Hinnerk, Luigi und Michael an mir vorbei.

Hinnerk und Luigi durften das auch gern, aber am Michaels Hinterrad habe ich mich versucht festzubeißen. Mit nur wenigen Metern Abstand ging es so zum nord-östlichen Wendepunkt der Strecke, hinauf ins und hinunter im Wäldchen

und dann die lange Gerade zurück zur ersten Zielpassage

und die anschließende Kehre, hinter der es hinauf zum Schräghang hing.

Das war dann auch der Streckenabschnitt, an dem ich wieder den größten Spaß hatte und der -bis auf einen Ausrutscher in der letzten Runde- richtig gut lief.
Hinter dem Schräghang dann wieder eine Kehre und ab Richtung Hürden:

Durch Überholvorgänge in den folgenden Runden setzten sich immer wieder mal ein paar Fahrer zwischen Michael und mich und ich hatte irgendwie nie den Überblick, ob das jetzt Fahrer aus dem Männer- oder unserem Senioren Rennen waren. Um hier also keine Punkte-Lücke entstehen zu lassen, musste ich immer zusehen wieder direkt an Michaels Hinterrad zu kommen, was mir auch immer wieder unter Schmerzen gelang.

So ging es also Runde für Runde um den Kurs, das Textmarker-gelbe Berner gefolgt vom Celeste-farbenen Schatten. Beim zweiten oder dritten Durchgang über die Hürden steckte ich mich sogar noch einmal wieder an Michael vorbei, aber Höhe Depot überholte er wieder und das Spielchen des Verfolgungsfahrens setzte sich fort.

Irgendwann war das harte Stück Arbeit dann geschafft: Mit schwindenden Kräften wuchs die Lücke zwar auf 150 – 200 Meter, aber kein „Punktedieb“ war zwischen uns: Michael rollte und als Tages-7. und ich als 8. ins Ziel.

Somit verkürzte Michael seinen Abstand um nur einen Punkt und ich hatte den Gesamtsieg in der Tasche!
Torsten erkämpfte sich als Tages-18. den entscheidenden Punkt, um seinen dritten Platz gegen Luigi zu verteidigen. So duften wir also zur Gesamt-Ehrung antreten:

 

Bei den Männern musste Frederik „punktelos“ von ganz hinten starten.

Davon ließ er sich aber nicht entmutigen, ganz im Gegenteil: Durch das große Feld hindurch bahnte er sich peu a peu den Weg bis fast ganz nach vorn, auf dem fantastischen 2. Platz endete seine furiose Fahrt.

 

 

Eine Stunde vor uns starteten Die Damen-Elite, Damen-Masters und die Hobby-Fahrerinnen. Nina legte im Hobby-Feld einen guten Start hin:

Sie behauptete im Rennen dann lange Zeit ihre Platzierung und kam am Ende als 6. Ins Ziel – direkt hinter der Drittplatzierten der Lizenz-Seniorinnen, woran zu erkennen ist, wie stark das Hobby-Feld besetzt und unterwegs war.

*Falls jemand Interesse an einem Colnago World Cup (Größe 56) hat: Der bekommt jetzt noch einen Rundum-Inspektion und steht dann zum Verkauf.

Bilder von Gerd, Nina und Julia.

 

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 11. Lauf: Buchholz in der Nordheide

Tja, wie jedes Jahr fragt man sich: Waren wir nicht gerade eben noch in Norderstedt zum Start des Cups? Und schon er wieder vorbei, der Stevens-Cup. Aber trotz der Wetter-Kapriolen der letzten Tage hat die RSG Nordheide es geschafft die Strecke zu präparieren und das „Grande Finale“ in Buchholz auf die Beine zu stellen.

Früh morgens im „Hobby Männer-Rennen“ fuhr Frederik diesmal auf dem 4. Rang nur ganz knapp am Podium vorbei,

während Nina bei den Hobby-Damen als 10. ins Ziel kam – beide unter noch sehr eisigen, glatten und weitaus schwierigeren Bedingungen, als wir alten Männer sie spät am Nachmittag vorfanden.

Die Besichtigungsrunden unternahm ich wieder mit dem dem Allrounderreifen „Grifo“, aber damit war es schon im gemütlichen Recon-Tempo ziemlich stressig, die richtige Linie zu treffen und zu halten. Auch die Buchholzer hatten die klassische Strecke im Wald, am Spielplatz und um die Turnhallen herum um einige Schleifen erweitert was zusammen mit den unzähligen Wurzeln und den tauenden Schnee-Resten einen wunderbaren Geschicklichkeit-Parcours ergaben – nicht ganz unähnliche Bedingungen zum 2. Tag des „Nieuwjaarscross“,und so keimte doch ein wenig Vorfreude in mir auf, während ich auf die „Limus“-Reifen wechselte.

Der Start war von Schützenplatz in den Park verlegt worden. Auf den 1. Blick ganz gut, durch den „Geburtskanal“ zwischen den Hallen direkt in den wurzelverseuchten Wald starten zu müssen. Aber auf den 2. Blick auch tricky, denn im Park gab es auch nur eine sehr kurze Gerade, gefolgt von einigen Wechselkurven und dann stand ja gleich die wilde „Berg- und Talfahrt“ durch die Bunkerwellen am Parkplatz an:
Da möchte man keinesfalls im Verkehr feststecken, also lohnte sich ein guter Start heute wirklich.

Aus der 1. Reihe ging es los, und heute erwischte Jörg den besten Start, ich direkt dahinter:
Die Kurven im Park fuhr er in der ersten Runde noch sehr, sehr auf Sicherheit bedacht – wenn es nach mir gegangen wäre, hätte wir ein wenig mehr Dampf gegeben. Aber abseits der Ideallinie war kein Überholen möglich, insofern waren wir in dieser Konstellation „safe“, dass wir ungestört als Erste am Parkplatz ankommen würden. Die Bunker waren dieses Jahr irgendwie viel ekliger, eckiger und einfach schlecht zu fahren – aber das Problem war ja für alle gleich.

Nach dieser Viertel Einführungsrunde zischten wir so im CTH-Formationsflug zum ersten Mal über die Ziellinie und hinein in den Wald und die etwas zäh laufende Anfahrt Richtung Wurzeltrail. An dessen Eingang setzten wir die Sache mit der „Formation“ etwas zu genau um, denn nicht nur Jörg testete mit der rechten Schulter, ob der dort stehende Baum wie eine Slalomstange wegfedern würde, sondern ich tat es ihm gleich. Erkenntnis: Nein, der Baum rührt sich nicht, die Schultern müssen federn. (Bis auf leichte Rötung und Schmerz aber niCX passiert.)

Die schnelle Ausfahrt aus dem Wurzeltrail musste man ein wenig ruhiger anfahren als im letzten Jahr und die Ideallinie wirklich gut treffen – daneben war es rutschig. Die kleine Gegensteigung hochpowern, links rum in die nächste Abfahrt und dann kam die Stelle der Strecke, die ich im vergangen Jahr so richtig gehasst habe:
Der lange Anstieg, der mir Runde für Runde den Zahn gezogen hatte. Der war dieses Mal auch mistig-anstrengend, aber hatte erstaunlicherweise fast mehr Grip als im letzten Jahr und zumindest in dieser ersten Runde zog Jörg noch nicht gleich auf und davon. Dafür quetschte sich Klaus oben angekommen gleich rechts innen an mir vorbei.

Das Geschlängel auf dem Spielplatz lief für mich gut:

Während Jörg die beiden engen Kehren zu Fuß bezwang konnte ich fahrend hindurch und auch die sandige Kehre nach der Abfahrt und den Weg zurück hinauf konnte ich sicher und relativ flott fahren.

Dann übers Pflaster, zunächst die kleine Treppe, aufspringen, kurz fahren, abspringen und die größere Treppe hinauf – Hinnerk war noch immer relativ dicht hinter mir.

Statt direkt bergauf zum Parkplatz gab es hier noch eine „Ehrenrunde“ um die Halle herum. Dann wie gehabt vom Parkplatz zum Park, und wie im letzten Jahr war dies meine absolute Lieblings- und Parade-Passage: Trotz nur schmaler Ideallinie, die dennoch teilweise seifig-rutschig war, konnte ich hier immer richtig mit Schwung durch jede Kurve surfen und einige Meter auf Hinnerk herausfahren.

Dann wieder durch die Bunker-Schikane (ich glaube diese 2. Durchfahrt war noch die am besten gelungene) und hinein in Runde 2:

Da ich ja um die Mehr-Power von Hinnerk weiß, versuchte ich das Rad so sicher wie irgend möglich durch die Kurven laufen zu lassen und biss bei dem Power-Abschnitten so gut ich konnte auf die Zähne. Den im Park erarbeiteten Vorsprung hielt ich so einigermaßen und als ich nach den Treppen die Runde um die Halle Richtung Parkplatz fuhr dachte ich: „Wenn ich jetzt schon 2 Runden vor ihm bleiben konnte – wieso soll das nicht auch bis zum Ende klappen?“

Also wieder rein in den Park zum Kurvensurfen: Wieder ein paar Meter mehr. Die Bunker liefen dieses Mal nicht so gut, da musste ich bei der eckigen Auffahrt mit den Füßen nachrudern, aber es ging. Platz-Ziellinie-nächste Runde: Mittlerweile wurde es im Wurzeltrail immer besser, die Linie hatte ich verfeinert. An einigen Wendepunkten im Wald sah ich, dass der Vorsprung eine Idee größer als in der Vorrunde war. Läuft!

Die Spielplatz-Durchfahrt lief im Großen und Ganzen Runde für Runde gut, nur ganz unten in der Sandkehre musste ich dieses Mal vom Rad und hinauf laufen – das war echt ätzend, denn die Schuhe fanden viel weniger Grip als die Reifen, also gab ich hier schon mal den Merkposten an mich aus „Hier bitte die nächsten Runden viel präziser fahren um nicht absteigen zu müssen!“

Die drauffolgende Parkpassage lief hervorragend, aber im Bunker patzte ich:

Oben auf der Kante umgekippt, erstmal mit den Füßen Halt suchen – Rad aufheben das letzte Stückchen hochlaufen – von der falschen Seite auf´s Rad aufspringen und unter den Anfeuerungsrufen von Nina und Frederik weiter: Da hatte Hinnerk gleich wieder ein paar Meter gut gemacht, obwohl auch er nicht so ganz im Fluss blieb.

Die nächste Runde lief im Wald zunächst auch gut, aber beim Durchfahren der Linkskurve zur „Turnhallen-Senke“ traf ich unglücklich eine Wurzel und fand mich auf dem Boden wieder. Aber schnell war ich wieder in Fahrt, aber es waren wieder ein paar Meter an Hinnerk verloren.

Dafür zirkelte ich dieses Mal wieder sicher über den Spielplatz und konnte im Park wieder einige Meter gut machen; nun gab es aber in den Bunker-Schikanen gleich 2 Fahrer zu überrunden – was glücklicherweise recht reibungslos verlief.

Glocke zur letzten Runde: Der Abstand sollte reichen, aber weitere Schnitzer durfte ich mir natürlich nicht erlauben. Dieses Mal ging alles gut, wenn auch ein ungutes Gefühl bei der Anfahrt zur Wurzel-Kurve dabei war. Noch einmal über den Spielplatz, dieses Mal schon sehr mühsam und schwerfällig, ein letztes Mal die Treppen – Hinnerk nicht weit hinter mir.

Also noch mal richtig Angasen im Park, die Bunker-Schikane wieder nur so mittelmäßig gut überwunden und dann war es geschafft: Als 3. im Ziel, zum Cup-Finale also noch einmal einen Podiums-Platz erkämpft – STRIKE !

Und für Jörg war es jetzt „amtlich“: Nach einer langen Serie von 11 Rennen zwischen dem 1. Oktober und dem 21. Januar war er nun der offizielle Gesamtsieger der Wertung Hobby-Ü50: GRATULATION !

Drinnen in gemütlicher Wärme folgte zunächst unsere Tages-Siegerehrung,

anschließend dann die große Siegerehrung des Endklassements aller Klassen, hier die Hobby-Ü50

und die Hobby-Männer, bei denen Frederik den 5. Gesamtrang belegt hat:

Auch „unsere“ 3 Deutschen MeisterInnen aus dem Norden durften ihre frischen Trikots noch einmal präsentieren.

Besonderer Wehmut kam bei den Verabschiedungen unserer Cup-Organisatorin Lorraine und unserem WA-Team Manfred & Margit und Christian in den „sportorganisatorischen Ruhestand“ auf: Viele große Dankesworte von Jens Schwedler, Stephan Sturm und Henning Tonn für die jahrelange Arbeit und das reichlich investierte Herzblut – wir werden euch vermissen!

Und wie jedes Jahr noch einmal einen ganz herzlichen Dank an die ausrichtenden Vereine samt ihrer Mitglieder & Helfer, die große Supporter-Schar an der Strecke, Michael und alle anderen mit Kamera bewaffneten Strecken-Fotografen und alle, die mir jetzt gerade nicht einfallen. Und natürlich an Dank an alle Mitstreiter der eigenen Klassen und einige der anderen Klassen für das Jahr für Jahr und Rennen für Rennen sportlich-familiäre Ambiente inklusive Vorfreude und Nacherzählung.

Damit ist die Cross-Saison aber noch am Ende: Am 4. Februar wird es noch einmal richtig spannend beim Finale der kleinen, aber feinen „Trek Cyclocross-Serie“!

Bilder: Michael Richter aka Mike 667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2024/01/23/sccc-buchholz-idn-21-01-2024/
mike@work!

und Christian https://drive.google.com/drive/folders/1aZ71ycJOoygmBH0RiQVAf0fJJiDbB9kB?usp=sharing

 

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 10. Lauf: Elmshorn

Nikolauscross am Butterberg – ähhh, Nikolaus? Ja genau: Eigentlich findet die Veranstaltung immer traditionell an dem Dezember-Samstag statt, der am dichtesten zum Nikolaus-Tag gelegen ist. Wegen der Wetter-Kapriolen im letzten Dezember wurde das Rennen aber abgesagt und verlegt – daher wurde die Adventszeit dieses Mal gewissermaßen verlängert.

Als ich in Elmshorn eintraf, saß Jörg schon chillig in seinem gut beheizten Bus und erzählte mit Stirnrunzeln vom Zustand des Bodens. Also habe ich flugs das Rad ausgepackt und mir selbst ein Bild von der Strecke gemacht:
Der Kurs war weitestgehend unverändert, einzig die letzte Passage vor der Zielgeraden hat noch die eine oder andere Zusatzschleife bekommen. Der Boden war besser als erwartet:
80% ganz problemlos, 10% so lala und auf den letzten 10% musste man schon aufpassen – wirklich eisig-gefroren war es nirgends mehr, nur eine kleine Passage mit echtem Matsch, ansonsten war die Herausforderung eher ehemals feste Schneedecke, die jetzt taute und dadurch hier und da seifig wurde. Durch diese Verhältnisse aber doch deutlich mehr technischer Anspruch als in den Vorjahren.

Da schon feststand, dass ich in der Gesamtwertung am Ende des Stevens-Cups 4. werden würde, gab es also taktisch nichts mehr zu beachten – an diesem Wochenende konnte ich also ganz befreit fahren und gucken, ob sich vielleicht noch ein schönes Tagesergebnis erzielen ließe.

So konnte ich dann bei der Reifenwahl auch etwas offensiver zur Sache gehen und ein bisschen auf Risiko spielen:
Die leicht rollenden Grifo funktionierten auf den Proberunden ganz gut, an einem knappen Dutzend Stellen erforderten sie aber ganz ganz viel Aufmerksamkeit auf die Kontrolle des Vorderrades. Die griffigeren Limus ließ ich daher im Auto, die schienen mir für die paar Stellen „oversized“.

Der Start aus der 1. Reihe klappte relativ gut: Nach anfänglich etwas Schlupf am Hinterrad reihte ich mich direkt hinter Klaus ein, der vom Pfiff weg die Führung übernahm.

Vielleicht eine Fünftelrunde konnte ich auch noch halbwegs dran bleiben, auf der Geraden Richtung „Pavillon-Schikane“ fuhr Jörg dann an mir vorbei und machte sich auf die direkte Verfolgung von Klaus.

Nun hing Hinnerk an meinem Hinterrad, und der hatte sicher noch wegen des „Nieuwjaarscross“ eine Rechnung mit mir offen.

Aber die ganze erste Runde lang konnte ich ihn hinter mir halten, erst kurz vor der 180° Wende am Teich zischte er vorbei und gab dann Richtung Treppe gleich mächtig Gas.

Aber ich konnte ihm zunächst noch mit relativ geringem Abstand folgen: Obwohl sich mittlerweile zeigte, dass der Boden in den rund 1,5 Stunden seit meiner Streckenbesichtigung eher schlechter geworden war und ich nun doch alle Hände voll zu tun hatte, um mit dem wenigen Profil sicher um die Ecken zu kommen, ging es in den „figelinschen“ Abschnitten ganz gut an ihm dran zu bleiben. Sobald es aber auf gerade Abschnitte ging, holte er den Hammer raus und legte Meter um Meter zwischen uns.

Was dieses Mal erstaunlich gut ging:
Runde für Runde konnte ich die 30 Stufen des Stairway to Hell tatsächlich in einer Art Laufbewegung überwinden; sonst stellte sich immer ein jämmerliches „sich da hochschleppen“ ein.

Ebenfalls gut:
Nach hinten war auch recht bald genug Tageslicht zwischen mir und den Nächstplatzierten. Anfangs war Gerrit noch mein erster Verfolger, aber in der letzten Runde war er dann überhaupt nicht mehr zu sehen – wie ich später erfuhr, hatte sich sein vorderer TL-Reifen „gelüftet“, so dass er noch eine längere Laufeinheit absolvieren musste.

Auch die Überrundungsvorgänge in der letzten Runde liefen dank Umsicht aller Mitstreiter ganz problemlos und so ging es ungefährdet als 4. Über den Zielstrich.

Jörg hatte vorn seinen „Stammplatz“ der letzten Wochen, also Platz 2, sicher ins Ziel gebracht und sich damit schon den Gesamtsieg des Stevens-Cups gesichert.

Weitaus früher am Tag hatten sich im Rennen der Hobby-Männer schon Martin den Platz 15 erkämpft

und Frederik mit Platz 3 auf´s Podium gefahren

während sich Nina bei den Hobby-Frauen den 8. Platz erstritten hat.

So gab es im Zielbereich noch ganz zufrieden einen Becher heißen Kaffee, ein bisschen Smalltalk und die wehmütige Erkenntnis, dass am nächsten Tag schon wieder endgültig Schluss sein würde mit dem „Stevens Cyclocross-Cup 23/24 .

Bilder: Michael Richter, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2024/01/23/sccc-elmshorn-20-01-2024/

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek-Cyclocross-Serie 23/24, Nieuwjaarscross, 2. Tag

NIEUWJAARSCROSS 2024, Tag 2:
Wenn ich nicht so gut in der Gesamtwertung platziert gewesen wäre – mich hätten an diesem Sonntag keine 10 Pferde vor die Tür bekommen. Die Bronchien rasselten immer noch. Rücken, Knie und der ganze traurige Rest taten weh. Die Beine schwer und kraftlos.
Aber: Wat mut dat mut.

Über Nacht und auch am Tag waren die Temperaturen noch um weitere 2-3°C gefallen, was die ganze Situation nochmals spannender machte.

Jörg hatte ja abgesagt, aber als ich vor Ort eintraf sah ich schon den Wagen vom Kieler Hinnerk:
Damit war für mich gedanklich schon einmal ganz klar, wer heute souverän den Tagessieg einfahren würde.

Streckenbesichtigung, den Limus-Reifen hatte ich zuvor noch je 0,1 bar weniger als gestern gegönnt:
Immer noch viel Matsch, Matsch und Matsch, allerdings wurde 2 Schleifen und damit auch die beiden ekligsten Laufpassagen aus der Strecke genommen – wahrscheinlich hätte man sich zumindest morgens in gefrorenem Zustand darin die Füße gebrochen.

Die erste Laufpassage kurz nach dem Start war so halb und halb:
Man konnte sie durchaus fahren, was allerdings sicher nicht schneller als Laufen war. So hatte ich mich hier zumindest für die Startphase gedanklich schon festgelegt, dass ich hier laufen würde.

Die zweite Laufpassage hatte hingeben bergaufführend links eine festgefahrene Spur, so dass man sie sehr gut fahren konnte und dabei auch schneller war als gestern zu Fuß.

Auch einige andere Abschnitte waren fester als gestern, so dass es besser rollte und dabei kraftsparender war. Allerdings gab es auch sehr viele sehr glatte Stellen: Viele Wurzeln, über die man am Vortag recht unbedarft drüberrollen konnte waren nun sauglatt und ganz oben die Schnecken-Kurven waren ebenfalls überwiegend tückisch-glatt. Die „Schikane“ an deren Ende ließ sich bei der Besichtigungsrunde fahren, war später im Rennen aber auch so glatt, dass es nur zu Fuß ging; und bergab auch nur mehr schlecht als recht.

Startaufstellung wie gestern:
Vorn die Hobby-Männer, wir Hobby-Masters dahinter. Michael und ich wieder die beiden ersten an der Startlinie – und auch der Rest der Startphase war aus meiner Sicht eine Doublette des Vortages:
Ab der Startgeraden vorn und als erster durch den 180°-Knick auf den Single-Trail Schräghang. An dessen Ende wie geplant runter vom Rad und mit schnellen Schritten durch die Passage – wieder rauf und dann war es wie gestern mit dünnem Matsch, recht gut zu fahrende Sandkiste und dem, was folgt.

Zwischen dem Bergauf-Absatz und dem bald darauf folgenden bergauf-Hang lief ich dieses Mal aber nicht, sondern fuhr dieses kleine Stück:
Hier war es nicht mehr so schlüpfrig wie am Vortag und so war dies die schnellere Variante.

Oben angekommen hieß es dann „Vorsicht vor den Wurzeln“, das war wirklich unangenehm – aber machbar. Sorge machte mir hier zunächst, dass ich schon hinter den langsameren Fahrern des Männer-Rennens hing – Überholen war schwierig bis unmöglich und nach der guten Startphase sah ich meinen kleinen Vorsprung dahinschmelzen.

Dann die ehemalige Laufpassage mit der kleinen Wall-Auffahrt am Ende – hier bremste mich wieder einer der Männer-Fahrer ein – aber zum Glück blieb ich nicht an der Kante hängen und konnte mich kurz darauf bergauf vorbeiquetschen.

Die Schnecken-Kurven ließen sich bei im Besichtigungs-Tempo ja ordentlich fahren, aber jetzt im Renntempo war das ein ganz heißer Ritt auf der Rasierklinge. Also Tempo drosseln um einigermaßen sicher hier durchzuwuseln.

Nach der Schikane bergab musste ich dann notgedrungen mit eigentlich zu viel Geschwindigkeit in die Matschfurche und durch die Rechtskurve, aber wegen der Glätte im Bergab-Hang war selbst leichtes Anbremsen kaum möglich – Augen auf und durch!

Der längere bergab- Matschsektor ging mit etwas festerem Matsch und breiteren Furchen auch wesentlich besser als am Vortag, die Schikane und die Wende am Ende ließen sich richtig gut fahren. Blick zurück: Michael und Hinnerk folgten, allerdings mit einigem Abstand.

Die gestern folgende Matsch-Laufpassage war hier weggefallen, so dass es gleich durch eines der massiven, tiefen Matschlöcher hindurch ging: Vorderrad anlupfend ging es gut hindurch ohne eine Rolle vorwärts hinzulegen. Der gestern eklige, mittleren Teil war zwar nicht schön aber fuhr sich spürbar geschmeidiger und kraftsparender als gestern, daher ging es mit deutlich weniger Puls zur Treppe am „Jubel-Hügel“.

Die Pedal-Problematik des Vortages war heute kein großes Thema – im Zweifel reichte es, den Fuß ein, zwei Mal auf´s Pedal zu schlagen und Platte / Mechanik waren wieder frei.

Das half hinter dem Hügel auch durch die schmale Spur zu fahren: Mit einem Fuß stabilisieren und dem eingeklickten anderen Fuß kurbeln und schon ging durch den Pumptrack – mit eingeklickter Pedalbindung auch eine sicherere Sache als am Vortag.

Auf der Start-Zielgeraden wieder der Blick zurück auf die Verfolger: Hinnerk vorn, dann Michael und Luigi – so ging es in die 2. Runde.

„Cool – eine ganze, komplette Runde in Führung liegend“ – das habe ich bislang noch nie geschafft. „Da lässt sich der Hinnerk also noch Zeit, ehe er mich platt macht.“ So ungefähr meine Gedanken zu dem Zeitpunkt.

Also mal gucken, wie weit ich diese Führung noch tragen kann. Da ich den Sieg zuvor gedanklich ohnehin schon bei Hinnerk verbucht hatte, war mein Fokus ja eh darauf gelegt, irgendwie vor Michael die Ziellinie zu überqueren und damit die Gesamtführung zu übernehmen.

Jetzt das Augenmerk also darauf gelegt, möglichst sauber und sicher alle technischen Schwierigkeiten zu meistern. Das fiel mir nicht allzu schwer, zumal es heute eben deutlich weniger kraftraubend als am Vortag war:
Einige Passagen rollten schlichtweg besser und vor allem die fehlenden Laufpassagen durch die tiefen, zähen Matsch haben gestern wirklichen Raubbau an den Kräften verursacht.
Dadurch liefen sowohl die Pumpe als auch die Atmung ein paar Takte langsamer und trotz kälterer Luft wimmerten die Bronchien nicht ganz so sehr um Gnade.

Und immer wieder der Check an den Kehr- und Wendepunkten: Der Abstand begann tatsächlich weiter anzuwachsen – was war da los? Machen die sich da hinten einen Spaß daraus und lassen mich zappeln? Egal, einfach weitermachen!

Wieder ging es über die Ziellinie in eine weitere Runde und der Abstand war schon ungewöhnlich groß geworden. Das ist mir ein bisschen unangenehm es hier zu schreiben, weil es bestimmt großkotzig klingt, aber:
Im direkten Vergleich zum Vortag, als ich kurz vorm Kollabieren stand, war es jetzt fast schon als „easy going“ zu bezeichnen. Im Grunde konnte ich es mir kräftemäßig ab der Rennmitte fast schon einteilen. Im Hinterkopf hatte ich natürlich trotzdem noch die Sorge, dass meine Kräfte nachlassen und die Jungs hinten noch richtig aufdrehen. Aber das passierte nicht: Der Abstand wuchs und wuchs, dieser Mix aus matschigen und frostig-glatten Bedingungen muss meine Mitstreiter doch ungewöhnlich stark eingebremst haben.

Und dann kam die Glocke zur letzten Runde: Noch einmal voll konzentriert überall hindurchsteuern und das Tempo halten – ja und dann war es tatsächlich vollbracht!

Nach gerade einmal 35 Jahren Radsport bin ich zum ersten Mal als erster über eine Ziellinie gerollt und das mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg! Okay, das Prädikat „Senkrechtstarter“ habe ich damit wohl nicht verdient, aber egal.
Zu dem Zeitpunkt fuhr Hinnerk, der Zweiter wurde, gerade hinter dem Jubel-Hügel vorbei, der Abstand war also in der Tat mehr als beruhigend.

Tja, und so ging es dieses Mal also noch ein Treppchen weiter hinauf auf dem Siegerpodest.

In der Gesamtwertung liege ich nun mit 5 Punkten vor Michael und 14 Punkte vor dem Drittplatzierten Torsten. Das mag ziemlich gut klingen, allerdings findet das Saisonfinale dieser Serie wieder auf dem Kieler Nordmark-Sportfeld statt: Ein Kurs, der mir in keiner Weise entgegen kommt. Da ist vor allen ganz viel Kraft, Geschwindigkeit und Ausdauer gefragt, durch Fahrtechnik lässt sich da wenig kaschieren – im letzten Jahr bin ich dort komplett unter die Räder gekommen.

Von daher wird das Anfang Februar ein ganz heißes Tänzchen werden: „Kämpfen bis zum Umfallen“ lautet dann das Motto des Tages – mal schauen, wie die Sache dann ausgeht.

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek-Cyclocross-Serie 23/24, Nieuwjaarscross, 1. Tag

NIEUWJAARSCROSS 2024, Tag 1:

Erstes Rennen des neuen Jahres und 2. Lauf der „Trek Cyclocross-Serie“. Beim Serienauftakt am Großensee hatte ich den 5. Platz belegt und der Meldeliste nach gab es gute Chancen, sich in der Gesamtwertung weiter nach vorn zu arbeiten.

Tagelang bzw. gefühlt wochenlang herrschte zuvor Regenwetter und just zum Renntag hin fielen die Temperaturen ganz leicht ins Frostige – Matsch war also garantiert, was mir ja immer sehr Zugute kommt und so kam dann auch schon ein bisschen Vorfreude auf.

Jörg hatte zwar (genau wie der enorm starke Kieler Hinnerk) für beide Tage gemeldet, sich aber entschieden nur am Samstag zu starten; von Hinnerk fehlte jede Spur – damit lag die Favoritenrolle des Tages schon einmal klar bei Jörg, den ich direkt nach meiner just-in-time-Ankunft zur festen Trainingszeit von 12:30 Uhr bis 13:00 Uhr traf.

Nach Abgabe des großen Spenden-Sacks (an beiden Tagen wurde durch „GOBANYO“ warme Sachen zugunsten Hamburger Obdachloser gesammelt) machte mir ein Bild von der Strecke:

Matsch, Matsch und Matsch, 4 Laufpassagen mit knöcheltiefen Matsch (3 davon so halblang/halbkurz und eine längere) – mit den Limus und 1,5 / 1,6 bar war ich also gut ausgerüstet.

Besonders unangenehm war, dass der ganze ans Rad spritzende Schlotze dort recht schnell festgefroren ist – was sowohl das Ineinandergreifen von Kette & Ritzel sowie Schuhplatte & Pedale ziemlich behinderte.

Also während des Damenrennens (hier holte Nina den 4. Platz!) noch ein bisschen in der Umgebung warmfahren; zwischenzeitlich war Julia mit einer Freundin als weitere Supporter eingetroffen und dann kam es auch schon zur Startaufstellung:

Vor uns durften sich die Hobby-Männer (18-39 Jahre) aufstellen, dahinter wir Hobby-Masters (Ü40 bis open end). Aus unserer Gesamtwertung fehlten die 3 Bestplatzierten, also waren Michael und ich die beiden ersten, die sich einen Platz an der Startlinie aussuchen durften. Da Jörg in Großensee nicht dabei, durfte er sich ganz hinten anstellen.

Der Start lief gewohnt gut:

Schon auf der Startgeraden war ich vorn und blieb es auch nach dem Rechtsknick bergauf und konnte so ganz unbedrängt durch den 180°-Knick auf den Single-Trail Schräghang einbiegen.

An dessen Ende in der folgenden Kurve dann runter vom Rad, denn hier war der Boden so weich, dass Laufen die schnellere Option war. Also leicht bergauf, nächste Kehre und ein paar Meter geradeaus – wieder rauf auf´s Rad und um die nächste Kurve rein in den dünnen Matsch und die recht gut zu fahrende Sandkiste:

Feucht und leicht angefrostet verliert Sand glücklicherweise einiges von seinem Schrecken.

Am Ende des Sandes konnte man sich für ein linkes tiefes Wasserloch oder ein rechtes tiefes Wasserloch entscheiden – ging beides und dank der wasserdichten Socken blieben die Füße auch warm und trocken. Die matschige Kehre bot auch mehrere Linien; außenherum ging es nach meinem Empfinden am besten. Dann weiter durch Matsch, Kurve noch mehr Matsch und die nächste Kehre führte kräftig und daher zu Fuß bergauf. Das folgende kleine gerade Stück bis zum nächsten bergauf-Hang lief ich komplett durch, denn auf dem leicht schlüpfrigen Boden wäre fahren nicht schneller gewesen.

Bevor es dann ganz nach oben auf den Hügel ging, stand noch die nächste Laufpassage an, diesmal mit richtig tiefem Matsch. Oben angekommen ließen sich die Schnecken-Kurven gut fahren; die „Schikane“ an deren Ende ging an diesem Tag nur zu Fuß.

Dann die große „Schweinesuhle“: Schön lang, bergauf durch den knöcheltiefen Matsch laufen. Herrlich, wenn man ohnehin schon mit 180er Puls ankommt und jeder Schritt weitere Körner aus dem Körper zieht.

Dann mit etwas Schwung leicht bergab durch den nächsten Matschsektor:
Hier traf ich meist eine gute Linie und später ohne langsamere Fahrer vor der Nase flutschten auch die Schikanen.

Wieder ein bisschen fahren, dann runter in die nächste Matsch-Laufpassage:
Während ich mich hier schon quälte, lief Jörg vorbei, als sei es das Leichteste auf der Welt.

Der gesamte mittleren Teil war auch schön eklig: Glitschig bergauf, Matsch, nochmals bergauf, dünner Matsch Richtung „Jubel-Hügel“: Hier wurde keine Fahrspur angeboten, sondern die Treppen kamen ins Spiel.

Zu diesem Zeitpunkt bestand dann schon längst das Problem, dass die Pedale rundherum von Matsch eingefroren waren, es nach dem Wiederaufspringen also nur mit wacklig und lose aufliegendem Fuß weiter ging.
So ging es unter dem Hügel mehr schlecht als Recht und i.d.R. zu Fuß die schmale Spur am Hang entlang auf den Pumptrack (ganz und gar nicht meine Lieblingspassage) zu – letzte Kehre und ab auf die Start-Ziel-Gerade.

Beim Blick auf das Verfolgerfeld war Luigi, der mir anfangs noch dicht folgte, irgendwie abhandengekommen. Nächster Verfolger war jetzt Michael, der in der Gesamtwertung ja direkt vor mir lag – den wollte und sollte ich also schon möglichst hinter mir lassen.

So ging es also noch einige Runden weiter, die kräftig tretenden und laufenden Beine brannten um die Wette mit den Bronchien, die viele m³ kalter Luft erdulden mussten. Aber: Bei den sich an Kehr- und Wendepunkten bietenden Gelegenheit auf die Verfolger zu schauen sah es wirklich gut aus – der Abstand war recht ordentlich und vor allem stabil.

Vor einem Jahr hatte ich mir an gleicher Stelle mit Michael schon ein schönes „M&M-Battle 2.0“ geliefert, dass er damals für sich entschied. Dieses Mal aber konnte ich es tatsächlich zu Ende bringen:

Hinter Jörg, der das Rennen souverän gewonnen hatte, rollte ich als Zweitplatzierter ich völlig ausgepumpt und dem Kollaps nah über die Linie.

Damit fiel es einerseits ein persönlicher Rekord:
Nach 4 dritten Plätzen in der laufenden Saison war es für mich das allererste Mal, dass ich auf die Stufe 2 des Siegerpodestes gerufen wurde.

Außerdem war es für unser Team der allererste Doppelsieg.

Und: In der Gesamtwertung lag ich nun punktgleich mit Michael an erster Stelle – auch das ist absolutes Neuland für mich!

Die riesig-große Freude sieht man mir bei der Siegerehrung leider nicht so richtig an – ich war echt total kaputt und im Eimer, aber innen drin habe ich mich schon wirklich gefreut!

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 9. Lauf: HH-Harburg

Am 3. Advent stand also der Sprung über die Elbe an, um den „Großen Weihnachtspreis der Harburger RG“ auszufahren. Die „neue Strecke“, die nun zum 3. Mal den klassischen Kurs im Wald bei Rosengarten ersetzt, habe ich persönlich nicht gerade zu meiner Lieblingsstrecke erkoren – hier mal die Anmerkungen aus 2021 und 2022 zitiert:

2021: Der unter den herrschenden Bedingungen technisch eher anspruchslose Kurs mit dem betonharten und damit sehr schnellen Boden sorgten für eine Strecke, auf der ich normalerweise spätestens ab der 2. Runde sang- und klanglos eingehe und in Sachen „Kraft & Geschwindigkeit“ immer Insolvenz anmelden muss … Ein paar Tage Regen bei Plusgraden und der Kurs hätte hier auch eine ganz andere Charakteristik.

2022: Die Strecke – tja: Ich habe ja die ganze Woche über für Tauwetter gebetet, aber das hat ja leider nicht geklappt, das Wetter war 2 Tage zu langsam.
Also alles komplett durchgefroren, superschnell, kein Eis oder nennenswerter Schnee – die einzigen rutschige Stellen waren dank etwas losem Grant die beide Kehren vorm Würstchengrill. …Das ist wie ein Straßenrennen nur ohne Asphalt… Naja, vielleicht erleben wir es ja im nächsten Jahr, dass die Strecke unter anderer Bewitterung auch ganz anders sein kann.

Meine leise, aber ernsthafte Hoffnung auf andere Verhältnisse und passender Bewitterung wurden leider vollständig enttäuscht:
Der reichlich wegtauenden Schnee und der nicht wenige Regen der darauffolgenden Tage war eigentlich der perfekte Stresstest für jeden Boden. Aber die ~85% Parkwege zeigten sich völlig unbeeindruckt und selbst die ~15% Wiese hatte nur eine „gespurte Loipe“ – aber weit und breit kein Matsch, keine echten technischen Herausforderungen und der Kurs schien sogar nochmals deutlich schneller zu sein, als unter den frostigen Bedingungen der letzten beiden Jahre. Also an sich perfekte Bedingungen für Leute, die gar nicht gerne abseits befestigter Wege fahren.

Soweit also die Kritik und Enttäuschung über die Strecke – einerseits.

Andererseits hatte das für mich an diesem Tag sogar etwas Gutes, denn morgens nach dem Aufstehen wusste ich nicht einmal, ob ich überhaupt an den Start gehen könnte. Der Rücken war gar nicht gut, wurde aber nach einer knappen Stunde Gassigehen zumindest ein kleines bisschen beweglicher und eine gute Stunde nach dem Frühstück mit Ibu konnte ich auch beginnen, die Beweglichkeit zu nutzen. Insofern war solch ein Kurs schon deutlich rückenfreundlicher als manch anderes Geläuf, vielleicht einmal abgesehen von dem Stück zwischen Hürden und Ziellinie. So hat doch alles seine zwei Seiten.

Jörg und ich durften uns als Erstes die Plätze in der ersten Startreihe aussuchen – wegen der leichten Schikane am Übergang Startgerade-Gelände stellten wir uns ganz links auf, das versprach eine gute „Einflugschneise“. Klaus kam wie so oft am besten aus den Startblöcken, ich direkt dahinter., dann Jörg.

Allerdings nur im ersten Wiesengewusel, denn oben auf dem festen Weg neben dem Ziel zischte Jörg schon an mir vorbei. Die schnelle Abfahrt hinunter in den Park konnte ich noch dran bleiben, aber ab der Treppe zog er dann auf und davon.

Hier überholte dann auch Hinnerk und nahm die Verfolgung von Jörg auf.

Wenig später überholten mich dann Luigi und Sebastian – der hatte mich vor 2 Jahren auf diesem Kurs niedergerungen und damit mein erstes Podium verhindert.

Wie das aber so ist: Luigi lässt es sich irgendwie nicht nehmen, mindestens ein Mal pro Rennen auf dem Boden zu landen – so kam ich dann in der zweiten Runde noch einmal an ihm vorbei. Aber einmal kurz geschüttelt und wieder Fahrt aufgenommen: Schwupps, war er schon wieder vor mir.

Nicht weit hinter mir und mit entschlossenem Blick fuhr Gerrit-Jan – bahnte sich hier ein ähnliches Battle wie in Kaltenkirchen an?
Oder hatte er sich am Vortag von seinem Landsmann MvdP inspirieren lassen und würde er gleich „kurzen Prozess“ mit mir machen?

Aber erstmal der moralische Tiefschlag bei der 2. Zielpassage: Dort hing die „5“ aus, also ein 7-Runden-Rennen – ohauerha!
Vor mir hatte ich noch immer Luigi und Sebastian im Blick bzw. nachdem Luigi ihn wieder überholt hatte, blieb mein Abstand zu Sebastian erstmal konstant und begann dann langsam zu schrumpfen. Das erinnerte mich ein wenig an Wedel: Da hatte er mir auch zunächst das Hinterrad gezeigt, hat dann aber Runde für Runde deutlich abgebaut, so dass ich am Ende die Nase vorn hatte. Okay, das waren ganz andere Bodenverhältnisse, aber die Chance war da.

Erst einmal war aber plötzlich hinter mir „Luft“: Gerrit-Jan war verschwunden – wie ich später erfuhr, hielt ihn ein Kettenabwurf auf.

Dafür pirschte sich Markus nach und nach an mich heran: Der war in dieser Saison zum ersten Mal dabei, also klebte mir in gewisser Weise ein Dark Horse im Nacken.

In der drittletzten Runde hatte ich zunächst aber Sebastian gestellt und quetschte mich in der Abfahrt Richtung Park in einer Kurve innen an ihm vorbei – wegen des aufkommenden Markus wollte ich keine weitere Zeit hinter ihm vertrödeln. So konnte ich nun zwar nach und nach etwas Platz zwischen mir und Sebastian schaffen, aber Markus klebte dennoch schon die ganze vorletzte Runde an mir dran – da konnte er sich schön angucken, auf welchen Abschnitten es bei mir lief und wo nicht. Und so zischte er dann früh in der letzten Runde an mir vorbei und auf & davon.

Nach hinten hatte ich allerdings ausreichend Luft, so dass ich den 6. Platz auf dem Rest der letzten Runde gut verwalten konnte.

Jörg hatte vorn -im Grunde „wie gewohnt- seinen 2. Platz souverän ins Ziel gefahren. Wenn er das auch am noch ausstehenden Doppel-Wochenende in Elmshorn und Buchholz schafft, ist ihm der Sieg in der Gesamtwertung nicht zu nehmen.

Ich hingegen habe nun meinen 2. Rang in der unbereinigten Gesamtwertung an Klaus verloren und Hinnerk hängt mir auch schon direkt auf der Pelle – der wird aber durch die Wertungs-Bereinigung durch die beiden Streichergebnisse am Ende auf jeden Fall vor mir stehen. Immerhin kann ich so aber Weihnachten und den Jahreswechsel noch auf dem Bronze-Rang verbringen.

VonMarco

SPENDENSAMMLUNG FÜR RADSPORTNACHWUCHS

Nachdem wir vor ziemlich genau 3 Jahren schon einmal eine sehr erfolgreiche Sammelaktion durchgeführt haben (siehe die beiden Links/Beiträge unten), wollen wir nun eine neue Runde starten:

Im September hatte Bene mit der Frage „Hat noch jemand Bedarf an alten Hofsachen?“ den Anstoß gegeben. Gleichzeitig kam die Frage auf, ob vielleicht auch im näheren Umfeld Bedarf an gespendeten Teilen und Bekleidung bestehen könnte.

Michi war so nett und hat im Norddeutschen Raum recherchiert: Wie schon vermutet wurde, ist gebrauchte Bekleidung hier nicht nachgefragt, aber Stefanie Paul von der Kinder- und Jugendsparte der RSG Hannover hat die Rückmeldung gegeben, dass man dort Fahrradteile gut gebrauchen kann.

So wird dann also alles „Textile“ für die Projekte in Ecuador und Gambia gehen. Die gesammelten Fahrradteile gehen dorthin, wo ihr sie gern hingeben wollt: Sollen die Sachen in Hannover landen, dann legt/klebt einfach einen Zettel mit dem Hinweis „Hannover“ dran; ansonsten gehen sie auch mit in den Fundus für Ecuador & Gambia.  

 

Es wäre also super, wenn ihr Zuhause schaut, ob nicht noch ein paar Teile, Komponenten und Bekleidung ungenutzt herumliegen und ihr diese dann spenden mögt.

Den Versand der gesammelten Sachen werde ich am Ende übernehmen.

Für das Einsammeln/Abliefern haben wir wieder die bewährten „Sammeldepots“ organisiert:

Ihr könnt eure Sache in

Mölln (Dirk 0173 1773002)

Schwarzenbek (Frank, 0178 3886500)

Schürensöhlen (Marco 0710 7508703) und

Trittau (Stephan 0177 1916071)

abgeben.

Außerdem wird es bei unserem nächsten TEAMTREFFEN (nähere Infos hierzu folgen zu gegebener Zeit von Frank) noch die Möglichkeit geben, Spenden abzugeben.

Die Sammlung ist offen bis Ende Januar. Anfang Februar werde ich alles zusammentragen und dann ein oder mehrere (hoffentlich) große & schwere Pakete an Wolfgang und nach Hannover schicken.

Euch allen bereits im Voraus „VIELEN DANK“ für die Unterstützung!

Sach-Spendensammlung für Radsport-Nachwuchs in Ecuador und Gambia

Spendensammlung abgeschlossen!

 

 

SPENDENAUFRUF Ich bitte alle .. an meiner Spendenaktion teilzunehmen (egal in welcher Form): Jeder von euch hat Teile, Zubehör oder Kleidung im Keller und Schrank, die er nicht mehr verwendet, aber diese noch gut genug wären um jemanden anderen zu erfreuen. Was kannst du tun? Sortiere deinen Schrank und Keller aus .. Es wird im Prinzip alles benötigt: – Radsportkleidung – Radzubehör – Radteile (Lenker, Pedale, Sättel, Ketten, Mäntel, Schläuche…) – Ganze Fahrräder oder Laufräder – Helme – Radtachos – und und und Alles was in einem verwendbaren und brauchbaren Zustand ist, dabei ist es nicht wichtig wie neu es ist. Es können auch ältere Sachen verwendet werden (z.B. 9-fach Ketten) Die Sachen kommen 1:1 ohne Weiterverkauf oder ähnliches bei den Projekten an. Wenn jemand eine alte GoPro oder ein altes Smartphone hat, diese können auch gespendet werden. Wir wollen damit das Triathlon/Radsport Team aus Gambia ausstatten, damit sie ihr Training auf Strava bringen können und auch mal eine Schwimm-Analyse machen können. Natürlich gibt es auch einige Dinge die nicht gebraucht werden können: – Generell ist es in beiden Ländern relativ warm und konstantes Wetter, d.h. es werden keine Ultra-Thermo Sachen gebraucht. Regenjacken oder Langarmsachen sind aber sehr gut! – Sachen größer XL werden generell nicht benötigt, weil die Menschen dort kleiner und schmäler sind – Sachen die nicht versendet werden können (z.B. CO2 Patronen) Die Sachen werden grob sortiert (z.B. bestimmte Dinge werden in Ecuador eher benötigt als in Gambia und umgekehrt) und dann im Flieger mitgenommen.

 

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Ü50-Klasse: Landesverbandsmeisterschaften Nord in Bremen

„Weine nicht, wenn der Regen fällt. Dam-dam, dam-dam“

 

Vergangenes Jahr waren wir ja mit einem recht großen CTH-Aufgebot beim Bremer Galoppcross. Dieses Jahr musste ich allein die Team-Farben vertreten, denn Jörg ist noch rekonvaleszent, Julia’s Crosssaison fällt ja quasi komplett ins Wasser und auch Martin musste (trotz Meldung) aus persönlichen Gründen absagen. Das war schon zum Weinen, „Dam-dam, dam-dam“.

 

Nicht aber der Regen, der in den Tagen vor der Veranstaltung fiel:

Ein Bild vom Vortag versprach mal wieder ideale Bedingungen für die Matsch-Monster unter den Crossern, insofern stieg die Vorfreude auf die bevorstehende Schlacht: DAM-DAM, DAM-DAM!

 

 

Die Anreise am Sonntagmorgen war fix erledigt und schon vor dem Abholen von Nummer und Transponder drehte ich meine erste Besichtigungsrunde. Das Bild hatte nicht zu viel versprochen: Die flache Wiese war wirklich schön abgesoffen und über weite Strecken schön matschig umgepflügt. Wegen der frostigen Nacht waren einige Abschnitte noch leicht angefroren, was teilweise hilfreich war, weil es noch etwas Festigkeit in den an sich weichen Boden brachte. Dort, wo schon tiefe Spurrillen im Boden waren, war es natürlich gar nicht hilfreich, denn dort fuhr es sich wie nach dem Einfädeln in eine Straßenbahnschiene. 

 

Aber auch so früh am Vormittag gab es schon Abschnitte mit tiefem, weichen Matsch, wie z.B. nach der zweiten Depot-Vorbeifahrt: Da gab es zunächst noch ganz links eine Spur mit etwas Grip, wobei man dort mit dem linken Ärmel schon in den Brombeerranken zu Gange war. Und gleich darauf hatte der Rhino am Hinterrad mehr Schlupf als Grip, also habe ich hier Runde für Runde das Rad auf die Schulter geworfen und einen flotten 50m-Lauf eingelegt. Das hält dann auch die Füße schön geschmeidig, wenn es ab und an eine kleine Fango-Anwendung gibt.

 

Der Streckenverlauf war gegenüber dem letzten Jahr leicht verändert. Die Verlegung des Starts in den Bereich vor der Tribüne machte mir zuerst leichte Sorgen (würde es im der scharfen Rechtskurve vor der Tribüne oder an den folgenden Treppen ein Kuddelmuddel geben?), aber das erwies sich als unbegründet: Einerseits war unser Ü50-Feld nicht übermäßig groß, andererseits kam ich vom Start weg gut in Fahrt, so dass ich diese kritischen Punkte ganz unbedrängt von der Spitze des Feldes aus in Angriff nehmen konnte.

 

Durch den ersten Sandbunker hindurch konnte ich die Führung noch verteidigen, aber als es dann zum ersten Mal so richtig in die tiefe Matschepampe ging, überholte mich Luigi schon – und der fuhr einfach durch den Modder, als sei es fester Boden.

 

 

Wenig später, ich glaube es war im Bereich des Depots, überholte mich dann auch schon der spätere Sieger Stefan. Und so sehr ich mich auch bemühte, einigermaßen an den beiden dran zu bleiben: Peu a peu entschwanden sie einfach, deren Tempo konnte ich einfach nicht mitgehen.

 

Dafür konnte der Kieler Kay offenbar mein Tempo mitgehen, denn die erste Runde folgte er mir mit nicht allzu großem Abstand. In Neu Duvenstedt hatte er ja schon gezeigt, dass er jetzt zur Mitte der Saison hin wieder gut in Fahrt gekommen ist, also musste ich mich vorsehen…

 

 

Also erst einmal zusehen, möglichst fehlerfrei über die Runde zu kommen: Das klappte das komplette Rennen über wirklich sehr gut. Kritsch waren vor allem die gefrorenen Spurrillen, in allen anderen Passagen kam ich gut zurecht.  

 

 

Das Tempo schien auch nicht allzu schlecht zu sein, denn von den vor uns gestarteten Feldern der Hobby Männer und Hobby-Ü40 fuhr ich auch auf etliche Fahrer auf und überholte sie.

 

 

 

Ab der 2. Runde ging dann auch die Lücke nach hinten allmählich auf und ich konnte mich nach und nach immer weiter von Kay absetzten – das Podium rief!

 

 

So ging dann im Grunde weder nach vorn noch nach hinten etwas – aber da ich immer wieder mal jemanden der jüngeren Starter überholen konnte, wurde es auch nie langweilig. Außerdem war das Auge ja immer auf der Suche nach der am wenigsten schlechten Fahrlinie und Hände und Popo waren stets damit beschäftigt, das Eigenleben des Rades halbwegs unter Kontrolle zu halten.

 

 

Und so ging es dann auch tatsächlich auf Platz 3 über die Ziellinie und von dort auf das Podest:

 

 

Landesmeistertitel werden in den Hobbyklassen ja nicht vergeben, aber man könnte sich jetzt hier einreden, dass von links nach rechts die „inoffiziellen Meister“ von Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu sehen sind – Einbildung ist auch ‘ne Bildung.

 

Besondere Freude beim Blick in den „Gaben-Beutel“, den ich nebst Medaille auf dem Podest bekommen habe: So ein Beutel „Black Soul Gravel Games Edition“ von Cycle Cafe schafft auch später noch ein bisschen gute Stimmung an der Kaffeemaschine. 

 

Bilder von Michael Richter (aka. Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/11/28/lvm-cx-der-nordverbaende-in-bremen-26-11-2023/).