Tour Transalp 2024, 2. Etappe Sillian – Moena / Val di Vassa

VonMarco

Tour Transalp 2024, 2. Etappe Sillian – Moena / Val di Vassa

Montag, 2. Etappe:

Die ersten 47 km vom Start bis nach Cortina d’Ampezzo kannte ich schon aus dem Vorjahr: Überwiegend eher sanft zwischen 1-3% steigend, also ein Bereich in dem man vom Windschatten einer Gruppe profitiert, aber aufpassen muss nicht durch zu viel Tempo schon Kräfte zu verschleudern.

Dittmar ist vorn im Block vor uns gestartet, Urs einen Block hinter uns.

Vom Start weg rollen wir gut in einer Gruppe mit, bis bei Kilometer 10 Julia’s Umwerfer die Kette über’s große Blatt drüberwirft. [Memo: Zuhause dem Mechaniker Marco gehörig die Leviten lesen!]

Anhalten & richten ist zwar in gut 30 Sekunden erledigt, aber die Gruppe ist weg. Also im Duo weiter,  nach einigen wenigen Kilometern sind wir an einem weiteren Duo dran und können erst mal im Windschatten durchatmen und ein paar weitere Fahrer einsammeln.

Als die Sache bei Toblach langsam Fahrt aufnimmt ist Urs herangerollt und spannt sich gleich vorne ein, so dass ich noch mal durchschnaufen kann.

Dann geht’s zu Dritt vor an ein vor uns fahrenden Duo, von dessen Pacing wir dann etliche Kilometer bis zum Passo Cimabanche profitieren können.

In der Abfahrt nach Cortina d’Ampezzo zog Urs dann samt Gruppe auf und davon, während ich einen Moment auf Julia wartete – bergauf ist wenig Gewicht ja ein Segen, bergab fehlt halt ein wenig Schwungmasse.

Dann der rund 16 km lange Anstieg zum Passo Falzarego, und hier setzt Julia die Akzente:

Leichtfüßig propellert sie den Berg hinauf und ich kann nur mit Respektabstand folgen.

So schmieden wir an der ersten Verpflegung den Taktik-Plan, dass Julia wenn sie zuerst an der Passhöhe ankommt auch gleich (nach anziehen der Windjacke) in die Abfahrt geht, auf der ich dann schon wieder an Sie heranrollen würde  – und so kam es dann auch.

Nach der Abfahrt und etwas Geplänkel in „kupiertem Gelände“ dann noch einmal rund 13 km Anstieg zum Pasdo Pordoi, gleiches Bild: Julia flüssig vorweg, ich sichtlich bemüht hinterher.

Da die Zeitnahme wieder oben auf dem Berg erfolgte, war den Rest der Etappe (immerhin noch 30 km) sehr entspannt.

Oben trafen wir Urs, der einige Minuten vor uns ankam und so legten wir erst einmal eine gemütliche Cappuccino-Pause ein, ehe es in die zunächst holprige Abfahrt ging.

 

Nach 12 richtig flotten Abfahrtkilometer flachte es allmählich aus und es galt jetzt sogar noch einem recht strammen Gegenwind zu trotzen.

Aber auch das war irgendwann geschafft und das wohlverdiente Ziel erreicht.

Dittmar war längst da und durfte als Tages-Dritter (Gesamt:3) sogar aufs Podium, Urs wurde 18. Der Etappe und klettert in der Gesamtwertung auch auf 18.

Julia und ich fuhren wie gestern als 11. Mixed-Team ins Ziel und bleiben in der Gesamtwertung auch auf Platz 11.

 

Etappe 2: Sillian – Moena/Val di Fassa wie die TOUR sie beschreibt:

Eine Etappe für Bergliebhaber. Mehr Dolomiten-Gipfel kann man mit dem Rennrad an einem Tag nicht vors Auge bekommen. Ein epischer Stich mitten hinein ins Herz des Unesco-Weltnaturerbes mit maximalem Insta-Faktor!

Großes Dolomitenkino 1. Akt: Von Sillian an der Grenze zwischen Österreich und Italien, zwischen Osttirol und Südtirol, zielt diese Etappe ohne Umwege mitten hinein ins Herz der Dolomiten, des Unesco Weltnaturerbes, für viele das schönste Stück der Alpen. An der Strecke stehen die mächtigsten Gipfel dieses Gebirges Spalier und versetzen die Hände in dauerhaftes Zucken, weil sie den Lenker immer wieder loslassen wollen, das Handy in der Trikot-Tasche greifen, um diese Bilder nicht nur in der Erinnerung, sondern auch auf der Speicherkarte festzuhalten. Die Drei Zinnen, der Monte Cristallo, die Hohe Gaisl, die Tofana, Monte Antelao und Sorapis. Die Dolomiten-Prominenz gibt sich bereits auf dem Weg nach Cortina d’Ampezzo die Ehre. Und bei vergleichsweise einfachen 45 Kilometern über den flachen Passo Cimabanche darf man diese Blicke ruhig noch etwas entspannter genießen.

Die „richtigen“ Alpenpässe folgen hinter Cortina. Der Passo Falzarego zwingt einen zunächst, 900 Meter hinauf zu klettern. Später warten noch einmal 800 Höhenmeter hinauf zum Passo Pordoi. Der Puls steigt jetzt stetig, aber auch im Landschaftskino fällt die Spannung nicht ab. Cinque Torri und Lagorai ziehen einen magisch an bis der Falzarego den Blick zur Marmolada freigibt, dem höchsten aller Dolomitengipfel. Nach der rassigen Abfahrt vom Pass hangelt sich die Straße hinüber nach Arabba am Fuße des Passo Pordoi. Jetzt übernimmt der massive Gebirgsstock der Sella die Regie, deren Südflanke oben am Pass am Rand der Straße steht. Jetzt fehlt nur noch der berühmte Langkofel im Kabinett der Bergmajestäten. Und oben am Pordoijoch angekommen zeigt auch der seine zackige und stolze Statur. Mehr Dolomiten-Panorama kann man in eine Transalp-Etappe nicht reinpacken. Vom Pordoi führt die Pass-Straße schwungvoll und kurvig hinab nach Canazei und von da noch einige Kilometer durch das Fassatal bis in Moena das Ziel dieser zweiten Etappe erreicht ist.

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Marco editor