Archiv der Kategorie: %s Beitrag

VonMarco

Stevens Sommercross im CYCLOCROSSLAND

SOMMER-Cross – ja, am Freitag war es noch sommerlich wie das Video nach dem Streckenaufbau beweist (ja ja, ich weiß: Die Kamera ist zu weit nach unten ausgerichtet … 🙄 ), der Boden war trocken und fest.

 

 

Am Samstagabend begann es dann irgendwann zu regnen, in der Nacht sogar richtig heftig und auch am Sonntag gab es noch die eine oder andere Dusche. Das sorgte natürlich für etwas andere Streckenbedingungen, was mir nur recht & lieb war.

 

Nach der Ankunft erst einmal die Startnummer abholen – hier wurde es schon etwas „schlüpfrig“, denn auf meine Bitte nach einer „schnellen Nummer“ lieferte Ilka mir diese hier:

 

 

Die Besichtigungsrunde vor dem Start der ersten Rennen zeigte einen zwar veränderten Untergrund, aber noch war das alles gut in Schuss und problemlos fahrbar.

 

Vormittag um 10 Uhr durfte die Nachwuchsklassen U17 & U15 starten und die Strecke sten, der in der U17m den 6. Platz belegte.

 

Im Anschluss folgte dann auch schon das Rennen der Senioren 3 & 4 mit gemeinsamen Start und getrennter Wertung – mein allererstes CX-Rennen im Lizenz-Bereich.

 

Ich hatte vorsichtshalber meinem alten Crosser die Schlamm-Reifen „Limus“ aufgezogen und ihn ins Depot gestellt – sollte der Kurs tatsächlich zu schlammig werden hatte ich so eine Wechsel-Option, gestartet bin ich auf dem neuen Rad, das mit dem Allround-Klassiker „Grifo“ besohlt war.

 

Wir Senioren 3 wurden vorn hingestellt (ich in der 2. Reihe), dahinter die Senioren 4. – PFIFF und ab: Ich stand hinter Luigi der auch ordentlich weg kam. Ganz vorn zischten Jeremy und Toni Carboni am besten los.

 

 

Noch am Ende der Startgeraden kam ich an Jörg vorbei und in den beiden leichten rechts-links Kurven quetschte ich mich an Helge vorbei auf Platz 4 – das Startprozedere war also schon mal gelungen.

 

So aufgereiht ging es weiter bis zur ersten Bergauffahrt – diese Passage war wohl meine größte Achillesferse. Zunächst überholte mich Helge (nur noch Platz 5 für mich), gleich darauf zischte Armin in seinem Meistertrikot wie ein geölter Blitz an mir vorbei – da hatte dann immerhin den Vorteil, dass ich oben auf dem Berg und in dessen Abfahrt noch ein bisschen auf seine Fahrlinie schauen konnte und damit meine eigene Linie an 2-3 Stellen etwas korrigieren konnte.

 

Oben, mitten in „der Schnecke“ ein Blick zurück: Zufrieden konnte ich immerhin feststellen, dass ich schon einen ganz brauchbaren Vorsprung auf Stefan und Mario hatte.

 

Irgendwo im weiteren Verlauf der Runde fuhr dann mit Stephan der nächste Sen.4-Fahrer an mir vorbei, so ging es dann zum ersten Mal über die Ziellinie – wenn ich mich nicht verzählt habe, dann waren es am Ende insgesamt 7 Runden.

 

In der 2. Runde hatten dann Luigi vor und Stephan hinter mir schon einen recht passablen Abstand und einen Moment dachte ich mir: „So kann ich das vielleicht kontrolliert zu Ende fahren.“

 

Allerdings robbte ich mich doch wieder ein wenig näher an Luigi heran und auch Stephan hatte bald um ein paar Meter verkürzt so dass ich diese Überlegung schnell wieder verwarf – ist ja schließlich auch keine gemütliche Sonntagsausfahrt sondern „Racing“.

 

Und es kam was kommen musste (bzw. wie es fast immer kommt): In der Zufahrt zur Bergaufpassage legte Luigi seinen fast üblichen Sturz hin und ich konnte noch einmal auf Platz 4 vorfahren. Den hätte ich auch gern behalten, aber das Glück währte nur eine Runde lang, dann stiefelte er bergauf wieder an mir vorbei; zwischendrin haben wir noch den mit den Bodenverhältnissen und einer übermächtigen Erdanziehungskraft (nach eigenem Bekunden 3 Stürze) kämpfenden Goschi überrundet.

 

Auch mindestens die beiden 3.- und 4.-Platzierten der Senioren 4 haben mich dann im Laufe des Rennens noch abgehängt was nur zeigt: Alter schützt vor Leistung nicht und lässt mich zumindest hoffen, dass auch ich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht habe. 😉

 

Nun galt es zumindest den 5. Platz zu behaupten, denn Stephan knappste in seiner sprichwörtlichen „Uhrwerk-Fahrweise“ Runde für Runde ein paar Meter ab. Er war zwar noch nicht bedrohlich nah, aber keinesfalls konnte ich hier die Sache gemütlich ausrollen lassen.

 

 

Gemütlich war nun ohnehin niCX mehr, denn der Kurs hatte sich mittlerweile an etlichen Stellen deutlich verändert: Am Hinterrad lieferte der Grifo zwar noch genügend Grip und Führung, aber an der Vorderhand war es die letzten 3 Runden teilweise schon ziemlich kriminell – da schlingerte und rutschte das Rad dorthin wo es wollte und nicht mehr dorthin, wo es sollte. Da der Abstand nach hinten aber nicht sehr groß und ich im Depot kein geübter „Radwechsler“ bin traute ich mich aber auch nicht, auf die Ersatzmaschine mit den geeigneteren Reifen zu wechseln – Motto: Augen auf und durch!

 

In meiner vorletzten Runde klebte mir dann Armin bei der Auffahrt auf den Palettenweg im Nacken. Vermutlich hat er sich mein Herumgeeiere einen Moment angeschaut und gedacht „Der Jung braucht noch eine Trainingsrunde…“ , auf jeden Fall aber hat er es bleiben gelassen, mich vor der Ziellinie zu überrunden und so durfte ich als letzter Fahrer des Teilnehmerfeldes auch noch die letzte Runde in Angriff nehmen – da Stephan mir nun nicht mehr im Nacken hing, konnte ich die allerdings weitaus entspannter zu Ende bringen und als Dankeschön an das perfekt laufende Rad haben wir auf dem letzten Meter noch die Position getauscht.

 

So landete ich auf Platz 5 von 9 genau in der Mitte und kann damit ganz zufrieden mit dem ersten Lizenzauftritt sein. Und auch wenn es in Sachen Rennaction kein echtes M&M-Battle auf der Strecke gab: Den virtuellen Battle-Point nehme ich doch ganz gern mit :mrgreen: auch auf die Gefahr hin, dass dies Ende Juni vielleicht eine trügerische Frühform ist und die Sache ab Ende September ganz anders aussehen könnte. :Weissnicht:

 

Das waren dann die beiden Podeste dieses Rennens:

 

Ein paar bewegte Imprssionen in einem Filmzusammenschnitt:

 

https://www.instagram.com/reel/C81aUubMfF2/?utm_source=ig_web_button_share_sheet&igsh=MzRlODBiNWFlZA==

 

Im Anschluss bei den U13m erkämpfte sich Matti die 2. Stufe des Siegerpodests und Gilliam wurde 5. Und bei den U13w fuhr auch Ida als 3. auf das Podest! :Respekt: In der „kleinsten Klasse“, der U11, fuhren Bjarne und Johann dann auf die Plätze 4 und 6.

 

Dann kam auch schon die Zeit der Ladies: Ein bisschen schade, dass es hier nicht allzu viele Meldungen gab (auch insgesamt hätte der ganze Tag mehr Teilnehmer vertragen und verdient), so waren echte Zweikämpfe oder Gruppen auf der Strecke eher Mangelware.

 

 

Katharina fuhr in der Hobbyklasse den Sieg vor Kathrin ein, bei den Masters kam niemand an der souverän fahrenden Jana vorbei und Nina fuhr in der Eliteklasse auf das Podest.

 

Vorher/Nachher:

 

 

Das vorletzte Rennen des Tages (Elite, U19, Sen. 2) lief dann leider ohne Beteiligung des Cyclocross Hamburg e.V. ab, dafür konnte man als Zuschauer hier die geballte Power und souveräne Fahrtechnik vieler Teilnehmer bewundern.

 

Als krönender Abschluss durfte dann das Feld der Hobby-Männer und Masters auf die Strecke:

 

Auch ohne Fahrer des Cyclocross Hamburg, aber mein alter CTH-Weggefährte Jörg war bei den Masters dabei und Frederik bei den Männer.

Letzterer legte gleich eine wahnsinnen Startsprint hin und legte damit den Grundstein für einen überlegenen Start-Ziel-Sieg.

 

 

 

 

 

Bei den Masters musste Jörg erheblich mehr kämpfen: Hinter dem weit in Führung liegenden Joachim gab es einige Runden einen spannenden Kampf zwischen ihm und Jens zu bewundern. Anfangs sah es noch vorteilhaft für Jörg aus, ehe Jens plötzlich mit einigem Abstand auf ihn wie der klare Sieger des Zweikampfs aussah.

 

 

In der letzten Runde dann aber die Wendung: Jörg hatte sich wieder an Platz 2 gesetzt und hing vor dem Pumptrack sogar direkt am Hinterrad von Matthias, dem Zweitplatzierten des Männer-Rennens.

 

 

So sehr ausgepowert habe ich Jörg all die Jahre allerdings noch nicht erlebt:

 

 

Jens hatte wohl irgendein Pedal-Problem und kam erst mit einigem Abstand auf Jörg ins Ziel; sein Podestplatz war allerdings immer noch ungefährt.

 

 

Am Ende des Tages wieder Zuhause angekommen schritt dann die „Spu-Be“ (Spurenbeseitigung) zur Tat:

 

 

VonMarco

Tour Transalp 2024, 7. Etappe Kaltern – Riva del Garda

Samstag, Grande Finale:

Nach den Frühstück stand heute Warmfahren auf dem Programm:

Vom Hotel in Kaltern-Dorf 150 Höhenmeter auf 2,3 km hinauf zum Start.

Bergab und flach am Kalterer See vorbei ging es zunächst noch neutralisiert.

Danach folgten 35 flache Highspeed-Kilometer, auf denen ich mit meiner Gruppe zunächst Julia verlor, die weiter hinten aber auch Windschatten-Anschluss hatte. Direkt vor dem ersten Anstieg rollte an einer Bahnschranke aber alles wieder zusammen und Julia stiefelte entfesselt den Berg hinauf  – bei mir war es an diesem letzten Tag bergauf ein Kampf mit stumpfen Waffen. Anders als sonst war sie nicht einmal mehr zu sehen als ich zur 1. Verpflegung kam, also musste ich es bergab noch einmal richtig laufen lassen. Das war zum Teil leichter gesagt als getan, denn einige Passagen hatten so wenig Gefälle dass noch richtige Tretarbeit anstand, außerdem gab es noch ein paar wuselig-unübersichtliche Ortsdurchfahrten, die auch viel Konzentration und ständige Brems- und Ausweichbereitschaft erforderten.

Ab San Lorenzo hatte ich dann wieder Gruppenanschluss mit ein paar weiteren guten Abfahrern und das gab noch einmal einige Kilometer im Formationsfug für ein richtig breites Grinsen im Gesicht.

Da ich in dieser Phase nicht viel Gelegenheit zum Trinken hatte,  war ich noch mit rund einem Liter ausgestattet und hatte auch erst kurz vor der 2. Verpflegung den letzten Riegel gegessen  – für die verbleibenden 10 Kilometer / 400 Höhenmeter bis zur Zeitmessung brauchte ich also nichts mehr nachholen und fuhr durch.

Julia stand noch an der Verpflegung und nahm sofort „die Verfolgung auf“. So strampelten wir als Duo die letzten Kilo- und Höhenmeter weg und ich jammerte noch ein bisschen vor mich hin, wie schlecht es doch bergauf läuft.

Dann war endlich das gelbe Schild der Zeitnahme in Sicht und das Rennen vorbei.

Dittmar und Urs warteten bereits und so rollten wir die letzten Kilometer des Passo del Ballino hinunter nach Riva del Garda.

Leider misslang das 4er Gruppenfoto unterm Zielbogen, weil Urs die letzten Meter ein wenig zu flott war.

Nun folgte der gemütliche Teil mit Zielverpflegung, Übergabe von Finisher-Medaille & Trikot und anschließendem Kaltgetränk und Gelato.

Dittmar beendet die Transalp zwar „nur“ auf Gesamtrang 4 (gerade einmal 84 Sekunden fehlen zum Bronze-Rang), ersprintet sich aber um Zehntelsekunden noch einmal den Tagesrang 3 und steht damit zum 5. Mal (!!!!!) in dieser Woche auf dem Podest  – was für eine Leistung!

Urs Tages-14., in der Gesamtwertung beendet er die Transalp auf Rang 17.

Julia und ich haben uns nun die letzten Tage auf die Glückszahl 13 eingeschossen: Tages-13. zum Schluss und auch in der Endabrechnung Platz 13 mit knapp 20 Minuten Rückstand auf Platz 12.

Kleines Fazit unseres CTH-Quartetts:

Das war eine wunderbare Woche und mit diesem Gesellen hatten wir so überhaupt gar nichts am Hut!

Das Wetter war uns sehr gnädig (kein Regen, verhältnismäßig moderate Temperaturen und dank ein paar Wölkchen nicht ununterbrochene Sonnenstunden), keine Stürze, keine Krankheit, keines Panne oder oder echte Defekte. Dittmar wie immer 100%ig im Rennmodus und mit hervorragender Ausbeute, Urs mit seinem täglichen Ausspruch „ich bin fertig / ich bin kaputt / bei mir geht nichts mehr“, aber frei nach Walter Godefroot: „Die Urs, die geht nie kapütt!“

Julia und ich als wirklich gut harmonierendes Mixed-Team unterwegs, wobei Julia bergauf die Glanzpunkte gesetzt hat und ich eher bergab und im (nahezu) Flachen zum Teamergebnis beigetragen habe.

 

Etappe 7: Kaltern – Riva del Garda

Ein letztes Schaulaufen in den Bergen bis der Gardasee ruft. Kurz vorm Ziel der Transalp reckt sich die Brenta noch einmal über 3000 Meter hoch in den Himmel und schafft mit dem türkis leuchtenden Lago di Molveno zu ihren Füßen einen letzten Höhepunkt.

Das ist eine vergleichsweise entspannte Schlussetappe über 100 Kilometer und nur ein wenig mehr als 1500 Höhenmeter. Doch für die Augen ist noch einmal richtig viel geboten. Vom Kalterer See bis Mezzolombardo säumen Apfelplantagen und Weingärten zunächst den flachen Streckenabschnitt im Etschtal, der bestens geeignet ist, die Beine ein letztes Mal warm zu fahren. Wenn die Grenze von Südtirol ins Trentino passiert ist, baut sich die Paganella 2000 Meter hoch über dem Etschtal auf. Von den Weinreben geht es wieder in die Berge, denn wer nicht geradeaus im Verkehrschaos der Haupstadt Trento landen will, muss das Etschtal verlassen und die Paganella an ihrer anderen, der westlichen Flanke passieren.

Fast 1000 Meter weiter oben, bei Andalo bildet sie die eine Seite eines Sattels, der auf der anderen Seite vom mächtigen Bergmassiv der Brenta eingerahmt wird. Jetzt, zwischen Paganella und Brenta hindurch, dreht das Landschaftskino ein letztes Mal mächtig auf – mit dem Höhenpunkt am türkis leuchtenden Molvenosee in dem sich die Felsen der Brenta magisch spiegeln. Wenn dann mit der Brenta die letzten 3000er-Alpengipfel nach hinten aus dem Blickfeld verschwinden, macht sich langsam der süße Duft des Südens in der Nase breit. Nur noch der kleine Passo del Ballino ist zu überwinden, bald rauscht der Tennosee vorbei und man sieht den Gardasee mit Riva schon vor sich. Das Ziel befindet sich dort am La Rocca direkt am Seeufer im Herzen der historischen Altstadt. Das ist ein würdiger Platz, um die Woche mit Freunden und Familie zu feiern.

VonMarco

Tour Transalp 2024, 6. Etappe Lavarone – Kaltern

Freitag, vorletzte Etappe:

Direkter Kaltstart, vom Start weg ging es heute gleich bergauf. Erstmal nur 2 km, dann wieder 2,5 km bergab, dann wieder 11 km unrythmisch hinauf, ehe es die sehr, sehr winklig-enge-steile Abfahrt des Kaiserjägerwegs hinunter ging.

Julia zunächst bergauf/bergab vorweg, ab der Hälfte der Abfahrt war ich wieder dran.

Unten noch ein paar Kilometer über Wirtschaftswege nach Levico Terme, auf denen wir schon einige Fahrer aufsammelten und auf rund 10 Kilometern „false flat“ (zwischen 1-3% steigend, das geht noch gut auf dem 50er Blatt) wuchs die Gruppe ordentlich an, während ich vorn die Pace machte. Tut dann auch mal gut dafür an der Verpflegung ein paar Dankeschön und Schulterklopfer dafür zu bekommen und auch bestätigt zu bekommen, dass wir als Mixed-Team ganz hervorragend harmonieren.

Der 15 km lange Anstieg des Passo Redebus war dann schön gleichmäßig und nachdem Urs und Julia zunächst ordentlich losgestiefelt waren, robbte ich mich peu a peu wieder heran, im Gedanken ein Lied summend „Up I follow, I follow you, high mountain, baby, I follow you…“

Die Abfahrt dann im Formationsflug.

Über Brusago folgte die nächste false flat auf der ich vorn die Lokomotive spielte, etwa ab Sover wuchs die Gruppe wieder, so dass ich auch mal wieder in den Windschatten wechseln konnte.

Auf der Steigung Richtung Cembra zerfledderte die Gruppe wieder, so dass ich dann bis zum Anstieg der zweiten Verpflegung erneut die Führungsarbeit machte.

In der Abfahrt runter nach San Michele dann Stillstand: Kurz vor uns hatten sich (in einer eigentlich unspektakulären Kurve) 3 Fahrer zerlegt, von den 2 mit RTW und einer mit dem Hubschrauber abgeholt wurden.

Das hieß dann 20 Minuten Wartezeit, die uns lt. Reglement auch nicht vergütet werden.

Aber so sammelte sich dort eine größere Gruppe, was ich für die anstehenden gut 35 Flach-Kilometer im Etschtal für günstig befand. Durch die winklige Straßenführung beim Übergang Abfahrt-Flachland zerfiel die Gruppe aber in mehrere Teile und wir verpassten den Abgang des flotteren Teils (Urs nicht, der war vorn dabei), also abermals: Vorspannen und Tempo machen.

Nach einigen Kilometern kam eine schnellere Truppe von hinten, an die wir uns anhingen. Zunächst lief das fantastisch mit ~40 km/h, aber später folgten etliche enge Kreisverkehre durch die der Führungsfahrer weiterhin unbeeindruckt durchballerte. Mit Zieharmonika-Effekt hieß das weiter hinten immer wieder antreten und Lücken schließen, was Julia irgendwann zum Verhängnis wurde und wir reißen lassen mussten.

Aber ganz aufgeben wollte ich nicht: Wir fuhren selbst auch in hohem Tempo weiter und vorn lief der Express zunächst auf Fahrzeuge und dann auf eine weniger schnelle Gruppe auf, wodurch sich deren Tempo reduzierte und ich unser kleines Grüppchen wieder heranführen konnte  – allerdings um den Preis,  dass ich nun völlig „auf“ war.

Rechtzeitig vor dem Schlussanstieg noch schnell ein Gel reingedrückt.

Die letzten 7 km wurden dann noch einmal richtig eklig: Bis Kaltern-Dorf ging es noch halbwegs, aber die letzte Rampe im Kaltern-St. Anton hielt nach dem warm-up mit 12 und 13 % auch noch eine 18,5 % Breitseite parat.

Danach schaffte ich es nicht einmal mehr,  den Daumen für das Zielfoto zu heben…

 

Dittmar wurde „nur“ Tages-Fünfter, fiel damit aber um einen Rang und ist nun Gesamt-Vierter mit 3 1/2  Minuten Rückstand auf das Gesamtpodium.

Urs wurde 16. des Tages und fielauf Platz 18 der Gesamtwertung  – ohne die vermaledeite Wartezeit von >20 Minuten wäre er jetzt auf Platz 13!

Julia und ich wurden Tages-13. und sind in der Gesamtwertung auch nur noch 13. mit 11 Minuten Rückstand auf Platz 12.

 

 

Etappe 6: Lavarone – Kaltern

Von den Almen in die Weinreben: Der sechste Tag ist ein weiterer Tag voller Abwechslung, der es sportlich in sich hat. Höhenmeter und Kilometer sind nicht von schlechten Eltern und die Abfahrten erfordern eine gute Beherrschung des Lenkers.

Auch der sechste Tag überrascht ein weiteres Mal mit wilden Szenewechseln. Hier das Land der Almbauern, dort das Land der Apfel- und Weinbauern. Und auch zwischendrin bietet diese Route eine Menge Abwechslung gespickt mit sportlichem Anspruch. Die ersten 20 Kilometer gehören noch der Alpe Cimbra, wenn die Strecke von Lavarone eine Schleife über Luserna und den Passo Vezzena macht, bevor die Abfahrt ins Valsugana beginnen kann. Der Kaiserjägerweg, eine waghalsig in den Fels gebaute Straße, ist wohl die anspruchsvollste Abfahrt der 2024er Transalp, weil sie schmal und mit kleinen Kurvenradien volle Konzentration erfordert. Unten im Tal ruhen der Lago di Caldonazzo und der Lago di Levico. Das ist ein Postkartenmotiv, doch wer es in vollen Zügen genießen will, sollte hier besser kurz anhalten. In Levivo Terme ist das Valsugana bereits durchquert und hinter dem kleinen See führt die Straße nun weiter nach Pergine.

Nun wartet der Passo del Redebus 950 Meter weiter oben, ein kleiner, versteckter Pass, der den Übergang ins Val di Cembra weiter im Norden bildet. Bis dessen Talsohle erreicht ist, sind aber vom Pass 28 Kilometer zu bewältigen. Das ist keine Abfahrt in einem Stück, sondern in Stufen mit längeren Flachpassagen zwischendrin. Der Fluss Avisio fließt jetzt aus dem Val di Cembra direkt in die Etsch. Die Transalp-Strecke tut es sich aber mit dem Weg ins Etschtal nicht so leicht und nimmt noch die Schulter zwischen beiden Tälern über die Gemeinde Giovo mit. In San Michele ist die Etsch schließlich erreicht und entgegen ihrem Lauf ist das nächste Ziel der Kalterer See, der nach flachen 28 Kilometern im Norden wartet. Das ist ein grundsätzlich einfacher Abschnitt, den letztlich nur der Wind erschweren kann, wenn er blöderweise von Norden nach Süden weht. Geschafft ist die Etappe am Kalterer See leider noch nicht, denn erst nach einem 300-Höhenmeter-Schlussanstieg steht der Zielbogen im Sportzentrum St. Anton in Kaltern.


VonMarco

Tour Transalp 2024, 5. Etappe San Zenove – Lavarone

Donnerstag, die 5. Etappe ist geschafft und so langsam kommt schon das Ende in Sicht  – einerseits Schade, aber angesichts der andauernden Sitzprobleme auch gar nicht so verkehrt.

 

Heute ging es im Flachland um Bassano del Grappa und etliche andere Gemeinden zunächst 18 km neutralisiert los – fand ich für die Beine sehr angenehm, so mit geringer Intensität erst einmal wieder etwas Leben in die müden Stelzen zu bringen.

Danach begann bald die rund 15 km lange, aber recht gleichmäßige Steigung hinauf nach Foza auf die Asiago-Hochebene.

Dank durchweg  einstelliger Steigungsprozente ließ die sich recht gut wegkurbeln, wenngleich es auch schon ziemlich warm war – Arme und Beine immer glänzend vor Schweiß. Etwa ab der ersten Verpflegungsstation kam dann aber leichte Bewölkung auf, so dass wir nur gelegentlich im Sonnenschein fuhren, was die Sache gut aushaltbar machte.

Oben in der Hoch“ebene“, deren Profil leicht zittrig und damit etwas unrythmisch ist, hatten wir Anschluss in einer gut laufenden Gruppe, was dem Tempo sehr zugute kam.

In der Abfahrt blieben Julia und ich heute mal zusammen, ebenso etwas die Hälfte unserer Gruppe:

Feiner Asphalt, kein Verkehr sowie ein Mix aus flowigen Kurven und vielen „Tornanti“ (Kehren) machten mal so richtig Laune.

Unten angekommen nahm die Truppe wieder Fahrt auf und auch Urs war wieder mit von der Partie.

Mit so 1-3% ging es erstmal flott los, ehe die Straße nach und nach schräger wurde, die Gruppe hinten langsam ausfranzte während Julia sogar vorn in Wind und Steigung Dampf machte und irgendwann auf und davon zog; Urs und ich zuckelten hinterher.

Anekdote am Rande: Urs warf an dieser Stelle ein, dass er heute „den Alters-Joker“ ziehen würde, weil beim ihm „nichts mehr ginge“. So rein objektiv betrachtet würde ich sagen,  dass manch anderer deutlich schlechter bergauf, selbst wenn „was geht“.

An der 2. Verpflegung waren wir 3 wieder zusammen und da ich gerade zuvor den letzten Riegel des Tages gegessen hatte und noch ein Gel an Bord hatte, füllte ich für die restlichen 14 km/800 HM nur die 2. Flasche auf und stiefelte gleich weiter.

Julia war bald wieder bei mir und so zählen wir gemeinsam die restlichen Höhenmeter bis ins Ziel herunter.

Die letzten 8-9 km waren allerdings noch einmal richtig eklig mit allerlei kleinen Ab- und Auffahrten, die zunächst den zuvor gefunden Rhythmus und dann mich vollends zerstörten.

Aber schließlich war es geschafft und das mit einem recht ordentlich Schnitt.

Im Ziel wartete Dittmar schon, der wieder als Tages-Dritter (gesamt 3) wartete.

 

Urs kam kurz nach uns als Tages-14. (gesamt rauf auf 15) an.

Julia und ich als Tages-12. mussten heute abermals Zeit auf Nina & Oliver nehmen (+ 11 Minuten) und liegen damit weiter auf dem 12. Gesamtrang  – der Rang 11 dürfte damit außer Reichweite sein.

Vorher/Nachher: Erkennen Sie die Unterschiede.

 

Etappe 5: San Zenone degli Ezzelini – Lavarone

Jetzt geht es auf die Hochebene mit ganz anderen Eindrücken. Wiesen, Felder und Wälder bestimmen die Landschaft. Zum Ausruhen ist die Etappe aber nicht. Hinauf auf die Hochebene und wieder hinab warten echte Kurvenmonster.

Es wurde aber auch mal wieder Zeit für das Valstagna. Die Serpentinen in einem engen Seitental des Flusses Brenta nahe bei Bassano del Grappa gehören zu den verrücktesten Strecken der Transalp-Historie. In 19 Spitzkehren klettert da die Straße steil in den Fels geschlagen hinauf auf die Hochebene der Sette Comuni, der Sieben Gemeinden, und überwindet dabei 900 Höhenmeter. Was diese Straße speziell macht, ist aber ihr schnörkeliger Verlauf zwischen den Kehren, der diesen Anstieg zu einem Kurvenmonster macht. Auf den ersten 9 bis 10 Kilometern musst Du ein gerades Stück suchen. Erst später, hinauf nach Foza, steigt die Straße geradliniger an. Szenewechsel!

Jetzt ist die Hochebene erklommen, weites Land im Vergleich zu den Alpen und seinen Tälern. Für 30 Kilometer bleibt die Straße jetzt da oben und durchquert einen welligen Teppich aus Wiesen, Feldern und Waldstücken mit versprenkelten Weilern und Bauernhöfen rechts und links der Straße. An der Straße liegen die größeren Orte der Hochebene mit dem Hauptort Asiago, in dem es kurzzeitig etwas hektischer zugeht. Ein paar Kilometer weiter, hinter Rotzo, führt wieder eine Straße auf der anderen Seite hinab. 600 Meter tiefer fließt der gleichnamige Fluss durch das Valdastico. Die Straße hinab ist ein kurviger Spaß, nicht ganz so wild aber ganz ähnlich der Straße im Valstagna, weshalb jetzt etwas Konzentration gefordert ist. Im Valdastico angekommen geht es am Fluss entlang wieder hinauf. Die Hochebene, von der wir gerade gekommen sind, ist nämlich noch nicht vorbei, wir haben sie nur verlassen. Weiter im Westen schließt an die Hochebene der Sette Comuni die Alpe Cimbra mit den Orten Folgaria, Luserna und Lavarone an. In Carbonare, zwischen Folgaria und Lavarone gelegen, ist dieses Hochplateau erreicht. Von hier fehlen nur noch fünf Kilometer und 100 Höhenmeter zum Abschluss dieser Etappe.

VonMarco

Tour Transalp 2024, 4. Etappe San Martino di Castrozza – San Zenone

Mittwoch, die Königsetappe:

Die Beine fühlen sich morgens schon schwer und kraftlos an – gute Voraussetzungen, so wurde sie wenigstens tagsüber nicht noch schlechter.

Der Tag beginnt mit einer neutralisierten Bergabfahrt, also so ziemlich dem ekligsten Startprozedere. Positiv: Nachdem ich gestern den halben Tag Sitzprobleme hatte und für heute ein anderes Hosemodrll gewählt habe, fühlt sich der Poppes auf dem Sitzpolster recht wohl.

Nach 18bkm wird das Rennen freigegeben und mit dem Passo Gobbera folgt eine „kleine Fingerübung“ zum warm werden, Julia und Urs vorneweg, Dittmar sowieso.

Auf der Abfahrt lasse ich es ordentlich rollen und bin direkt zu Beginn des Anstiegs zum Passo Broncon wieder an beiden dran, dann beginnt das gleiche Spiel von vorn. Es ist im Anstieg schon muggelig warm, der Schweiß tropft und die Bordbar leert sich.

Ein Stück hinter der Passhöhe dann die erste Verpflegung, wo ich Julia und Urs wiedertreffe: Julia rollt schon in die Abfahrt, Urs und ich folgen.

Urs zieht die Abfahrt durch, während Julia und ich etwas langsamer gen Tal rollen. In Gemisch aus kupiertem Gelände und Flachstück kann ich mich noch als Windbreaker nützlich machen, ehe Julia dann mit mehr Souplesse in den 28 km langen Anstieg des Monte Grappa geht.

Es ist zwar sehr warm, aber zum Glück lange nicht solch ein Backofen wie 2012 und 2023. Ich leide trotzdem, aber die Mischung aus Erfahrung und gutem Körpergefühl (wieviel ist noch im Tank, wie doll oder wenig kann ich pacen) hilft mir, auch dieses eklige Monster zu überstehen.

Dank Runa gab es nicht nur unten eine Erfrischung, sondern auch als 4 km/100 HM vor der Verpflegung „trockenlief“ noch einen Getränkenachschlag.

Kurz vor der Verpflegung waren dann Urs und Julia wieder in Reichweite  – da war ich schon ein bisschen stolz auf mein Pacing.

Die restlichen 7 km/400 HM und die Abfahrt nahm Julia zuerst in Angriff,  dann für ich von der Verpflegung los, während Urs dort noch gemütlich saß – allerdings flog er wenige Minuten später schon an mir vorbei.

Gutes Pacing Teil 2: Genau zum Ende der ewig langen Abfahrt war ich wieder an Julia dran und unten im warmen Backofen der Ebene ging es über die letzten ekligen Wellen und gegen den Wind ins Ziel – just in Time zu Dittmars Ehrung für den dritten Platz des Tages (weiter Gesamtdritter).

Urs wurde Tages-Sechszehnter und verbesserte sich auf den 17. Gesamtplatz.

Julia und ich wurden hingehen nur 13. des Tages und tauschten den 11. Gegen den 12. Gesamtrang.

 

 

 

 

 

Etappe 4: Primiero/San Martino di Castrozza – San Zenone degli Ezzelini

Das ist die Königsetappe, die nichts für schwache Nerven ist. Erst darf man sich über amtliche Alpenpässe aus den Bergen herauswuchten. Und dann steht noch dieser fiese Monte Grappa im Weg. Doch er hält die Belohnung bereit: Den Hammer-Weitblick bis zum Meer.

Ab in den Süden! San Zenone degli Ezzelini, nahe bei Bassano del Grappa, liegt nur noch auf rund 100 Metern Höhe zu Füßen des Monte Grappa. Und nach diesem vierten Tag beschleicht einen das Gefühl, die Transalp bereits geschafft zu haben. Zur Adria sind es weniger als 100 leicht kupierte Kilometer, die Alpen liegen hinter einem. Und jeder, der diese Etappe bewältigt hat, bekommt bereits einen Vorgeschmack des Dolce Far Niente, des süßen Nichtuns im mediterranen Klima des südlichen Voralpenlandes. Aber nicht so schnell, das ist die Königsetappe, vor dem Nichtstun, wartet diese gewaltige Herausforderung. Vor dem Monte Grappa, der alleine bereits ein echter Brocken ist, stellen sich nämlich mit dem Passo Gobbera und dem Passo Brocon zwei Transalp-Pässe in den Weg, die erst einmal im Rahmen der Transalp bewältigt wurden. Das war 2014 und jetzt, zum 10. Jubiläum ihrer Transalp-Premiere, dürfen sie nochmal ran.

Der Gobbera führt hinüber ins Valle de Vanoi und besteigt mit einer kurzen Abfahrt die erste Stufe auf dem Weg zum Passo Brocon. Hier kann man kurz verschnaufen, bevor sich fast 900 Höhenmeter Pass-Straße vor einen stellen. Vom Pass rollt man zügig hinab nach Castello Tesino und schlägt sich auf Seitenstraßen durch abgelegene Bergdörfer durch bis zur Hauptstraße in der Schlucht des Flusses Cimon, die sich bald bei Fonzaso in eine weitläufige Ebene öffnet. Und die auch gleich den Blick zum bewaldeten Rücken des Monte Grappa freigibt. Die nordseitige Auffahrt führt auf weiten Teilen im Wald – sehr angenehm bei Sommerhitze – in Richtung des Cima Grappa, des Gipfels der mit einem mächtigen Denkmal für die Opfer des ersten Weltkrieg gekrönt ist.

Angekommen an der Südflanke, nach einer 1500-Höhenmeter-Kletterpartie, bietet sich bei klarer Luft ein Blick bis zur Adria, wenn er nicht von Schwärmen von Paraglidern versperrt wird, die diesen Südhang längst für sich entdeckt haben. Die Abfahrt hinab nach Semonzo ist ein kurviger Hochgenuss, der den konzentrierten Blick auf die Straße erfordert. Aber hie und da auch Zeit bietet, den einzigartigen Weitblick zu genießen. In Semonzo am Fuße des Monte Grappa angekommen, fehlen nur noch acht leicht kupierte Kilometer in den für diese Gegend typischen Hügeln, bis diese Anspruchsvolle Etappe in San Zenone geschafft ist.

VonMarco

Tour Transalp 2024, 3. Etappe Moena – Primiero

Dienstag, 3. Etappe:

Die ersten 18 km des Tages waren heute wegen etlicher Ortsdurchfahrten und Baustellen neutralisiert hinter dem Führungsfahrzeug. Das war dann zum Einrollen vom Tempo her recht angenehm, zumal sich meine Beine 10 km lang überhaupt nicht „automatisch“ bewegt haben, sondern wirklich jeder einzelne Tritt ganz bewusst angesteuert und ausgelöst werden musste – aber das gab sich zum Glück.

Als die Straße nach rund einer Stunde von sanft steigend auf „richtiger Berg“ überging rollte Julia nach vorn und dann das gleiche Spiel wie gestern:

Bergauf fährt die Kleene den alten, dicken Mann ganz locker aus den Schuhen.

Oben auf der Passhöhe des Fedaia bei der ersten Verpflegung sahen wir uns kurz wieder und Julia rollte schon in die Abfahrt, während ich mich noch stärkte.

Die Abfahrt war dann richtig schön: Ringsherum feinstes Dolomiten-Panorama, breite Straße mit gutem Belag, einsehbare Kurven und Serpentinen – eine echte Rennrad-Funstrecke, auf der es dann auch mal in den Bereich >80 km/h ging.

Auf dem Weg ins Tal habe ich dann Julia wieder eingesammelt und in kleinen Grüppchen ging es bei allmählich ausflachender Strecke weiter – leider auch mit „der Konkurrenz“ im Schlepptau: Fahrerin Nina aus dem nur wenige Minuten hinter uns liegenden Mixed-Team war auch dabei.

Ab Cencenighe stieg die Straße dann wieder – erst sanft, dann kräftiger und die beiden Damen fuhren mir weg.

In Falcade war ich dann dank Baustellenampel wieder dran und auch Urs war dabei – so kamen wir zur 2. Verpflegung am Beginn des Passo Valles.

Der war mit teilweise rauhem Asphalt und wechselnden, teils Kräftigen Steigungsprozenten auch nicht gerade mein Liebling und die beiden Damen waren wieder schnell außer Sichtweite und Urs fuhr 500 Höhenmeter vor der Passhöhe links raus: Helfen konnte ich ihm mit nichts, aber nach eigenem Bekunden war er „durch für heute“ – okay, sowas hatte ich letztes Jahr auch schon von ihm gehört, Dank seiner Zähigkeit darf man das nicht wörtlich nehmen.

100 Höhenmeter vor der Passhöhe rollte ich an Oliver, dem männlichen Part unseres“Konkurrenzteams“ vorbei.

Auf meine Frage „Na, hat die deine Lady auch abgestellt?“ gab er sich zwar betont lässig, aber einen wirklich frischen Eindruck machte er nicht mehr. War das vielleicht die Gelegenheit, heute in der Wertung den Vorsprung zu vergrößern?

Ich kurbelte so gut ich konnte weiter, aß und trank fleißig und fuhr freudig in die Abfahrt des Valles. Auf halber Strecke fuhr ich die Damen auf und da die Abfahrt auch sehr schön zu fahren war, entschied ich kurzerhand mich nicht vor die beiden zu setzen und eine Linie vorzugeben sondern „zog durch“ und ging mit etwas Vorsprung in den Schlussanstieg des Passo Rolle. Der macht seinem Namen alle Ehre und rollt wirklich schön mit mittlerer Steigung und gutem Belag.

Die Hoffnung war, dass die Damen am Ende kurz vor mir über die Zeitmessung Rollen und ich einen Vorsprung vor Oliver ins Ziel bringe.

Peu a peu robben sich die beiden Mädels auch von hinten heran, beim Blick zurück und hinunter war von Oliver nichts zu sehen.

Wie durch ein Wunder konnte ich tatsächlich bis ganz oben noch ein paar Meter vorn bleiben. Oliver kam über 4 Minuten später, so dass wir den Gesamtvorsprung auf über 10 Minuten ausbauen konnten.

So sind wir heute wieder 11. des Tages und weiter 11. der Gesamtwertung.

„Urs ich habe fertig“ kam dann als Tages-20. in Ziel und ist nun Gesamt-19.

 

Dittmar ist jetzt voll im Flow und hat sich mit einem langen Zielsprint mit Überraschungsmoment den 3. Platz des Tages gesichert und bleibt damit auch weiterhin Gesamt-Dritter.

 

 

Etappe 3: Moena/Val di Fassa – Primiero/San Martino di Castrozza wie die TOUR sie beschreibt:

Und wieder ein Tag in den Dolomiten zum Zunge schnalzen. Passo Fedaia, Passo Valles und Passo Rolle lassen keine Fragen aufkommen. Sportlich und landschaftlich spielt auch diese Etappe in der Ehrenkategorie.

Großes Dolomitenkino 2. Akt: Und weiter geht’s mit Bergpanoramen der Extraklasse. Der nächste Tag in den Dolomiten bringt die Bildverarbeitung im Gehirn wieder kurz vor den Systemabsturz, weil die Sinneseindrücke in dieser gewaltigen Kulisse kaum fassbar sind. Allerdings bleibt zunächst etwas Zeit, sich darauf vorzubereiten, wenn es erst einmal leicht ansteigend im Fassatal losgeht. Von Moena führt die Talstraße wieder zurück nach Canazei, wo der Anstieg zum Passo Fedaia beginnt. Der war zuletzt 2012 Teil der Transalp. Da wurde es aber auch mal wieder Zeit, diesen besonderen Pass in die Strecke einzubauen. Keine Straße kommt nämlich dem breiten Rücken der Marmolada so nahe. Näher kommt man mit dem Rennrad dem höchsten Punkt der Dolomiten (3343 m) nicht.

Am Pass beginnt die rassige und schnelle Abfahrt über die Malga Ciapela hinab nach Caprile, von wo die Straße flach hinaus führt nach Alleghe und dem Lago di Alleghe. In seinem Wasser spiegelt sich die breite Wand der Civetta, eine der mächtigsten Wände dieser Gebirgsregion. Die Hauptstraße fällt im Tal nun weiter ab bis in Cencenighe der tiefste Punkt dieser 3. Etappe erreicht wird. Auf der Abfahrt dahin heißt es Kräfte sammeln, denn jetzt stehen 1300 Höhenmeter Anstieg über Falcade hinauf zum Passo Valles auf dem Programm. Bald werden die Gipfel der Pale di San Martino größer und größer und je mehr man sich den schroffen Zacken nähert, desto mehr ziehen sie einen in ihren Bann. Um ihnen ganz nahe zu kommen, muss man sich aber in Geduld üben, denn vom Passo Valles führt die Straße erst noch einmal hinab.

Erst wer den 400 Höhenmeter-Schlussanstieg gemeistert hat, kann am Passo Rolle nach den Pale di San Martino greifen, besonders nach dem Cima della Vezzana, dem Eckpfeiler der Gebirgsgruppe und mit 3192 Metern Höhe deren höchste Spitze. In deren Schatten schlängelt sich die Pass-Straße hinab nach San Martino die Castrozza. Und an diesem Tag lassen einen die Dolomiten nicht mehr los, denn über San Martino erheben sich deren Gipfel so mächtig, dass es schwer fällt, den Blick von ihnen abzuwenden.

VonMarco

Tour Transalp 2024, 2. Etappe Sillian – Moena / Val di Vassa

Montag, 2. Etappe:

Die ersten 47 km vom Start bis nach Cortina d’Ampezzo kannte ich schon aus dem Vorjahr: Überwiegend eher sanft zwischen 1-3% steigend, also ein Bereich in dem man vom Windschatten einer Gruppe profitiert, aber aufpassen muss nicht durch zu viel Tempo schon Kräfte zu verschleudern.

Dittmar ist vorn im Block vor uns gestartet, Urs einen Block hinter uns.

Vom Start weg rollen wir gut in einer Gruppe mit, bis bei Kilometer 10 Julia’s Umwerfer die Kette über’s große Blatt drüberwirft. [Memo: Zuhause dem Mechaniker Marco gehörig die Leviten lesen!]

Anhalten & richten ist zwar in gut 30 Sekunden erledigt, aber die Gruppe ist weg. Also im Duo weiter,  nach einigen wenigen Kilometern sind wir an einem weiteren Duo dran und können erst mal im Windschatten durchatmen und ein paar weitere Fahrer einsammeln.

Als die Sache bei Toblach langsam Fahrt aufnimmt ist Urs herangerollt und spannt sich gleich vorne ein, so dass ich noch mal durchschnaufen kann.

Dann geht’s zu Dritt vor an ein vor uns fahrenden Duo, von dessen Pacing wir dann etliche Kilometer bis zum Passo Cimabanche profitieren können.

In der Abfahrt nach Cortina d’Ampezzo zog Urs dann samt Gruppe auf und davon, während ich einen Moment auf Julia wartete – bergauf ist wenig Gewicht ja ein Segen, bergab fehlt halt ein wenig Schwungmasse.

Dann der rund 16 km lange Anstieg zum Passo Falzarego, und hier setzt Julia die Akzente:

Leichtfüßig propellert sie den Berg hinauf und ich kann nur mit Respektabstand folgen.

So schmieden wir an der ersten Verpflegung den Taktik-Plan, dass Julia wenn sie zuerst an der Passhöhe ankommt auch gleich (nach anziehen der Windjacke) in die Abfahrt geht, auf der ich dann schon wieder an Sie heranrollen würde  – und so kam es dann auch.

Nach der Abfahrt und etwas Geplänkel in „kupiertem Gelände“ dann noch einmal rund 13 km Anstieg zum Pasdo Pordoi, gleiches Bild: Julia flüssig vorweg, ich sichtlich bemüht hinterher.

Da die Zeitnahme wieder oben auf dem Berg erfolgte, war den Rest der Etappe (immerhin noch 30 km) sehr entspannt.

Oben trafen wir Urs, der einige Minuten vor uns ankam und so legten wir erst einmal eine gemütliche Cappuccino-Pause ein, ehe es in die zunächst holprige Abfahrt ging.

 

Nach 12 richtig flotten Abfahrtkilometer flachte es allmählich aus und es galt jetzt sogar noch einem recht strammen Gegenwind zu trotzen.

Aber auch das war irgendwann geschafft und das wohlverdiente Ziel erreicht.

Dittmar war längst da und durfte als Tages-Dritter (Gesamt:3) sogar aufs Podium, Urs wurde 18. Der Etappe und klettert in der Gesamtwertung auch auf 18.

Julia und ich fuhren wie gestern als 11. Mixed-Team ins Ziel und bleiben in der Gesamtwertung auch auf Platz 11.

 

Etappe 2: Sillian – Moena/Val di Fassa wie die TOUR sie beschreibt:

Eine Etappe für Bergliebhaber. Mehr Dolomiten-Gipfel kann man mit dem Rennrad an einem Tag nicht vors Auge bekommen. Ein epischer Stich mitten hinein ins Herz des Unesco-Weltnaturerbes mit maximalem Insta-Faktor!

Großes Dolomitenkino 1. Akt: Von Sillian an der Grenze zwischen Österreich und Italien, zwischen Osttirol und Südtirol, zielt diese Etappe ohne Umwege mitten hinein ins Herz der Dolomiten, des Unesco Weltnaturerbes, für viele das schönste Stück der Alpen. An der Strecke stehen die mächtigsten Gipfel dieses Gebirges Spalier und versetzen die Hände in dauerhaftes Zucken, weil sie den Lenker immer wieder loslassen wollen, das Handy in der Trikot-Tasche greifen, um diese Bilder nicht nur in der Erinnerung, sondern auch auf der Speicherkarte festzuhalten. Die Drei Zinnen, der Monte Cristallo, die Hohe Gaisl, die Tofana, Monte Antelao und Sorapis. Die Dolomiten-Prominenz gibt sich bereits auf dem Weg nach Cortina d’Ampezzo die Ehre. Und bei vergleichsweise einfachen 45 Kilometern über den flachen Passo Cimabanche darf man diese Blicke ruhig noch etwas entspannter genießen.

Die „richtigen“ Alpenpässe folgen hinter Cortina. Der Passo Falzarego zwingt einen zunächst, 900 Meter hinauf zu klettern. Später warten noch einmal 800 Höhenmeter hinauf zum Passo Pordoi. Der Puls steigt jetzt stetig, aber auch im Landschaftskino fällt die Spannung nicht ab. Cinque Torri und Lagorai ziehen einen magisch an bis der Falzarego den Blick zur Marmolada freigibt, dem höchsten aller Dolomitengipfel. Nach der rassigen Abfahrt vom Pass hangelt sich die Straße hinüber nach Arabba am Fuße des Passo Pordoi. Jetzt übernimmt der massive Gebirgsstock der Sella die Regie, deren Südflanke oben am Pass am Rand der Straße steht. Jetzt fehlt nur noch der berühmte Langkofel im Kabinett der Bergmajestäten. Und oben am Pordoijoch angekommen zeigt auch der seine zackige und stolze Statur. Mehr Dolomiten-Panorama kann man in eine Transalp-Etappe nicht reinpacken. Vom Pordoi führt die Pass-Straße schwungvoll und kurvig hinab nach Canazei und von da noch einige Kilometer durch das Fassatal bis in Moena das Ziel dieser zweiten Etappe erreicht ist.

VonMarco

Tour Transalp 2024 – 1. Etappe Lienz – Sillian

Sonntag: Jetzt geht’s los!

Anders als an allen anderen Tagen allerdings nicht schon um 9 Uhr, sondern erst um 10:30 Uhr fiel heute der Startschuss.

Die Straßen hier und da noch feucht vom Regen in der Nacht, aber bereits in der Startaufstellung schien die Sonne  – vom vorhergesagten Regen zwischen 10 und 11 Uhr glücklicherweise nichts zu sehen.

Julia und ich durften aus Block B starten, Dittmar und Urs aus C – allerdings zischte Dittmar schon nach 1,5 km an uns vorbei  – a man on a Mission.

Die ersten mehr oder mindern flachen/welligen 24 Kilometer konnten wir zügig aber kraftsparend in einer gut laufenden Gruppe in 39 Minuten abhaken.

Dann wurde die Straße schräge. Sehr schräge. Böse schräge quasi von 0 auf 100. Nicht unter 10%, alles eher im Beteich von 14-18% oder sogar drüber, einmal zuckte kurz die „22“ in der Anzeige – keine Ahnung ob das wirklich stimmte, aber rs fühlte sich definitiv nach „Aua“ an.

Das mit den 2-stelligen Prozenten waren heute quasi Motto des Tages und verfolgten uns die ganze Etappe über. Dabei hatte ich in den steilen Passagen ehrlich gesagt mehr Mühe als Julia, bei ihr sah der Tritt immer noch recht flüssig aus.

Urs sahen wir im gezeiteten Rennteil zwar gar nicht, aber nach der Zeitnahme oben auf dem letzten Berg rollte er nur wenige Minuten nach uns ein und so konnten wir immerhin noch die letzte Abfahrt hinunter ins Ziel gemeinsam in Angriff nehmen.

Dittmarcfuhr heute bei den „Senior Grand Masters“ auf Platz 5 von 30, Urs auf Platz 19.

Julia und ich liegen in der Mixed-Wertung auf Platz 11 von 21.

Morgen stehen dann nur wenig mehr Höhenmeter (2300) als heute an, allerdings verteilt auf 123 km – und mit überwiegend deutlich milderen Steigungsprozenten.

 

 

 

Etappe 1: Lienz – Sillian, wie die Tour sie beschrieben hat:

Einmal Osttirol von oben: Die Pustertaler Höhenstraße lässt das große Landschaftskino ablaufen. Beim Blick in die Lienzer Dolomiten vom Sonnenbalkon stockt der Atem, beim Studium dieses komprimierten Höhenprofils auch. Ein Kracher zum Auftakt.

Die TOUR Transalp 2024 beginnt mit einem Sight-Seeing-Trip durch Osttirol. Die Etappe führt einzig durch diesen Bezirk und erobert erstmals in der Geschichte der Transalp eine der schönsten Straßen Tirols: Die Pustertaler Höhenstraße. Zuvor geht es aber noch auf eine flache Runde durch das Drautal rund um Lienz. Eine Runde, um die Region kennenzulernen aber auch, um die Beine warmzufahren für diese herausfordernde Prüfung an der sonnigen Nordflanke des Drautals. Nach ein paar Kilometern Bundestraße führen verspielte Seitenstraßen am Talrand um Lienz herum, bis in Leisach, der Nachbargemeinde der Hauptstadt, die Höhenstraße beginnt.

Nun sollten die Beine besser warm sein, denn der erste und auch längste Anstieg dieser Etappe hinauf nach Bannberg raubt mit durchschnittlich über 10% Steigung die ersten Körner. Dann schlängelt sich die Pustertaler Höhenstraße über den sonnigen Panoramabalkon über dem Drautal und sammelt im stetigen Auf und Ab Höhenmeter für Höhenmeter. Der Blick in die Lienzer Dolomiten auf der anderen Talseite raubt einem jetzt den Atem. Oder ist es doch die Strecke, die jetzt überhaupt keine flachen Passagen mehr bieten will? Diese Straße ist ebenso schön wie anspruchsvoll. So abwechslungsreich wie sie aus touristischer Sicht immer wieder neue Winkel, Blicke und Eindrücke präsentiert, so wild wechselt die Straßensituation und besonders in den Abfahrten muss man auf unverhoffte Kurven mit kleinen Radien, enge Situationen in Ortschaften oder schmale Verbindungsstraßen eingestellt sein.

Auf dem Weg nach Sillian baut die Strecke langsam an Höhe ab, bis sie kurz vor dem Ziel wieder in das Drautal einbiegt. Zum Abschluss steht aber noch eine kleine Kletterpartie an. Die Landesstraße ins Villgratental führt jetzt noch einmal vom Drautal weg bis von Außervillgraten kleine Straßen zurück nach Sillian führen, genauer gesagt: hinauf zum Sillianberg, dem Sonnenbalkon der Marktgemeinde. Von hier oben hat man den schönsten Blick über den Ort bis man nach einigen Serpentinen die Kirche erreicht hat und in den Ort eintaucht, wo am Marktplatz der Zielbogen der ersten Etappe aufgebaut ist. Kurz und Knackig: Diese Etappe ist ein besonderes Erlebnis, ebenso zauberhaft wie anspruchsvoll. Wer nur die Kilometer und Höhenmeter zählt, läuft Gefahr sie zu unterschätzen.

VonMarco

Tour Transalp 2024 – Prolog

Samstag in Lienz/Osttirol:

Unser diesjährigen Quartett (Dittmar, Julia, Urs, Marco) + Runa als „gute Seele & Mutter der Kompanie“ sind in Lienz gelandet.

 

Am späten Vormittag haben auf dem  ersten, flachen Drittel der morgigen Etappe eine kleine Lockerungs-Einführungs-Besichtigungsfahrt gedreht.

Nachmittags ging es dann zur Akkreditierung:

Nummern, Transponder & Taschen abgeholt, Massagetermine gebucht – alles paletti.

Abends nach der Pastaparty

dann das Streckenbriefing für morgen: Es steht zwar die kürzeste Etappe an, aber mit recht vielen Höhenmeter für so wenig Strecke und vor allem erwarten uns wohl einige Abschnitte mit richtig ekligen Steigungsprozenten.

 

So sieht jedenfalls das Gesamtprogramm aus, dass uns in den kommenden 7 Tagen erwartet:

 

VonMarco

Spendensammlung 2023/24 abgeschlossen!

Im Dezember und Januar lief unsere Sammelaktion für den Radsport-Nachwuchs in Ecuador und Gambia: SPENDENSAMMLUNG FÜR RADSPORTNACHWUCHS. 

Nun sind alle Sachen zusammengetragen und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

An „Soft-Wear“ ist ein sehr großer Karton mit 13 kg Bekleidung zusammengekommen.

 

Die „Hard-Ware“ ist dieses Mal etwas spärlicher ausgefallen, aber 1 großer Karton ist dennoch gut gefüllt.

 

Und die Paketboten waren auch schon fleißig und haben die Kartons heute bei Wolfgang in Bayern zugestellt. Dort werden die Sachen dann wieder aufgeteilt und bei nächster Gelegenheit nach Afrika und Südamerika transportiert.

Vielen Dank an alle fleißigen Spender !