Tour Transalp 2024, 5. Etappe San Zenove – Lavarone

VonMarco

Tour Transalp 2024, 5. Etappe San Zenove – Lavarone

Donnerstag, die 5. Etappe ist geschafft und so langsam kommt schon das Ende in Sicht  – einerseits Schade, aber angesichts der andauernden Sitzprobleme auch gar nicht so verkehrt.

 

Heute ging es im Flachland um Bassano del Grappa und etliche andere Gemeinden zunächst 18 km neutralisiert los – fand ich für die Beine sehr angenehm, so mit geringer Intensität erst einmal wieder etwas Leben in die müden Stelzen zu bringen.

Danach begann bald die rund 15 km lange, aber recht gleichmäßige Steigung hinauf nach Foza auf die Asiago-Hochebene.

Dank durchweg  einstelliger Steigungsprozente ließ die sich recht gut wegkurbeln, wenngleich es auch schon ziemlich warm war – Arme und Beine immer glänzend vor Schweiß. Etwa ab der ersten Verpflegungsstation kam dann aber leichte Bewölkung auf, so dass wir nur gelegentlich im Sonnenschein fuhren, was die Sache gut aushaltbar machte.

Oben in der Hoch“ebene“, deren Profil leicht zittrig und damit etwas unrythmisch ist, hatten wir Anschluss in einer gut laufenden Gruppe, was dem Tempo sehr zugute kam.

In der Abfahrt blieben Julia und ich heute mal zusammen, ebenso etwas die Hälfte unserer Gruppe:

Feiner Asphalt, kein Verkehr sowie ein Mix aus flowigen Kurven und vielen „Tornanti“ (Kehren) machten mal so richtig Laune.

Unten angekommen nahm die Truppe wieder Fahrt auf und auch Urs war wieder mit von der Partie.

Mit so 1-3% ging es erstmal flott los, ehe die Straße nach und nach schräger wurde, die Gruppe hinten langsam ausfranzte während Julia sogar vorn in Wind und Steigung Dampf machte und irgendwann auf und davon zog; Urs und ich zuckelten hinterher.

Anekdote am Rande: Urs warf an dieser Stelle ein, dass er heute „den Alters-Joker“ ziehen würde, weil beim ihm „nichts mehr ginge“. So rein objektiv betrachtet würde ich sagen,  dass manch anderer deutlich schlechter bergauf, selbst wenn „was geht“.

An der 2. Verpflegung waren wir 3 wieder zusammen und da ich gerade zuvor den letzten Riegel des Tages gegessen hatte und noch ein Gel an Bord hatte, füllte ich für die restlichen 14 km/800 HM nur die 2. Flasche auf und stiefelte gleich weiter.

Julia war bald wieder bei mir und so zählen wir gemeinsam die restlichen Höhenmeter bis ins Ziel herunter.

Die letzten 8-9 km waren allerdings noch einmal richtig eklig mit allerlei kleinen Ab- und Auffahrten, die zunächst den zuvor gefunden Rhythmus und dann mich vollends zerstörten.

Aber schließlich war es geschafft und das mit einem recht ordentlich Schnitt.

Im Ziel wartete Dittmar schon, der wieder als Tages-Dritter (gesamt 3) wartete.

 

Urs kam kurz nach uns als Tages-14. (gesamt rauf auf 15) an.

Julia und ich als Tages-12. mussten heute abermals Zeit auf Nina & Oliver nehmen (+ 11 Minuten) und liegen damit weiter auf dem 12. Gesamtrang  – der Rang 11 dürfte damit außer Reichweite sein.

Vorher/Nachher: Erkennen Sie die Unterschiede.

 

Etappe 5: San Zenone degli Ezzelini – Lavarone

Jetzt geht es auf die Hochebene mit ganz anderen Eindrücken. Wiesen, Felder und Wälder bestimmen die Landschaft. Zum Ausruhen ist die Etappe aber nicht. Hinauf auf die Hochebene und wieder hinab warten echte Kurvenmonster.

Es wurde aber auch mal wieder Zeit für das Valstagna. Die Serpentinen in einem engen Seitental des Flusses Brenta nahe bei Bassano del Grappa gehören zu den verrücktesten Strecken der Transalp-Historie. In 19 Spitzkehren klettert da die Straße steil in den Fels geschlagen hinauf auf die Hochebene der Sette Comuni, der Sieben Gemeinden, und überwindet dabei 900 Höhenmeter. Was diese Straße speziell macht, ist aber ihr schnörkeliger Verlauf zwischen den Kehren, der diesen Anstieg zu einem Kurvenmonster macht. Auf den ersten 9 bis 10 Kilometern musst Du ein gerades Stück suchen. Erst später, hinauf nach Foza, steigt die Straße geradliniger an. Szenewechsel!

Jetzt ist die Hochebene erklommen, weites Land im Vergleich zu den Alpen und seinen Tälern. Für 30 Kilometer bleibt die Straße jetzt da oben und durchquert einen welligen Teppich aus Wiesen, Feldern und Waldstücken mit versprenkelten Weilern und Bauernhöfen rechts und links der Straße. An der Straße liegen die größeren Orte der Hochebene mit dem Hauptort Asiago, in dem es kurzzeitig etwas hektischer zugeht. Ein paar Kilometer weiter, hinter Rotzo, führt wieder eine Straße auf der anderen Seite hinab. 600 Meter tiefer fließt der gleichnamige Fluss durch das Valdastico. Die Straße hinab ist ein kurviger Spaß, nicht ganz so wild aber ganz ähnlich der Straße im Valstagna, weshalb jetzt etwas Konzentration gefordert ist. Im Valdastico angekommen geht es am Fluss entlang wieder hinauf. Die Hochebene, von der wir gerade gekommen sind, ist nämlich noch nicht vorbei, wir haben sie nur verlassen. Weiter im Westen schließt an die Hochebene der Sette Comuni die Alpe Cimbra mit den Orten Folgaria, Luserna und Lavarone an. In Carbonare, zwischen Folgaria und Lavarone gelegen, ist dieses Hochplateau erreicht. Von hier fehlen nur noch fünf Kilometer und 100 Höhenmeter zum Abschluss dieser Etappe.

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Marco editor