Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 10. Lauf: Elmshorn

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 10. Lauf: Elmshorn

Nikolauscross am Butterberg – ähhh, Nikolaus? Ja genau: Eigentlich findet die Veranstaltung immer traditionell an dem Dezember-Samstag statt, der am dichtesten zum Nikolaus-Tag gelegen ist. Wegen der Wetter-Kapriolen im letzten Dezember wurde das Rennen aber abgesagt und verlegt – daher wurde die Adventszeit dieses Mal gewissermaßen verlängert.

Als ich in Elmshorn eintraf, saß Jörg schon chillig in seinem gut beheizten Bus und erzählte mit Stirnrunzeln vom Zustand des Bodens. Also habe ich flugs das Rad ausgepackt und mir selbst ein Bild von der Strecke gemacht:
Der Kurs war weitestgehend unverändert, einzig die letzte Passage vor der Zielgeraden hat noch die eine oder andere Zusatzschleife bekommen. Der Boden war besser als erwartet:
80% ganz problemlos, 10% so lala und auf den letzten 10% musste man schon aufpassen – wirklich eisig-gefroren war es nirgends mehr, nur eine kleine Passage mit echtem Matsch, ansonsten war die Herausforderung eher ehemals feste Schneedecke, die jetzt taute und dadurch hier und da seifig wurde. Durch diese Verhältnisse aber doch deutlich mehr technischer Anspruch als in den Vorjahren.

Da schon feststand, dass ich in der Gesamtwertung am Ende des Stevens-Cups 4. werden würde, gab es also taktisch nichts mehr zu beachten – an diesem Wochenende konnte ich also ganz befreit fahren und gucken, ob sich vielleicht noch ein schönes Tagesergebnis erzielen ließe.

So konnte ich dann bei der Reifenwahl auch etwas offensiver zur Sache gehen und ein bisschen auf Risiko spielen:
Die leicht rollenden Grifo funktionierten auf den Proberunden ganz gut, an einem knappen Dutzend Stellen erforderten sie aber ganz ganz viel Aufmerksamkeit auf die Kontrolle des Vorderrades. Die griffigeren Limus ließ ich daher im Auto, die schienen mir für die paar Stellen „oversized“.

Der Start aus der 1. Reihe klappte relativ gut: Nach anfänglich etwas Schlupf am Hinterrad reihte ich mich direkt hinter Klaus ein, der vom Pfiff weg die Führung übernahm.

Vielleicht eine Fünftelrunde konnte ich auch noch halbwegs dran bleiben, auf der Geraden Richtung „Pavillon-Schikane“ fuhr Jörg dann an mir vorbei und machte sich auf die direkte Verfolgung von Klaus.

Nun hing Hinnerk an meinem Hinterrad, und der hatte sicher noch wegen des „Nieuwjaarscross“ eine Rechnung mit mir offen.

Aber die ganze erste Runde lang konnte ich ihn hinter mir halten, erst kurz vor der 180° Wende am Teich zischte er vorbei und gab dann Richtung Treppe gleich mächtig Gas.

Aber ich konnte ihm zunächst noch mit relativ geringem Abstand folgen: Obwohl sich mittlerweile zeigte, dass der Boden in den rund 1,5 Stunden seit meiner Streckenbesichtigung eher schlechter geworden war und ich nun doch alle Hände voll zu tun hatte, um mit dem wenigen Profil sicher um die Ecken zu kommen, ging es in den „figelinschen“ Abschnitten ganz gut an ihm dran zu bleiben. Sobald es aber auf gerade Abschnitte ging, holte er den Hammer raus und legte Meter um Meter zwischen uns.

Was dieses Mal erstaunlich gut ging:
Runde für Runde konnte ich die 30 Stufen des Stairway to Hell tatsächlich in einer Art Laufbewegung überwinden; sonst stellte sich immer ein jämmerliches „sich da hochschleppen“ ein.

Ebenfalls gut:
Nach hinten war auch recht bald genug Tageslicht zwischen mir und den Nächstplatzierten. Anfangs war Gerrit noch mein erster Verfolger, aber in der letzten Runde war er dann überhaupt nicht mehr zu sehen – wie ich später erfuhr, hatte sich sein vorderer TL-Reifen „gelüftet“, so dass er noch eine längere Laufeinheit absolvieren musste.

Auch die Überrundungsvorgänge in der letzten Runde liefen dank Umsicht aller Mitstreiter ganz problemlos und so ging es ungefährdet als 4. Über den Zielstrich.

Jörg hatte vorn seinen „Stammplatz“ der letzten Wochen, also Platz 2, sicher ins Ziel gebracht und sich damit schon den Gesamtsieg des Stevens-Cups gesichert.

Weitaus früher am Tag hatten sich im Rennen der Hobby-Männer schon Martin den Platz 15 erkämpft

und Frederik mit Platz 3 auf´s Podium gefahren

während sich Nina bei den Hobby-Frauen den 8. Platz erstritten hat.

So gab es im Zielbereich noch ganz zufrieden einen Becher heißen Kaffee, ein bisschen Smalltalk und die wehmütige Erkenntnis, dass am nächsten Tag schon wieder endgültig Schluss sein würde mit dem „Stevens Cyclocross-Cup 23/24 .

Bilder: Michael Richter, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2024/01/23/sccc-elmshorn-20-01-2024/

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