Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 11. Lauf: Buchholz in der Nordheide

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Stevens Cyclocross Cup 2023/24, 11. Lauf: Buchholz in der Nordheide

Tja, wie jedes Jahr fragt man sich: Waren wir nicht gerade eben noch in Norderstedt zum Start des Cups? Und schon er wieder vorbei, der Stevens-Cup. Aber trotz der Wetter-Kapriolen der letzten Tage hat die RSG Nordheide es geschafft die Strecke zu präparieren und das „Grande Finale“ in Buchholz auf die Beine zu stellen.

Früh morgens im „Hobby Männer-Rennen“ fuhr Frederik diesmal auf dem 4. Rang nur ganz knapp am Podium vorbei,

während Nina bei den Hobby-Damen als 10. ins Ziel kam – beide unter noch sehr eisigen, glatten und weitaus schwierigeren Bedingungen, als wir alten Männer sie spät am Nachmittag vorfanden.

Die Besichtigungsrunden unternahm ich wieder mit dem dem Allrounderreifen „Grifo“, aber damit war es schon im gemütlichen Recon-Tempo ziemlich stressig, die richtige Linie zu treffen und zu halten. Auch die Buchholzer hatten die klassische Strecke im Wald, am Spielplatz und um die Turnhallen herum um einige Schleifen erweitert was zusammen mit den unzähligen Wurzeln und den tauenden Schnee-Resten einen wunderbaren Geschicklichkeit-Parcours ergaben – nicht ganz unähnliche Bedingungen zum 2. Tag des „Nieuwjaarscross“,und so keimte doch ein wenig Vorfreude in mir auf, während ich auf die „Limus“-Reifen wechselte.

Der Start war von Schützenplatz in den Park verlegt worden. Auf den 1. Blick ganz gut, durch den „Geburtskanal“ zwischen den Hallen direkt in den wurzelverseuchten Wald starten zu müssen. Aber auf den 2. Blick auch tricky, denn im Park gab es auch nur eine sehr kurze Gerade, gefolgt von einigen Wechselkurven und dann stand ja gleich die wilde „Berg- und Talfahrt“ durch die Bunkerwellen am Parkplatz an:
Da möchte man keinesfalls im Verkehr feststecken, also lohnte sich ein guter Start heute wirklich.

Aus der 1. Reihe ging es los, und heute erwischte Jörg den besten Start, ich direkt dahinter:
Die Kurven im Park fuhr er in der ersten Runde noch sehr, sehr auf Sicherheit bedacht – wenn es nach mir gegangen wäre, hätte wir ein wenig mehr Dampf gegeben. Aber abseits der Ideallinie war kein Überholen möglich, insofern waren wir in dieser Konstellation „safe“, dass wir ungestört als Erste am Parkplatz ankommen würden. Die Bunker waren dieses Jahr irgendwie viel ekliger, eckiger und einfach schlecht zu fahren – aber das Problem war ja für alle gleich.

Nach dieser Viertel Einführungsrunde zischten wir so im CTH-Formationsflug zum ersten Mal über die Ziellinie und hinein in den Wald und die etwas zäh laufende Anfahrt Richtung Wurzeltrail. An dessen Eingang setzten wir die Sache mit der „Formation“ etwas zu genau um, denn nicht nur Jörg testete mit der rechten Schulter, ob der dort stehende Baum wie eine Slalomstange wegfedern würde, sondern ich tat es ihm gleich. Erkenntnis: Nein, der Baum rührt sich nicht, die Schultern müssen federn. (Bis auf leichte Rötung und Schmerz aber niCX passiert.)

Die schnelle Ausfahrt aus dem Wurzeltrail musste man ein wenig ruhiger anfahren als im letzten Jahr und die Ideallinie wirklich gut treffen – daneben war es rutschig. Die kleine Gegensteigung hochpowern, links rum in die nächste Abfahrt und dann kam die Stelle der Strecke, die ich im vergangen Jahr so richtig gehasst habe:
Der lange Anstieg, der mir Runde für Runde den Zahn gezogen hatte. Der war dieses Mal auch mistig-anstrengend, aber hatte erstaunlicherweise fast mehr Grip als im letzten Jahr und zumindest in dieser ersten Runde zog Jörg noch nicht gleich auf und davon. Dafür quetschte sich Klaus oben angekommen gleich rechts innen an mir vorbei.

Das Geschlängel auf dem Spielplatz lief für mich gut:

Während Jörg die beiden engen Kehren zu Fuß bezwang konnte ich fahrend hindurch und auch die sandige Kehre nach der Abfahrt und den Weg zurück hinauf konnte ich sicher und relativ flott fahren.

Dann übers Pflaster, zunächst die kleine Treppe, aufspringen, kurz fahren, abspringen und die größere Treppe hinauf – Hinnerk war noch immer relativ dicht hinter mir.

Statt direkt bergauf zum Parkplatz gab es hier noch eine „Ehrenrunde“ um die Halle herum. Dann wie gehabt vom Parkplatz zum Park, und wie im letzten Jahr war dies meine absolute Lieblings- und Parade-Passage: Trotz nur schmaler Ideallinie, die dennoch teilweise seifig-rutschig war, konnte ich hier immer richtig mit Schwung durch jede Kurve surfen und einige Meter auf Hinnerk herausfahren.

Dann wieder durch die Bunker-Schikane (ich glaube diese 2. Durchfahrt war noch die am besten gelungene) und hinein in Runde 2:

Da ich ja um die Mehr-Power von Hinnerk weiß, versuchte ich das Rad so sicher wie irgend möglich durch die Kurven laufen zu lassen und biss bei dem Power-Abschnitten so gut ich konnte auf die Zähne. Den im Park erarbeiteten Vorsprung hielt ich so einigermaßen und als ich nach den Treppen die Runde um die Halle Richtung Parkplatz fuhr dachte ich: „Wenn ich jetzt schon 2 Runden vor ihm bleiben konnte – wieso soll das nicht auch bis zum Ende klappen?“

Also wieder rein in den Park zum Kurvensurfen: Wieder ein paar Meter mehr. Die Bunker liefen dieses Mal nicht so gut, da musste ich bei der eckigen Auffahrt mit den Füßen nachrudern, aber es ging. Platz-Ziellinie-nächste Runde: Mittlerweile wurde es im Wurzeltrail immer besser, die Linie hatte ich verfeinert. An einigen Wendepunkten im Wald sah ich, dass der Vorsprung eine Idee größer als in der Vorrunde war. Läuft!

Die Spielplatz-Durchfahrt lief im Großen und Ganzen Runde für Runde gut, nur ganz unten in der Sandkehre musste ich dieses Mal vom Rad und hinauf laufen – das war echt ätzend, denn die Schuhe fanden viel weniger Grip als die Reifen, also gab ich hier schon mal den Merkposten an mich aus „Hier bitte die nächsten Runden viel präziser fahren um nicht absteigen zu müssen!“

Die drauffolgende Parkpassage lief hervorragend, aber im Bunker patzte ich:

Oben auf der Kante umgekippt, erstmal mit den Füßen Halt suchen – Rad aufheben das letzte Stückchen hochlaufen – von der falschen Seite auf´s Rad aufspringen und unter den Anfeuerungsrufen von Nina und Frederik weiter: Da hatte Hinnerk gleich wieder ein paar Meter gut gemacht, obwohl auch er nicht so ganz im Fluss blieb.

Die nächste Runde lief im Wald zunächst auch gut, aber beim Durchfahren der Linkskurve zur „Turnhallen-Senke“ traf ich unglücklich eine Wurzel und fand mich auf dem Boden wieder. Aber schnell war ich wieder in Fahrt, aber es waren wieder ein paar Meter an Hinnerk verloren.

Dafür zirkelte ich dieses Mal wieder sicher über den Spielplatz und konnte im Park wieder einige Meter gut machen; nun gab es aber in den Bunker-Schikanen gleich 2 Fahrer zu überrunden – was glücklicherweise recht reibungslos verlief.

Glocke zur letzten Runde: Der Abstand sollte reichen, aber weitere Schnitzer durfte ich mir natürlich nicht erlauben. Dieses Mal ging alles gut, wenn auch ein ungutes Gefühl bei der Anfahrt zur Wurzel-Kurve dabei war. Noch einmal über den Spielplatz, dieses Mal schon sehr mühsam und schwerfällig, ein letztes Mal die Treppen – Hinnerk nicht weit hinter mir.

Also noch mal richtig Angasen im Park, die Bunker-Schikane wieder nur so mittelmäßig gut überwunden und dann war es geschafft: Als 3. im Ziel, zum Cup-Finale also noch einmal einen Podiums-Platz erkämpft – STRIKE !

Und für Jörg war es jetzt „amtlich“: Nach einer langen Serie von 11 Rennen zwischen dem 1. Oktober und dem 21. Januar war er nun der offizielle Gesamtsieger der Wertung Hobby-Ü50: GRATULATION !

Drinnen in gemütlicher Wärme folgte zunächst unsere Tages-Siegerehrung,

anschließend dann die große Siegerehrung des Endklassements aller Klassen, hier die Hobby-Ü50

und die Hobby-Männer, bei denen Frederik den 5. Gesamtrang belegt hat:

Auch „unsere“ 3 Deutschen MeisterInnen aus dem Norden durften ihre frischen Trikots noch einmal präsentieren.

Besonderer Wehmut kam bei den Verabschiedungen unserer Cup-Organisatorin Lorraine und unserem WA-Team Manfred & Margit und Christian in den „sportorganisatorischen Ruhestand“ auf: Viele große Dankesworte von Jens Schwedler, Stephan Sturm und Henning Tonn für die jahrelange Arbeit und das reichlich investierte Herzblut – wir werden euch vermissen!

Und wie jedes Jahr noch einmal einen ganz herzlichen Dank an die ausrichtenden Vereine samt ihrer Mitglieder & Helfer, die große Supporter-Schar an der Strecke, Michael und alle anderen mit Kamera bewaffneten Strecken-Fotografen und alle, die mir jetzt gerade nicht einfallen. Und natürlich an Dank an alle Mitstreiter der eigenen Klassen und einige der anderen Klassen für das Jahr für Jahr und Rennen für Rennen sportlich-familiäre Ambiente inklusive Vorfreude und Nacherzählung.

Damit ist die Cross-Saison aber noch am Ende: Am 4. Februar wird es noch einmal richtig spannend beim Finale der kleinen, aber feinen „Trek Cyclocross-Serie“!

Bilder: Michael Richter aka Mike 667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2024/01/23/sccc-buchholz-idn-21-01-2024/
mike@work!

und Christian https://drive.google.com/drive/folders/1aZ71ycJOoygmBH0RiQVAf0fJJiDbB9kB?usp=sharing

 

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