Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek-Cyclocross-Serie 23/24, Norder Cross. Kiel.

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek-Cyclocross-Serie 23/24, Norder Cross. Kiel.

Aus dem Geschichtsbuch des Radsports:

Straßensaison 2023: Das Monster-Team Jumbo-Visma räumt mit dem Giro, der Tour und der Vuelta die 3 weltgrößten Rundfahrten ab.

Crosssaison 2023/24: Das Monster-Team CTH räumt mit dem Stevens-Cup und der Trek Cyclocross-Serie die 2 weltgrößten norddeutschen Crossserien ab.

Ich fange mal mit dem Bericht des Sonntags und damit in der falschen Reihenfolge an, denn vom Team-Relay am Sonnabend fehlen mir noch die Bilder.

Vorab: Dieses Jahr gab es ein Happy End und kein solch Debakel wie im Vorjahr. Der Ersatzcrosser* stand zwar vorsichtshalber im Depot und dieses Mal hatte ich mich auch mit den Feinheiten der Depotein- und ausgänge vertraut gemacht, aber er durfte die ganze Zeit dort ungenutzt stehen bleiben.

Die Ausgangslage nach 3 von 4 Rennen der TREK Cyclocross Serie war für mich nochmals besser als im Vorjahr:
Position 1 der Gesamtwertung mit 5 Punkten Vorsprung auf Michael, 14 Punkten auf Torsten und sogar 24 Punkten auf Luigi – d.h., weiter als auf Platz 3 abrutschen war selbst im worst-case nicht möglich. Aber da ich nun schon in Führung lag, wollte ich das schon auch ganz gern verteidigen und die Gesamtwertung gewinnen.

Den teilweise neu gesteckten Kurs an „alter“ Stätte konnte ich am Vortag ja schon bei „Team Relay“ kennen lernen:

 

Genau so zäh und kräfteraubend wie im Vorjahr ohne große technische Finessen, ein echter Drücker-Kurs. Und drücken kann Michael einfach besser als ich, in Sachen Kraft & Leistung ist er einfach eine Stufe über mir.

Dazu waren 34 Starter für das Hobby-Masters Rennen gemeldet (sogar 42 für das direkt vor uns startende Hobby-Männer-Rennen), darunter viele starke Leute. Damit war die Marschroute klar: Das ganze Augenmerk liegt auf der Absicherung der Gesamtwertung, denn beim Tagesergebnis gibt es ohnehin nichts zu holen – wobei es sogar vorteilhaft wäre, wenn vorne die „hohen Augenzahlen“ mit 20-17-15-13 von Fahrern belegt werden, die in der Gesamtwertung ungefährlich sind und sich der Kampf zwischen Michael, Torsten und mir in dem Bereich abspielt, wo es nur 1-Punkt-Abstände zwischen den Tagesplatzierungen gibt.

Wie im Vorjahr ging es also leicht angespannt, aber dennoch gut gelaunt und erwartungsfroh an den Start.

Der Start war sehr gut, in 2. Position und weit vor Michael ging es vom Asphalt ins Gelände.

 

Der Führende zischte von Beginn an auf und davon, so dass das Pulk den ersten Hügel und die ersten Kehren Richtung ehemaliger Tribünengeraden an meinem Hinterrad klebte.

Hier fuhren wir auch schon auf das Ende des vor uns gestarteten Männer-Feldes auf, was in dem folgenden Kehrengeschlägel natürlich suboptimal war. Aber einige Überholvorgänge gelangen dennoch und auch ich wurde schon von dem einen oder anderen Mitstreiter überholt.

So ging es das erste Mal durch die Matsch-Rinne (die ganz rechte Spur ließ sich für meinen Geschmack am besten fahren) und den dahinter liegenden Matsch-Rasen zurück am Depot vorbei und auf die ganz lange Gerade zu.

Der „Eintritt“ in die lange Gerade bestand aus der einzig größeren Matschpassage der Strecke.

Wenn man sich da hindurchgeackert hatte wartete „nur noch“ tief durchnässter Rasen. Hier zogen u.a. Hinnerk, Luigi und Michael an mir vorbei.

Hinnerk und Luigi durften das auch gern, aber am Michaels Hinterrad habe ich mich versucht festzubeißen. Mit nur wenigen Metern Abstand ging es so zum nord-östlichen Wendepunkt der Strecke, hinauf ins und hinunter im Wäldchen

und dann die lange Gerade zurück zur ersten Zielpassage

und die anschließende Kehre, hinter der es hinauf zum Schräghang hing.

Das war dann auch der Streckenabschnitt, an dem ich wieder den größten Spaß hatte und der -bis auf einen Ausrutscher in der letzten Runde- richtig gut lief.
Hinter dem Schräghang dann wieder eine Kehre und ab Richtung Hürden:

Durch Überholvorgänge in den folgenden Runden setzten sich immer wieder mal ein paar Fahrer zwischen Michael und mich und ich hatte irgendwie nie den Überblick, ob das jetzt Fahrer aus dem Männer- oder unserem Senioren Rennen waren. Um hier also keine Punkte-Lücke entstehen zu lassen, musste ich immer zusehen wieder direkt an Michaels Hinterrad zu kommen, was mir auch immer wieder unter Schmerzen gelang.

So ging es also Runde für Runde um den Kurs, das Textmarker-gelbe Berner gefolgt vom Celeste-farbenen Schatten. Beim zweiten oder dritten Durchgang über die Hürden steckte ich mich sogar noch einmal wieder an Michael vorbei, aber Höhe Depot überholte er wieder und das Spielchen des Verfolgungsfahrens setzte sich fort.

Irgendwann war das harte Stück Arbeit dann geschafft: Mit schwindenden Kräften wuchs die Lücke zwar auf 150 – 200 Meter, aber kein „Punktedieb“ war zwischen uns: Michael rollte und als Tages-7. und ich als 8. ins Ziel.

Somit verkürzte Michael seinen Abstand um nur einen Punkt und ich hatte den Gesamtsieg in der Tasche!
Torsten erkämpfte sich als Tages-18. den entscheidenden Punkt, um seinen dritten Platz gegen Luigi zu verteidigen. So duften wir also zur Gesamt-Ehrung antreten:

 

Bei den Männern musste Frederik „punktelos“ von ganz hinten starten.

Davon ließ er sich aber nicht entmutigen, ganz im Gegenteil: Durch das große Feld hindurch bahnte er sich peu a peu den Weg bis fast ganz nach vorn, auf dem fantastischen 2. Platz endete seine furiose Fahrt.

 

 

Eine Stunde vor uns starteten Die Damen-Elite, Damen-Masters und die Hobby-Fahrerinnen. Nina legte im Hobby-Feld einen guten Start hin:

Sie behauptete im Rennen dann lange Zeit ihre Platzierung und kam am Ende als 6. Ins Ziel – direkt hinter der Drittplatzierten der Lizenz-Seniorinnen, woran zu erkennen ist, wie stark das Hobby-Feld besetzt und unterwegs war.

*Falls jemand Interesse an einem Colnago World Cup (Größe 56) hat: Der bekommt jetzt noch einen Rundum-Inspektion und steht dann zum Verkauf.

Bilder von Gerd, Nina und Julia.

 

Über den Autor

Marco editor