Bericht aus der Hobby-/Lizenz-/Jedermann-Klasse: Mixed-Team-Relay@the Norder, Kiel

VonMarco

Bericht aus der Hobby-/Lizenz-/Jedermann-Klasse: Mixed-Team-Relay@the Norder, Kiel

So, da ist er nun: Der letzte Bericht der Saison.

TeamRelay@“the Norder“: Seit wenigen Jahren veranstaltet die UCI am Freitag vor den eigentlichen Weltmeisterschaftskämpfen immer ein Mixed-Team-Relay, also eine Staffel, die aus Fahrern aller 6 WM-Kategorien gebildet wird.

Davon inspiriert hat der Kieler RV am Sonnabendnachmittag nach dem Streckenaufbau zu einer abgespeckten Ausgabe eines solchen Staffel-Wettbewerbs aufgerufen:

Insgesamt 18 verschiedene Wertungen gab es am Sonntag, daraus kann man natürlich keine Staffel bauen, so wurde sich auf 3 FahrerInnen beschränkt. Egal dabei waren Lizenz/nicht Lizenz, einzige Vorgabe war, dass ein Team nicht nur aus erwachsenen Männern bestehen durfte, sondern mindestens eine der Personen musste weiblich oder U15 sein.

Die Einnahmen aus den Startgebühren wurden für das Provence-Trainingslager der Schleswig-Holsteinischen Radsportjugend gespendet.
Es waren 6 Runden zu fahren, jedes Staffelmitglied hatte also 2 Runden zu absolvieren. Dabei wurde aber nicht die gesamte Strecke abgefahren, sondern der verkürzte Jugend-Kurs.

Sonja hatte mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich Lust zu einer „HFS-Allstars-Staffel“ hätte – klar, Ehrensache: Aus „Helmuts Fahrrad Seiten“ wird „Helmuts Fahrrad Staffel“.


Dieser legendäre Satz fällt in jedem besseren Fernseh-Krimi: „Ich crosse nichts ohne meine Anwältin, Herr Kommissär!“

FahrerIn Nummer 3 zu rekrutieren gestaltete sich schwieriger als gedacht, alle Angefragten hatten die Hosen voll, was anderes vor, waren krank oder schon in einem andere Staffelteam verplant. So verpflichteten wir Samstagnachmittag direkt vor Ort Cedrik vom RST Lübeck, der mit seinem Jahrgang 2005 den Altersdurchschnitt unseres Teams wohltuend senkte.

Nach Instruktion und gemeinsamer Streckenabfahrt aller Teilnehmer ging es los:

Cedrik war unser Startfahrer und gestartet wurde vor der Wechselzone mit einem Le-Mans-Start; also mit abgelegten/abgestellten Rädern, die man nach dem Startpfiff erst einmal laufend erreichen musste.


Als Staffelstab fungierte eine laminierte Startnummer, die man irgendwo bei sich zu tragen hatte (Team Nummer 3 hatte seine während des Rennens unterwegs verloren) und die bei Wechsel an den nächsten Fahrer überreicht werden musste – gar nicht so einfach und wie sich im Laufe des Rennens zeigte war die Übergabe nie leicht, viele Teams taten sich enorm schwer und manche Slapstick-Einlage war in der Wechselzone zu sehen.

Wir hatten uns schon vor dem Start dazu entschlossen, dass jeder von uns seine 2 Runden am Stück fahren würde – eigentlich vor dem Hintergrund des kalten Windes und dass es sicher weder angenehm noch gesund sein würde, nach einer Sprint-Runde leicht angeschwitzt 2 Runden lang herumzustehen und auf den nächsten Einsatz zu warten. Außerdem sparten wir und dadurch 3x die Nummernübergabeprozedur.

So etwas an 5 Position ging Cedrik nach dem Le Mans-Start ins Rennen und den einen oder anderen Platz hatte er dann im Laufe seiner beiden Runden verloren.

Übergabe an Sonja klappte einigermaßen, aber an wievielter Stelle sie ins Rennen ging und an wievielter Stelle sie in die Wechselzone kam, kann ich bei besten Willen nicht sagen:

Mit einem solch gemischten Staffelfahren ist wirklich mächtig Betrieb auf der Strecke und in der Wechselzone, das ist wie ein Wimmelbild.

Jedenfalls nahm Cedrik die Nummer von Sonja, stopfte sie mir in die Rückentasche und gab mir noch einen Schubs mit auf die Strecke:

Gleich in der ersten Rundenhälfte konnte ich mir noch 3 Positionen schnappen, danach wurde es zäher.

Den einen oder anderen Platz konnte ich im Laufe der beiden Runden noch gut machen und wurde immerhin kein einziges Mal selbst überholt.

Letztlich ergatterte unsere Staffel den 9. Platz.

Die 3 schnellsten Teams wurden auf dem Podium geehrt, aber kein Team ging leer aus: Der Trek Store hatte genügend Sachpreise abgeladen die dann den Teams zugelost wurden.

Aber auch abgesehen von den Preisen war das Ganze ein Riesenspaß: Dankeschön an den Kieler RV für das Ausrichten und Dankeschön an HFS für die Einladung ins Team.

 

Und da nun ja am Tag nach dem Team Relay inzwischen mit dem Norder Cross auch das letzte Rennen der Saison gelaufen ist, nutze ich die Gelegenheit mal für einen Saisonrückblick:

Kurz gesagt, war es eine fantastische Saison! Ich hatte ja darauf spekuliert, dass durch den Wechsel vieler Fahrer von der Hobby- in die Lizenzklasse die Gelegenheit entsteht, bessere Ergebnisse als in den Vorjahren zu erzielen. Dass Jörg siegfähig ist, hatte er ja schon in vergangenen Saisons gezeigt. Aber dass selbst für mich einige Podiumsplätze und sogar ein Tages- und ein Gesamtsieg herauskommen – das hätte ich nicht gedacht.

Ein bisschen Schade war es, dass Martin nur sehr sporadisch Gelegenheit hatte, Rennen zu fahren und dass Julia diese Saison komplett „out of order“ war.

Dafür sind kürzlich mit Nina und Frederik noch 2 Cyclo-Crossies zu uns gestoßen.

Hier einmal unsere „CTH-Hall of Fame“ der Saison 2023/24:

Frederik ist nur ein Rennen der Trek-Serie gefahren und ist dort gleich auf Platz 2 der Tages- und Platz 7 der Gesamtwertung gefahren.
Im Stevens-Cup ist die Bilanz der Tagesergebnisse 1x 3. Platz, 1x 4. Platz, 2x 5. Platz, 2x 6. Platz, 1x 7. Platz und nach kapitalem Unfall und Sturz in Harburg wieder aufgestanden und gefinished auf dem 25. Platz. Das hat dann den 5. Platz in der Gesamtwertung ergeben!

Nina war 2x bei der Trek-Serie am Start mit einem 4. Platz beim 1. Nieuwjaarscross und dem 6. Platz in Kiel, was in Summe den 6. Platz der Gesamtwertung bedeutet.
Im Stevens-Cup auch nur Top-Ten-Ergebnisse mit 2x dem 10. Platz und einem 8. Platz. Mit so wenigen Teilnahmen kommt man natürlich in der Gesamtwertung nicht ganz weit nach vorn, aber ein beachtlicher 21. Rang ist es geworden.

Martin hatte auch nur 3 Starts Stevens-Cup, die Tagesplatzierungen 9., 16. und 15. stehen zu Buche, was den Gesamtrang 29. bedeutet.
In der Trek-Serie war er nur am Großensee aktiv, dort aber gleich mit einem fantastischen 5. Platz, der immerhin genügend Punkte für den Gesamtrang 13. lieferte.

Jörg hatte in der Trek-Serie hatte er nur einen Auftritt, dafür aber gleich auf Platz 1 des erstens Tages Nieuwjaarscross – die vielen Punkte dafür reichen noch für den 7. Platz im Gesamtklassement.
Dafür hat er im Stevens-Cup den Vogel abgeschossen: 4 Tages-Siege zu Beginn und anschließend 6x der 2. Platz haben sein Punktekonto so gut gefüllt, dass er ungefährdeter Gesamtsieger wurde.

Und ich habe im Stevens-Cup immerhin 4x auf dem Treppchen mit der Nummer „3“ stehen dürfen, dazu kamen noch 3x der 4. Platz, 2x der 5 Platz, ein 6. Platz und als schlechtestes Saisonergebnis der 9. Platz aus Hannover, was am Ende den 4. Rang im Gesamtklassement ergab.
Besonders gut lief es in der kleinen, aber feinen Trek-Serie: Mit einem 5. Platz in Großensee gestartet gab es beim Nieuwjaarscross einen 2. Platz am ersten Tag und den Tagessieg am zweiten Tag. Der 8. Platz in Kiel reichte dann, um als Gesamtsieger festzustehen.
Und zwischendrin war ja noch die Landesmeisterschaft der Nordverbände beim Bremer Galoppcross, wo es bei feinsten Matschbedingungen insgesamt der 3. Platz war – als schnellster Schleswig-Holsteiner also gewissermaßen inoffizieller „Hobby-Landesmeister“.

Wie eingangs schon erwähnt: Da viele starke Leute in die Lizenzklasse gewechselt hatten, um an der Masters-WM im Hamburger Volkspark teilnehmen zu können, hatte sich das Feld der Hobby-Klasse ein wenig gelichtet – das war letztlich auch der Hauptgrund für meine guten Ergebnisse. Und das Wetter hat diese Saison viele Rennen mit tiefen Matsch, Schnee und Eis bereitet, was mir auch in die Karten gespielt hat.

Jetzt wird es also erst einmal ruhiger mit den Rennberichten: Das eine oder andere Straßenrennen wird es vielleicht geben, aber so richtig los geht es dann erst Ende September/Anfang Oktober mit der nächsten CX-Saison, dann aus der Lizenzklasse. Stay tuned – auch dann gibt es bestimmt wieder viel zu erzählen und manchmal bieten mäßige Ergebnisse und Misserfolge sogar die viel amüsanteren Geschichten.

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Marco editor