Bericht aus der Hobby-Ü50-Klasse: Landesverbandsmeisterschaften Nord in Bremen

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Ü50-Klasse: Landesverbandsmeisterschaften Nord in Bremen

„Weine nicht, wenn der Regen fällt. Dam-dam, dam-dam“

 

Vergangenes Jahr waren wir ja mit einem recht großen CTH-Aufgebot beim Bremer Galoppcross. Dieses Jahr musste ich allein die Team-Farben vertreten, denn Jörg ist noch rekonvaleszent, Julia’s Crosssaison fällt ja quasi komplett ins Wasser und auch Martin musste (trotz Meldung) aus persönlichen Gründen absagen. Das war schon zum Weinen, „Dam-dam, dam-dam“.

 

Nicht aber der Regen, der in den Tagen vor der Veranstaltung fiel:

Ein Bild vom Vortag versprach mal wieder ideale Bedingungen für die Matsch-Monster unter den Crossern, insofern stieg die Vorfreude auf die bevorstehende Schlacht: DAM-DAM, DAM-DAM!

 

 

Die Anreise am Sonntagmorgen war fix erledigt und schon vor dem Abholen von Nummer und Transponder drehte ich meine erste Besichtigungsrunde. Das Bild hatte nicht zu viel versprochen: Die flache Wiese war wirklich schön abgesoffen und über weite Strecken schön matschig umgepflügt. Wegen der frostigen Nacht waren einige Abschnitte noch leicht angefroren, was teilweise hilfreich war, weil es noch etwas Festigkeit in den an sich weichen Boden brachte. Dort, wo schon tiefe Spurrillen im Boden waren, war es natürlich gar nicht hilfreich, denn dort fuhr es sich wie nach dem Einfädeln in eine Straßenbahnschiene. 

 

Aber auch so früh am Vormittag gab es schon Abschnitte mit tiefem, weichen Matsch, wie z.B. nach der zweiten Depot-Vorbeifahrt: Da gab es zunächst noch ganz links eine Spur mit etwas Grip, wobei man dort mit dem linken Ärmel schon in den Brombeerranken zu Gange war. Und gleich darauf hatte der Rhino am Hinterrad mehr Schlupf als Grip, also habe ich hier Runde für Runde das Rad auf die Schulter geworfen und einen flotten 50m-Lauf eingelegt. Das hält dann auch die Füße schön geschmeidig, wenn es ab und an eine kleine Fango-Anwendung gibt.

 

Der Streckenverlauf war gegenüber dem letzten Jahr leicht verändert. Die Verlegung des Starts in den Bereich vor der Tribüne machte mir zuerst leichte Sorgen (würde es im der scharfen Rechtskurve vor der Tribüne oder an den folgenden Treppen ein Kuddelmuddel geben?), aber das erwies sich als unbegründet: Einerseits war unser Ü50-Feld nicht übermäßig groß, andererseits kam ich vom Start weg gut in Fahrt, so dass ich diese kritischen Punkte ganz unbedrängt von der Spitze des Feldes aus in Angriff nehmen konnte.

 

Durch den ersten Sandbunker hindurch konnte ich die Führung noch verteidigen, aber als es dann zum ersten Mal so richtig in die tiefe Matschepampe ging, überholte mich Luigi schon – und der fuhr einfach durch den Modder, als sei es fester Boden.

 

 

Wenig später, ich glaube es war im Bereich des Depots, überholte mich dann auch schon der spätere Sieger Stefan. Und so sehr ich mich auch bemühte, einigermaßen an den beiden dran zu bleiben: Peu a peu entschwanden sie einfach, deren Tempo konnte ich einfach nicht mitgehen.

 

Dafür konnte der Kieler Kay offenbar mein Tempo mitgehen, denn die erste Runde folgte er mir mit nicht allzu großem Abstand. In Neu Duvenstedt hatte er ja schon gezeigt, dass er jetzt zur Mitte der Saison hin wieder gut in Fahrt gekommen ist, also musste ich mich vorsehen…

 

 

Also erst einmal zusehen, möglichst fehlerfrei über die Runde zu kommen: Das klappte das komplette Rennen über wirklich sehr gut. Kritsch waren vor allem die gefrorenen Spurrillen, in allen anderen Passagen kam ich gut zurecht.  

 

 

Das Tempo schien auch nicht allzu schlecht zu sein, denn von den vor uns gestarteten Feldern der Hobby Männer und Hobby-Ü40 fuhr ich auch auf etliche Fahrer auf und überholte sie.

 

 

 

Ab der 2. Runde ging dann auch die Lücke nach hinten allmählich auf und ich konnte mich nach und nach immer weiter von Kay absetzten – das Podium rief!

 

 

So ging dann im Grunde weder nach vorn noch nach hinten etwas – aber da ich immer wieder mal jemanden der jüngeren Starter überholen konnte, wurde es auch nie langweilig. Außerdem war das Auge ja immer auf der Suche nach der am wenigsten schlechten Fahrlinie und Hände und Popo waren stets damit beschäftigt, das Eigenleben des Rades halbwegs unter Kontrolle zu halten.

 

 

Und so ging es dann auch tatsächlich auf Platz 3 über die Ziellinie und von dort auf das Podest:

 

 

Landesmeistertitel werden in den Hobbyklassen ja nicht vergeben, aber man könnte sich jetzt hier einreden, dass von links nach rechts die „inoffiziellen Meister“ von Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu sehen sind – Einbildung ist auch ‘ne Bildung.

 

Besondere Freude beim Blick in den „Gaben-Beutel“, den ich nebst Medaille auf dem Podest bekommen habe: So ein Beutel „Black Soul Gravel Games Edition“ von Cycle Cafe schafft auch später noch ein bisschen gute Stimmung an der Kaffeemaschine. 

 

Bilder von Michael Richter (aka. Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/11/28/lvm-cx-der-nordverbaende-in-bremen-26-11-2023/).

 

 

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Marco editor