Tour Transalp 2023: 2. Etappe, Sillian – Priemiero / San Martino di Castrozza

VonMarco

Tour Transalp 2023: 2. Etappe, Sillian – Priemiero / San Martino di Castrozza

2. Etappe, Sillian – Priemiero / San Martino di Castrozza

Den Höhenmetern nach (3300 HM verteilt auf 133,59 km) war das heute die Königsetappe. Von den fantastischen Aussichten auf die atemberaubende Dolomiten-Kulisse war sie definitiv königlich.

Als Pässe standen uns heute der Passo Cimabanche, Passo Giau, Passo Valles und Passo Rolle im Weg, die Etappeneinstufung lautete Level 5/5.

Zum Start ging es heute die letzten Kilometer der gestrigen Etappe in entgegengesetzte Richtung nach Italien. Das hieß also „leicht ansteigend“, was aber nicht gleichbedeutend mit „langsam“ ist: In gut laufenden Gruppen waren die ersten 45 km bis Cortina d’Ampezzo in 1,5 Stunden erledigt, dann begann der Anstieg zum Passo Giau:

Die ersten Kilometer bis zur Verpflegung ließen sich noch sehr schön fahren, auf den gut 8 km danach zeigte der Berg schon eine weitaus ekligere Seite mit fast durchgängig 2-stelligen Steigungsprozenten – immerhin entschädigten die unzähligen Panorama-Blicke und die teils schnelle, aber durchweg schöne Abfahrt.

Oben auf der Passhöhe des Giau stieß Markus zu uns und als wir gerade in die Abfahrt gingen, kam Andi auch oben an.

Danach wurde es wieder zäher auf dem Weg nach Falcade und hinauf zum Passo Valles: Auch hier wieder häufig 2-stellig und ab der 2. Verpflegung einsetzender Regen – glücklicherweise nur sehr leicht und ab der Passhöhe war es ganz vorbei mit den Nass von oben.

An der Verpflegung gesellten sich Andi und Sven zu uns und den Rest der Strecke kurbelten die beiden dann in Sichtweite vor uns.

Die Abfahrt war auch nur in der ersten Hälfte noch nass/feucht, danach schon abgetrocknet.

Der noch folgende Passo Rolle machte seinen Namen Ehre: Mit meist 6-7% rollte es sich hier wieder sehr gut hinauf zur Zeitnahme auf der Passhöhe; die folgende, ebenfalls sehr feine Abfahrt war neutralisiert.

Dittmar war als Tagesfünfter kaum weniger erfolgreich als am Vortag, Gesamtrang 4.

Andi kam als 22. (Gesamtrang auch 22.) ins Ziel, Sven als 31. (Gesamt 32.) und Markus als 32. (Gesamt 31.).

Dirk hat die Etappe etwas länger ausgekostet und kam als 48. (Gesamt 46.) ins Ziel und Urs & ich überquerten als 29. Grandmasters-Team (Gesamt auch 29.) die Zeitmessung. Von seinem fulminanten Zielsprint (reflexartig, denn die Zeitmessung wurde mit einem GELBEN Schild angekündigt) qualmen Urs dann die Füße:

Hier wieder die blumigen Worte des Veranstalters zur heutigen Etappe:

Wenn man nicht den Lenker sicher greifen müsste, würde man auf dieser Etappe am liebsten das Handy dauernd in der Hand halten. Das ist vielleicht die Etappe mit der größten „Instagramability“ – zumindest für diejenigen, die sich gerne vor berühmten Gipfeln in Szene setzen. Die Prominenz der Dolomiten, des Unesco Weltnaturerbes, steht entlang der Strecke Spalier: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Hohe Gaisl, Antelao, Tofana, Monte Pelmo, Civetta und die Pale di San Martino. Hätte man nur einen Tag, um einem Berg-Neuling den Zauber der Dolomiten nahe zu bringen, das wäre die passende Sight-Seeing-Tour. Sportlich bestimmt der Passo Giau diese Etappe. Die Pass-Straße führt etwas abgelegen durch die Felstürme der Cinque Torri von Cortina hinauf zum höchsten Punkt der Etappe. Insider handeln den „Giau“ sogar als den schönsten aller Dolomitenpässe, vielleicht auch deshalb, weil er weniger überlaufen ist als andere Pässe dieses bei Urlaubern sehr beliebten Gebirges. Am höchsten Punkt beginnt dann eine lange Abfahrt bis Cencenighe, auf der sich die Beine etwas ausruhen können. Dann folgen aber noch einmal zwei Pässe, die aus dieser Etappe die Königsetappe der TOUR Transalp 2023 machen. Der lange Anstieg über Falcade, früher ein paar Mal Etappenort der TOUR Transalp, hinauf zum Passo Valles saugt jetzt mächtig an den Kornspeichern. Und die Zugabe am Ende, die extra 400 Höhenmeter hinauf zum Passo Rolle, würde man sich gerne sparen. Aber dann kommen die extravaganten Zacken der Pale di San Martino in den Blick und schon sieht die Sache wieder anders aus. In derart gewaltiger Kulisse strampelt es sich einfacher, weil die Reizüberflutung in den Sehnerven die Schmerzrezeptoren in den Beinen überspielt. Vom Passo Rolle folgt eine kurze, schwungvolle Abfahrt im Antlitz der Pale hinab nach San Martino di Castrozza. Prädikat: Gigantisch!

 

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Marco editor