Tour Transalp 2023, 6. Etappe: Kaltern – Valle de Laghi

VonMarco

Tour Transalp 2023, 6. Etappe: Kaltern – Valle de Laghi

6. Etappe: Kaltern – Valle de Laghi

Auf der heutigen Level 4/5-Etappe über 113,90 km und 2509 HM ging es bei bedrohlich aussehendem Himmel und vorhergesagtem Gewitter gleich als direktem Kaltstart den Mendelpass hinauf. (Pässe: Mendelpass, Passo Predaia, Candriai) Wobei man bei 23°C um 9 Uhr vielleicht nicht von kalt reden kann, oben auf dem Mendel waten es sogar ein paar Grad weniger.

Dirk hatte heute seinen Joker gezogen und einen Tag „Auszeit“ genommen: Nach dem gestrigen Ritt fühlte er sich noch zu zerstört und 6 absolvierte Etappen reichen schließlich auch für den Finisher-Status.

Alle anderen zogen schon früh am Mendel an uns vorbei, wobei sich der Anstieg fantastisch fahren ließ: Durchgängig sehr breit, gut asphaltiert mit flachen Kehren und 5-7% – für mich der perfekte Sweetspot zum Klettern.

Kurz vor der Passhöhe begann es leicht zu tröpfeln, die Regenjacke zog ich aber erst etwa auf der Hälfte der Abfahrt an, als es schien sich einzuregnen.

Bald war auch der Einstieg in den Passo Predaia erreicht: Bis zur 1. Verpflegung war auch er sehr schön mit 6-8% zu fahren, erst danach warteten ein paar kürzere Abschnitte mit bis zu 18% und unsere Freundin die Sonne hatte auch schon wieder für ordentliche Wärme gesorgt.

Auf der Passhöhe erfolgte die Zeitnahme für das Tagesergebnis. So konnten wir die Abfahrt entspannt genießen.
Während der fast 50 neutralisierten Kilometer nahmen wir im Noce-Tal noch feinen Cappuccino und Kaltgetränke zu uns, ehe es entlang der Etsch mir seichtem Gefälle und Rückenwind fast bei Ruhepuls mit einem soliden 30er-Streifen in Richtung 2. Verpflegung und dem wiederum gezeiteten Schlussanstieg ging.

Bis hierhin hätte ich der Etappe einen Level 2/5 gegeben und von „aktiver Erholung“ gesprochen. Aber dann kam der Hammer: Mehrere hundert Meter mit mindestens 15 und bis zu 20% (bei lieblichen 32°C) – so etwas bin ich noch nie mit dem Rennrad gefahren.

Im weiteren Verlauf kamen wir wieder in normalere Steigungsprozente und irgendwann war es dann auch endlich geschafft – noch eine schöne Abfahrt zum Ziel und wir waren auch komplett geschafft.

Dittmar war als Tages-7. (Gesamt 4) im Ziel, Andi als 23. (Tag &Gesamt ), Sven auf 30. (Gesamt 31) kurz hinter Markus, Tages-29. (Gesamt 30).

Dirk ist durch sein Streichergebnis auf den Gesamtrang 54 abgerutscht und Urs & ich wurden Tages-33. und sind damit in der Gesamtwertung auf Platz 32 durchgereicht worden.

 

Hier die blumigen Worte des Veranstalters:

Der Mendelpass ist der Hausberg von Kaltern, Radsportler fahren da nach der Arbeit nochmal hinauf und genießen die Abfahrt in der Abendsonne. Es gibt sogar einen autofreien Tag, an dem die Radfahrer die Herrschaft über die Pass-Straße übernehmen. Wer in Kaltern von Rennrad spricht, nennt im gleichen Atemzug den Mendel. Es geht eben von der Haustür weg gleich hinauf. Genauso startet die sechste Etappe, ohne Umweg in den Anstieg, und bald gibt der Wald erste Blicke frei über das Etschtal und den Kalterer See – der Panoramafaktor dieser Pass-Straße ist sehr hoch. Der Übergang weist zwar mit 1363 Metern eine eher bescheidene Höhe auf, doch entfaltet der Tiefblick auf den fast 1200 Meter weiter unten gelegenen See eine Wirkung, die ihn groß macht. Der Mendel bildet schließlich die Grenze zum Nonstal, eine der größten Apfelkammern Europas. Hier geht es an der Ostflanke des weiten Tals hinauf zum Passo Predaia. Der ist ganz neu in den Transalp-Büchern und markiert nicht nur den höchsten Punkt der Talrunde, sondern bietet mit lichten Lärchenwäldern auch eine Abwechslung zu den Obstbaumkulturen weiter unten. Die Abfahrt endet, wo sich der Fluss Noce durch eine schmalen Einschnitt ins Etschtal quetscht. Entlang der Etsch führen nun Seitenstraßen und der Radweg bis nach Trento, der Hauptstadt der Region Trentino. Hier startet der letzte Anstieg hinauf in Richtung Monte Bondone. Aber es geht nicht bis ganz hinauf, nur bis ins Örtchen Candriai. Nun ist es nicht mehr weit über Sopramonte hinab zum Ufer des Lago di Terlago, der gleich hinter dem Sattel liegt, der das belebte Trento und das Etschtal vom ruhigen Valle die Laghi, dem Tal der Seen trennt.

 

Was erwartet uns morgen zum Abschluss der Woche?

Über den Autor

Marco editor