Monatsarchiv Februar 2024

VonMarco

Spendensammlung 2023/24 abgeschlossen!

Im Dezember und Januar lief unsere Sammelaktion für den Radsport-Nachwuchs in Ecuador und Gambia: SPENDENSAMMLUNG FÜR RADSPORTNACHWUCHS. 

Nun sind alle Sachen zusammengetragen und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

An „Soft-Wear“ ist ein sehr großer Karton mit 13 kg Bekleidung zusammengekommen.

 

Die „Hard-Ware“ ist dieses Mal etwas spärlicher ausgefallen, aber 1 großer Karton ist dennoch gut gefüllt.

 

Und die Paketboten waren auch schon fleißig und haben die Kartons heute bei Wolfgang in Bayern zugestellt. Dort werden die Sachen dann wieder aufgeteilt und bei nächster Gelegenheit nach Afrika und Südamerika transportiert.

Vielen Dank an alle fleißigen Spender !

 

VonMarco

Bericht aus der Hobby-/Lizenz-/Jedermann-Klasse: Mixed-Team-Relay@the Norder, Kiel

So, da ist er nun: Der letzte Bericht der Saison.

TeamRelay@“the Norder“: Seit wenigen Jahren veranstaltet die UCI am Freitag vor den eigentlichen Weltmeisterschaftskämpfen immer ein Mixed-Team-Relay, also eine Staffel, die aus Fahrern aller 6 WM-Kategorien gebildet wird.

Davon inspiriert hat der Kieler RV am Sonnabendnachmittag nach dem Streckenaufbau zu einer abgespeckten Ausgabe eines solchen Staffel-Wettbewerbs aufgerufen:

Insgesamt 18 verschiedene Wertungen gab es am Sonntag, daraus kann man natürlich keine Staffel bauen, so wurde sich auf 3 FahrerInnen beschränkt. Egal dabei waren Lizenz/nicht Lizenz, einzige Vorgabe war, dass ein Team nicht nur aus erwachsenen Männern bestehen durfte, sondern mindestens eine der Personen musste weiblich oder U15 sein.

Die Einnahmen aus den Startgebühren wurden für das Provence-Trainingslager der Schleswig-Holsteinischen Radsportjugend gespendet.
Es waren 6 Runden zu fahren, jedes Staffelmitglied hatte also 2 Runden zu absolvieren. Dabei wurde aber nicht die gesamte Strecke abgefahren, sondern der verkürzte Jugend-Kurs.

Sonja hatte mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich Lust zu einer „HFS-Allstars-Staffel“ hätte – klar, Ehrensache: Aus „Helmuts Fahrrad Seiten“ wird „Helmuts Fahrrad Staffel“.


Dieser legendäre Satz fällt in jedem besseren Fernseh-Krimi: „Ich crosse nichts ohne meine Anwältin, Herr Kommissär!“

FahrerIn Nummer 3 zu rekrutieren gestaltete sich schwieriger als gedacht, alle Angefragten hatten die Hosen voll, was anderes vor, waren krank oder schon in einem andere Staffelteam verplant. So verpflichteten wir Samstagnachmittag direkt vor Ort Cedrik vom RST Lübeck, der mit seinem Jahrgang 2005 den Altersdurchschnitt unseres Teams wohltuend senkte.

Nach Instruktion und gemeinsamer Streckenabfahrt aller Teilnehmer ging es los:

Cedrik war unser Startfahrer und gestartet wurde vor der Wechselzone mit einem Le-Mans-Start; also mit abgelegten/abgestellten Rädern, die man nach dem Startpfiff erst einmal laufend erreichen musste.


Als Staffelstab fungierte eine laminierte Startnummer, die man irgendwo bei sich zu tragen hatte (Team Nummer 3 hatte seine während des Rennens unterwegs verloren) und die bei Wechsel an den nächsten Fahrer überreicht werden musste – gar nicht so einfach und wie sich im Laufe des Rennens zeigte war die Übergabe nie leicht, viele Teams taten sich enorm schwer und manche Slapstick-Einlage war in der Wechselzone zu sehen.

Wir hatten uns schon vor dem Start dazu entschlossen, dass jeder von uns seine 2 Runden am Stück fahren würde – eigentlich vor dem Hintergrund des kalten Windes und dass es sicher weder angenehm noch gesund sein würde, nach einer Sprint-Runde leicht angeschwitzt 2 Runden lang herumzustehen und auf den nächsten Einsatz zu warten. Außerdem sparten wir und dadurch 3x die Nummernübergabeprozedur.

So etwas an 5 Position ging Cedrik nach dem Le Mans-Start ins Rennen und den einen oder anderen Platz hatte er dann im Laufe seiner beiden Runden verloren.

Übergabe an Sonja klappte einigermaßen, aber an wievielter Stelle sie ins Rennen ging und an wievielter Stelle sie in die Wechselzone kam, kann ich bei besten Willen nicht sagen:

Mit einem solch gemischten Staffelfahren ist wirklich mächtig Betrieb auf der Strecke und in der Wechselzone, das ist wie ein Wimmelbild.

Jedenfalls nahm Cedrik die Nummer von Sonja, stopfte sie mir in die Rückentasche und gab mir noch einen Schubs mit auf die Strecke:

Gleich in der ersten Rundenhälfte konnte ich mir noch 3 Positionen schnappen, danach wurde es zäher.

Den einen oder anderen Platz konnte ich im Laufe der beiden Runden noch gut machen und wurde immerhin kein einziges Mal selbst überholt.

Letztlich ergatterte unsere Staffel den 9. Platz.

Die 3 schnellsten Teams wurden auf dem Podium geehrt, aber kein Team ging leer aus: Der Trek Store hatte genügend Sachpreise abgeladen die dann den Teams zugelost wurden.

Aber auch abgesehen von den Preisen war das Ganze ein Riesenspaß: Dankeschön an den Kieler RV für das Ausrichten und Dankeschön an HFS für die Einladung ins Team.

 

Und da nun ja am Tag nach dem Team Relay inzwischen mit dem Norder Cross auch das letzte Rennen der Saison gelaufen ist, nutze ich die Gelegenheit mal für einen Saisonrückblick:

Kurz gesagt, war es eine fantastische Saison! Ich hatte ja darauf spekuliert, dass durch den Wechsel vieler Fahrer von der Hobby- in die Lizenzklasse die Gelegenheit entsteht, bessere Ergebnisse als in den Vorjahren zu erzielen. Dass Jörg siegfähig ist, hatte er ja schon in vergangenen Saisons gezeigt. Aber dass selbst für mich einige Podiumsplätze und sogar ein Tages- und ein Gesamtsieg herauskommen – das hätte ich nicht gedacht.

Ein bisschen Schade war es, dass Martin nur sehr sporadisch Gelegenheit hatte, Rennen zu fahren und dass Julia diese Saison komplett „out of order“ war.

Dafür sind kürzlich mit Nina und Frederik noch 2 Cyclo-Crossies zu uns gestoßen.

Hier einmal unsere „CTH-Hall of Fame“ der Saison 2023/24:

Frederik ist nur ein Rennen der Trek-Serie gefahren und ist dort gleich auf Platz 2 der Tages- und Platz 7 der Gesamtwertung gefahren.
Im Stevens-Cup ist die Bilanz der Tagesergebnisse 1x 3. Platz, 1x 4. Platz, 2x 5. Platz, 2x 6. Platz, 1x 7. Platz und nach kapitalem Unfall und Sturz in Harburg wieder aufgestanden und gefinished auf dem 25. Platz. Das hat dann den 5. Platz in der Gesamtwertung ergeben!

Nina war 2x bei der Trek-Serie am Start mit einem 4. Platz beim 1. Nieuwjaarscross und dem 6. Platz in Kiel, was in Summe den 6. Platz der Gesamtwertung bedeutet.
Im Stevens-Cup auch nur Top-Ten-Ergebnisse mit 2x dem 10. Platz und einem 8. Platz. Mit so wenigen Teilnahmen kommt man natürlich in der Gesamtwertung nicht ganz weit nach vorn, aber ein beachtlicher 21. Rang ist es geworden.

Martin hatte auch nur 3 Starts Stevens-Cup, die Tagesplatzierungen 9., 16. und 15. stehen zu Buche, was den Gesamtrang 29. bedeutet.
In der Trek-Serie war er nur am Großensee aktiv, dort aber gleich mit einem fantastischen 5. Platz, der immerhin genügend Punkte für den Gesamtrang 13. lieferte.

Jörg hatte in der Trek-Serie hatte er nur einen Auftritt, dafür aber gleich auf Platz 1 des erstens Tages Nieuwjaarscross – die vielen Punkte dafür reichen noch für den 7. Platz im Gesamtklassement.
Dafür hat er im Stevens-Cup den Vogel abgeschossen: 4 Tages-Siege zu Beginn und anschließend 6x der 2. Platz haben sein Punktekonto so gut gefüllt, dass er ungefährdeter Gesamtsieger wurde.

Und ich habe im Stevens-Cup immerhin 4x auf dem Treppchen mit der Nummer „3“ stehen dürfen, dazu kamen noch 3x der 4. Platz, 2x der 5 Platz, ein 6. Platz und als schlechtestes Saisonergebnis der 9. Platz aus Hannover, was am Ende den 4. Rang im Gesamtklassement ergab.
Besonders gut lief es in der kleinen, aber feinen Trek-Serie: Mit einem 5. Platz in Großensee gestartet gab es beim Nieuwjaarscross einen 2. Platz am ersten Tag und den Tagessieg am zweiten Tag. Der 8. Platz in Kiel reichte dann, um als Gesamtsieger festzustehen.
Und zwischendrin war ja noch die Landesmeisterschaft der Nordverbände beim Bremer Galoppcross, wo es bei feinsten Matschbedingungen insgesamt der 3. Platz war – als schnellster Schleswig-Holsteiner also gewissermaßen inoffizieller „Hobby-Landesmeister“.

Wie eingangs schon erwähnt: Da viele starke Leute in die Lizenzklasse gewechselt hatten, um an der Masters-WM im Hamburger Volkspark teilnehmen zu können, hatte sich das Feld der Hobby-Klasse ein wenig gelichtet – das war letztlich auch der Hauptgrund für meine guten Ergebnisse. Und das Wetter hat diese Saison viele Rennen mit tiefen Matsch, Schnee und Eis bereitet, was mir auch in die Karten gespielt hat.

Jetzt wird es also erst einmal ruhiger mit den Rennberichten: Das eine oder andere Straßenrennen wird es vielleicht geben, aber so richtig los geht es dann erst Ende September/Anfang Oktober mit der nächsten CX-Saison, dann aus der Lizenzklasse. Stay tuned – auch dann gibt es bestimmt wieder viel zu erzählen und manchmal bieten mäßige Ergebnisse und Misserfolge sogar die viel amüsanteren Geschichten.

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek-Cyclocross-Serie 23/24, Norder Cross. Kiel.

Aus dem Geschichtsbuch des Radsports:

Straßensaison 2023: Das Monster-Team Jumbo-Visma räumt mit dem Giro, der Tour und der Vuelta die 3 weltgrößten Rundfahrten ab.

Crosssaison 2023/24: Das Monster-Team CTH räumt mit dem Stevens-Cup und der Trek Cyclocross-Serie die 2 weltgrößten norddeutschen Crossserien ab.

Ich fange mal mit dem Bericht des Sonntags und damit in der falschen Reihenfolge an, denn vom Team-Relay am Sonnabend fehlen mir noch die Bilder.

Vorab: Dieses Jahr gab es ein Happy End und kein solch Debakel wie im Vorjahr. Der Ersatzcrosser* stand zwar vorsichtshalber im Depot und dieses Mal hatte ich mich auch mit den Feinheiten der Depotein- und ausgänge vertraut gemacht, aber er durfte die ganze Zeit dort ungenutzt stehen bleiben.

Die Ausgangslage nach 3 von 4 Rennen der TREK Cyclocross Serie war für mich nochmals besser als im Vorjahr:
Position 1 der Gesamtwertung mit 5 Punkten Vorsprung auf Michael, 14 Punkten auf Torsten und sogar 24 Punkten auf Luigi – d.h., weiter als auf Platz 3 abrutschen war selbst im worst-case nicht möglich. Aber da ich nun schon in Führung lag, wollte ich das schon auch ganz gern verteidigen und die Gesamtwertung gewinnen.

Den teilweise neu gesteckten Kurs an „alter“ Stätte konnte ich am Vortag ja schon bei „Team Relay“ kennen lernen:

 

Genau so zäh und kräfteraubend wie im Vorjahr ohne große technische Finessen, ein echter Drücker-Kurs. Und drücken kann Michael einfach besser als ich, in Sachen Kraft & Leistung ist er einfach eine Stufe über mir.

Dazu waren 34 Starter für das Hobby-Masters Rennen gemeldet (sogar 42 für das direkt vor uns startende Hobby-Männer-Rennen), darunter viele starke Leute. Damit war die Marschroute klar: Das ganze Augenmerk liegt auf der Absicherung der Gesamtwertung, denn beim Tagesergebnis gibt es ohnehin nichts zu holen – wobei es sogar vorteilhaft wäre, wenn vorne die „hohen Augenzahlen“ mit 20-17-15-13 von Fahrern belegt werden, die in der Gesamtwertung ungefährlich sind und sich der Kampf zwischen Michael, Torsten und mir in dem Bereich abspielt, wo es nur 1-Punkt-Abstände zwischen den Tagesplatzierungen gibt.

Wie im Vorjahr ging es also leicht angespannt, aber dennoch gut gelaunt und erwartungsfroh an den Start.

Der Start war sehr gut, in 2. Position und weit vor Michael ging es vom Asphalt ins Gelände.

 

Der Führende zischte von Beginn an auf und davon, so dass das Pulk den ersten Hügel und die ersten Kehren Richtung ehemaliger Tribünengeraden an meinem Hinterrad klebte.

Hier fuhren wir auch schon auf das Ende des vor uns gestarteten Männer-Feldes auf, was in dem folgenden Kehrengeschlägel natürlich suboptimal war. Aber einige Überholvorgänge gelangen dennoch und auch ich wurde schon von dem einen oder anderen Mitstreiter überholt.

So ging es das erste Mal durch die Matsch-Rinne (die ganz rechte Spur ließ sich für meinen Geschmack am besten fahren) und den dahinter liegenden Matsch-Rasen zurück am Depot vorbei und auf die ganz lange Gerade zu.

Der „Eintritt“ in die lange Gerade bestand aus der einzig größeren Matschpassage der Strecke.

Wenn man sich da hindurchgeackert hatte wartete „nur noch“ tief durchnässter Rasen. Hier zogen u.a. Hinnerk, Luigi und Michael an mir vorbei.

Hinnerk und Luigi durften das auch gern, aber am Michaels Hinterrad habe ich mich versucht festzubeißen. Mit nur wenigen Metern Abstand ging es so zum nord-östlichen Wendepunkt der Strecke, hinauf ins und hinunter im Wäldchen

und dann die lange Gerade zurück zur ersten Zielpassage

und die anschließende Kehre, hinter der es hinauf zum Schräghang hing.

Das war dann auch der Streckenabschnitt, an dem ich wieder den größten Spaß hatte und der -bis auf einen Ausrutscher in der letzten Runde- richtig gut lief.
Hinter dem Schräghang dann wieder eine Kehre und ab Richtung Hürden:

Durch Überholvorgänge in den folgenden Runden setzten sich immer wieder mal ein paar Fahrer zwischen Michael und mich und ich hatte irgendwie nie den Überblick, ob das jetzt Fahrer aus dem Männer- oder unserem Senioren Rennen waren. Um hier also keine Punkte-Lücke entstehen zu lassen, musste ich immer zusehen wieder direkt an Michaels Hinterrad zu kommen, was mir auch immer wieder unter Schmerzen gelang.

So ging es also Runde für Runde um den Kurs, das Textmarker-gelbe Berner gefolgt vom Celeste-farbenen Schatten. Beim zweiten oder dritten Durchgang über die Hürden steckte ich mich sogar noch einmal wieder an Michael vorbei, aber Höhe Depot überholte er wieder und das Spielchen des Verfolgungsfahrens setzte sich fort.

Irgendwann war das harte Stück Arbeit dann geschafft: Mit schwindenden Kräften wuchs die Lücke zwar auf 150 – 200 Meter, aber kein „Punktedieb“ war zwischen uns: Michael rollte und als Tages-7. und ich als 8. ins Ziel.

Somit verkürzte Michael seinen Abstand um nur einen Punkt und ich hatte den Gesamtsieg in der Tasche!
Torsten erkämpfte sich als Tages-18. den entscheidenden Punkt, um seinen dritten Platz gegen Luigi zu verteidigen. So duften wir also zur Gesamt-Ehrung antreten:

 

Bei den Männern musste Frederik „punktelos“ von ganz hinten starten.

Davon ließ er sich aber nicht entmutigen, ganz im Gegenteil: Durch das große Feld hindurch bahnte er sich peu a peu den Weg bis fast ganz nach vorn, auf dem fantastischen 2. Platz endete seine furiose Fahrt.

 

 

Eine Stunde vor uns starteten Die Damen-Elite, Damen-Masters und die Hobby-Fahrerinnen. Nina legte im Hobby-Feld einen guten Start hin:

Sie behauptete im Rennen dann lange Zeit ihre Platzierung und kam am Ende als 6. Ins Ziel – direkt hinter der Drittplatzierten der Lizenz-Seniorinnen, woran zu erkennen ist, wie stark das Hobby-Feld besetzt und unterwegs war.

*Falls jemand Interesse an einem Colnago World Cup (Größe 56) hat: Der bekommt jetzt noch einen Rundum-Inspektion und steht dann zum Verkauf.

Bilder von Gerd, Nina und Julia.