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VonMarco

Tour Transalp 2023: Prolog

Der Tag vor dem Grand Depart:

Anders als im letzten Jahr, als Corona unser Team noch in letzter Minute dezimiert hat, sind dieses Mal alle 7 Fahrer wohlbehalten am Startort in Lienz/Osttitol angekommen.

Die Akkreditierung hat heute Mittag reibungslos geklappt und der Startbereich im Herzen der Stadt ist auch schon aufgebaut.

Abends beim „Meat and Eat“:

Pastaparty und Streckenbriefing

Was erwartet uns morgen? So sieht die erste Etappe aus:

Die Spannung steigt, die Vorfreude auch.

 

 

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek Cyclocross Serie 22/23, City-Cross Kiel

 

Nachdem sich der Frust des Wochenendes ein bisschen gelegt hat, traue ich mich mal daran das Debakel in Worte zu fassen.

Die Ausgangslage nach 2 von 3 Rennen der Serie war für mich völlig ungewohnt:

An Position 2 der Gesamtwertung liegend gab es also sowohl etwas „zu gewinnen“ (ein Platz auf dem End-Podium) als auch etwas zu verlieren (abrutschen auf Holzmedaille oder schlechter). Sowas kenne ich gar nicht, üblicherweise quäle ich mich ja nur darum, irgendwie noch in die Top 10 reinzurutschen und natürlich als i-Tüpfelchen möglichst noch den „M&M-Battle-Point des Tages“ zu kassieren. 

Daher bin ich dieses Mal sogar mit 2 Rädern angereist und hatte meinen alten Trainingscrosser ins Depot gestellt: Wäre ja blöd, wenn ein gutes Abschneiden z.B. an einem Plattfuß o.ä. scheitern würde. Wie sich später zeigen sollte wäre es aber schlau gewesen, sich die Feinheiten der Depots ein wenig genauer anzuschauen.

So ging es also leicht angespannt, aber dennoch gut gelaunt und erwartungsfroh an den Start.

Der Start war nicht sensationell, aber solide: An Position 4 ging es vom Asphalt ins Gelände. Ganz vorn Gunnar, dann Christian und direkt vor mir Michael (D.). 

Michael war einer der Fahrer, die ich besonders im Auge behalten musste, denn in der Gesamtwertung lag er 2 Plätze und 4 Punkte hinter mir. 

Die erste Kehre umrundete er für meinen Geschmack etwas zu gemütlich, so dass ich auf der folgenden Gerade die Gelegenheit nutzte um an ihm vorbei auf Platz 3 vorzufahren – was ist Rückblick vielleicht nicht die beste Idee war, denn im gleichen Moment fädelte Christian mit dem Lenker am Begrenzungspfahl ein, kam zu Fall und riss dabei das Absperrband ab, was dann lose auf der Strecke herumflatterte. 

Ich konnte  zwar gut an ihm vorbei fahren (Platz 2!), aber dummerweise wickelte sich dabei das Absperrband um meine Kassette und Nabe – Ergebnis: Die Kette griff nicht mehr in die Zähne der Ritzel sondern rutschte und sprang drüber hinweg. 

Da das Depot sehr nah war, entschied ich mich gegen „Stehenbleiben und Bandraustüdeln“, sondern rollte waidwund ins Depot und griff mein Ersatzrad. In der Aufregung und Wut übersah ich dabei aber den richtigen Depotausgang und war schon fast auf der falschen Seite aus dem Depot heraus – das war in nunmehr 10 Jahren Crosserei das allererste Mal, dass ich tatsächlich das Depot benutze – in diesem Punkt also blutiger Anfänger … Also musste ich zur Strafe noch mal eine „Extra-Doppelhürde“ in Form der Streckenbegrenzung überwinden und dann wieder auf die Strecke und zurück ins Rennen.  

Damit war sie also dahin, meine gute Ausgangslage: Irgendwas zwischen 10 und 15 Positionen hatte mich dieser Zwischenfall insgesamt gekostet – das Rennen war noch keine eineinhalb Minuten alt, sah aber schon verloren aus.

Die beiden roten Trikots von Mario und Uhrwerk Stefan waren auch vorbeigehuscht, wenn auch noch in Reichweite: So an die 20 Meter vor mir sah ich den „M&M-Battlepoint“ vor mir.

Allerdings: Ab hier und auch zu keinen anderen Zeitpunkt des Rennens gelang es mir, eine auch nur annähern konkurrenzfähige Geschwindigkeit auf dem tiefen, zähen und überhaupt nicht rollenden Untergrund zu erreichen. Mit entsprechend wenig zufriedenem Gesichtsausdruck ging es zum ersten Mal in die Sandkiste:

Die Sandkiste war in den folgenden Runden auch ein guter Bezugspunkt, um den Abstand zu Mario zu taxieren – der dann Runde um Runde weiter wuchs und wuchs und wuchs. Und ich denke es ist keine steile These wenn ich hier behaupte: Auch ohne den Unfall und dem schlechten Radwechsel hätte er mich spätestens in der 2. Runde kassiert und mich im weiteren Verlauf stehen gelassen. Insofern also kein „Abstauber-Punkt“, sondern redlich erstritten.

Auf dem schier endlosen Transit zur Sandkiste hin und zurück überholten mich noch mehr Fahrer, so dass mir schon in der ersten Runde klar war: Die Sache mit dem Gesamt-Podium war gestorben.

Der einzige Streckenabschnitt, an dem ich einigermaßen Spaß hatte und der -bis auf einen Ausnahme- gut lief, war das Schräghang-Geschlängel am „Publikums-Hügel“ hinter der Zieldurchfahrt:

Im ersten Durchlauf patzte ich hier noch bei dem Versuch, am Uhrwerk Stefan vorbei zu fahren: Viel zu aggressiv stach ich dabei in die Linkskehre – mit dem Limus-Vorderrad am Bianchi hätte das klappen können, aber nun hatte ich nur den deutlich flacheren „Fango“ zur Verfügung, und dessen wenig ausgeprägte Schulterstollen verlangen nach einem weitaus weicheren, runderen Fahrstil. Nachdem die Bodenprobe mir dies also nachdrücklich in Erinnerung rief, passte ich die Fahrweise an und fortan flutschte es auch sehr gut in diesem Streckenabschnitt.

In der zweiten Runde überholte mich der Kieler Kay an der Einfahrt zur Sandkuhle. Der unfaire Versuch, ihn in ein Gespräch zu verwickeln und zu Lachen zu bringen verfing nicht, statt dessen brachte er ab Ausgang der Sandkiste gleich ein paar Meter Tageslicht zwischen uns.

 

So ganz verlor ich den Anschluss aber nicht. Überall wo es darum ging, ein bisschen Geschwindigkeit um Kurven und Schikanen zu bringen, konnte ich wieder den einen oder anderen Meter gut machen; auf den geraden Kraft-Abschnitten hingegen gewann Kay.

Nach der dritten Sand-Passage konnte ich mich auf dem Rückweg Richtung Ziel nach und nach wieder heranarbeiten und in dem Abschnitt mit ganz tiefem Boden vorbeifahren.

Am Schräghang hatte ich dann schon einen kleinen Vorsprung erreicht, den ich dann auch bis ins Ziel halten konnte – zumindest ein Battle, der an diesem Tag gelungen war und damit ein kleiner Lichtblick.

Tja, so reichte es gerade einmal zum 20. Platz in Tagesergebnis und in der Gesamtwertung teile ich mir dann mit Gunnar brüderlich den 4. Platz – so gesehen reichte es nicht einmal zu einer ganzen, sondern nur zu einer halben Holzmedaille.

Mit dem Blick auf Tages- und Gesamtergebnis muss ich feststellen: Um tatsächlich das End-Podium zu erreichen, hätte ich mindestens den 8. Platz gebraucht und damit deutlich vor Mario ins Ziel fahren müssen – mit meiner mauen Performance wäre das auch ohne alle Zwischenfälle eher nicht möglich gewesen, insofern relativiert das dann auch wieder die Enttäuschung und Wut über den holprigen Verlauf des Rennens.

Ach ja, falls noch jemand Verwendung für ca. 5 Meter fast neuwertigen Flatterbandes aus erster Hand/Hinterrad hat: Bitte einfach Bescheid sagen!

Bilder: Michael Richter ( https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/02/14/cyclocross-serie-city-cross-kiel-12-02-2023/ ) und CTH – Julia.

VonMarco

Cyclocross Weltmeisterschaften 2023 in Hoogerheide / NL

Auf Einladung von Elmar Schrauth war ich für www.cx-sport.de als Video-Foto-Mädchen-für-Alles in Hoogerheide unterwegs.

Am Samstag früh gab es vor dem Start der ersten Rennen eine kleine Streckenbesichtigung:

Am Sonntag Morgen noch einmal  – die Strecke war da überwiegend wesentlich griffiger und in den Kurven nicht mehr so glitschig:

 

In den kommenden Tagen folgen noch mehr Eindrücke in Wort & Bild.

VonMarco

Rennbericht aus der Hobby-Ü50: Stevens Cyclo-Cross-Cup 2022/23, 10. Lauf Buchholz

Waren wir nicht geraden eben noch in Mölln zum Start des Cups? Und jetzt isser schon wieder vorbei, der Stevens-Cup. Aber endlich wieder ein Grande Finale in Buchholz, nach der abgebrochenen Corona-Saison und dem Sturmschaden im Vorjahr also nach 2 Jahren Pause ein würdiger Ausklang des Cross-Cups.

Zu viert sind wir angereist: Martin mit seinem Debut im Stevens Cup sollte bis zu seinem „Hobby Männer-Rennen“ die längste Wartezeit haben. Jörg, Julia und ich gleich mit dem ersten Rumble des Tages.

Die Ausgangslage:

Julia Gesamtdritte, um die Streichergebnisse bereinigt mit 10 und 11 Punkten Vorsprung auf die Verfolgerinnen. Klingt nach „kein Problem“, aber: Nach einem kapitalen Sturz mit heftigem Einschlag war sie noch massiv demoliert, im Grunde ging nur sparsames Herumrollern.

Jörg mit an sich steigender Tendenz, aber das Knie machte nach wie vor Probleme – nur gut, dass sich die Laufpassagen auf die beiden Treppen und eine Kehre auf dem Spielplatz beschränkten. Nach vorn war Jeremy mit 4 Punkten Vorsprung nicht richtig dicht in Reichweite, hinten saß ihm der immer stark fahrende Berend mit nur 2 Punkten im Nacken – hier war also „fighten“ die Devise, um den 6 Rang zu verteidigen.

Ich wurde zwar aktuell noch auf Rang 8 der Gesamtwertung geführt, bereinigt um das Streichergebnis wäre es aber nur noch der 10. Platz, punktgleich mit Andreas. Da der (ausgenommen ein pannenbedingtes DNF) immer vor mir ins Ziel gekommen ist, brauchte ich mir also um eine Verbesserung keine Gedanken zu machen und hinten war die Lücke so breit und lang wie der Grand Canyon – also kein Druck, einfach ein Rennen zum genießen und vielleicht würde es ja doch noch mal ein richtiges Reifen-an-Reifen- oder Ellenbogen-an-Ellenbogen-M&M-Battle geben?

Die „Panne des Tages“ ereignete sich schon vor der Streckenbesichtigung: Hinterreifen platt. Ja, gut – den Lebenszyklus des Reifens habe ich wirklich bis zum Gehtnichtmehr ausreizt, dass die Karkasse nicht mehr in Bestform war, wusste ich schon länger, aber nun hatte sie endgültig aufgegeben, zum Glück nicht mitten im Rennen. Also ging es hinten statt mit dem Allrounder eben mit dem Heavy-Mud-Hinterrad ins Rennen, auch nicht weiter tragisch.

Start aus der 1. Reihe, ganz außen:

Ja, wie üblich als 3. aus dem Pulverdampf hinein ins Gelände, hinter René und Klaus gerade noch an Berend vorbei gequetscht. Das hätte ich vielleicht besser nicht getan, denn von ihm bekam ich an der „Baum-Schikane“ am Spielplatz einen kleinen Stubser von hinten – genau in der Grauzone „nicht mehr auf dem Rad aber auch noch nicht abgestiegen“, und dann reicht ein winziger Impuls, um auf der Nase zu liegen.


Aber gleich wieder berappelt und weiter ging es. Eine Kehre weiter steckte Andreas schon seine Nase vorbei – aber den Angriff konnte ich noch einmal abwehren.

So hielt ich den 4. Platz noch bis in den Park, wo Thomas dann an mir vorbeizog. Der Park war an diesem Tag meine Lieblingspassage: Fester, aber griffiger Boden, da ließ sich der Schwung schön durch jede Kurve mitnehmen.

Über den Schützenplatz, die etwas zäh laufende Anfahrt zum Wurzeltrail mit dessen schneller Ausfahrt (Lieblingsstelle 2), kleine Gegensteigung, links rum in die nächste Abfahrt und dann kam die bestgehasste Stelle der Strecke: Der lange Anstieg mit der mittigen Sand-Rinne. Die hat mir Runde für Runde den Zahn gezogen, hier zog Jörg leichtfüßig vorbei.

Wieder auf dem Spielplatz angekommen wählte Andreas die gleiche Stelle wie eine Runde zuvor und hatte dieses Mal Erfolg.

Danach passierte eine Runde lang nichts, ehe mich vor den Treppen zuerst Thorsten und dahinter dann Jochen überholten. Die beiden hatten noch Hinnerk im Schlepptau, der dann am Schützenplatz vor der Einfahrt in den Park vorbei zog.

Hinter ihm konnte ich dann noch ein wenig entspannt durch den Park rollen und die hinterm Schützenplatz zunächst aufgegangene Lücke noch einmal mit Schwung hinter dem Wurzeltrail einfach wieder zurollen, aber auf dem Anstieg hat er mir dann gezeigt, dass Hubraum & PS doch einfach unersetzlich sind.

Im Park dann mit „noch ein Kieler, noch ein Jochen“ der letzte Platzverlust des Tages.

Die beiden letzten Runden scheuchte mich zwar Luigi noch mächtig vor sich her, aber da seine Kette bei der vorletzten Spielplatz-Durchfahrt einmal abfiel, konnte er dann doch nicht mehr dicht genug ran und vorbei kommen.

Eingangs der letzten Runde konnte ich dann Julia und ihre Verfolgerin noch einmal vor das Kameraobjektiv bekommen, und dann war es auch schon vorbei – das letzte Stevens-Cup Rennen der Saison.

Fotograf Mike: „Im M&M Battle steht es … ach, schweigen wir drüber …“

Tja, das kam dann trotz idealer Startaufstellung auf der Strecke doch nicht so recht zustande; Anzeigetafel im Stevens-Cup 8:0. Ich hoffe ja, dass es zum Saisonabschluss noch eine epische Schlacht „auf dem Norder“ in Kiel geben wird.

Jörg hat zum Saisonfinale noch mal alles gegeben und ist auf einen starken 4. Platz im Tagesergebnis gefahren.

In Gesamtergebnis konnte er seinen 6. Platz behalten – zwar zog Berend noch an ihm vorbei, aber da Jeremy nicht am Start war, konnte Jörg noch an ihm vorbeiziehen.

Bei mir war´s klar: Der 10. konnte es nur werden.

 

Bei Julia war es etwas tragisch-traurig:

Zwar hat sie sich so gut es eben ging durch´s Rennen gebissen, mehr als ein 13. Rang im Tagesergebnis mit übersichtlichen 3 Punkten war aber nicht drin.

Und da die zuvor auf Platz 5 liegende Jana als Tageszweite reichlich Punkte einfuhr, reichte es in der Endabrechnung dann nur zur Holzmedaille auf Platz 4.

Im letzten Rennen des Tages kämpfte sich Martin als 14. Von 24 Gestarteten ins Ziel und zeigte sich auch mächtig beeindruckt von der Strecke.

 

 

Am späten Nachmittag dann die große Siegerehrung des Endklassements aller Klassen.

In der Moderation hat Lorraine ja allen gedankt, denen zu für ihre Arbeit und das Herzblut zu danken war – nur sich selbst konnte sie ja nicht auf die Schulter klopfen. Daher hier & jetzt: Ganz großen Dank auch an Lorraine, ohne die der ganze Bums genauso undenkbar wäre wie den Namensgeber Stevens, Manfred & Margit, die ausrichtenden Vereine samt ihrer Mitglieder & Helfer, die große Supporter-Schar an der Strecke, Michael und alle anderen mit Kamera bewaffneten Strecken-Fotografen und alle, die mir jetzt gerade nicht einfallen. Und natürlich an Dank an alle Mitstreiter der eigenen Klassen und einige der anderen Klassen für das Jahr für Jahr und Rennen für Rennen sportlich-familiäre Ambiente inklusive Vorfreude und Nacherzählung.

Und hier kommt noch das komplette Rennen als ungeschnittenes onboard-Video, der Startpfiff fällt bei 2:53 Min.:

 

Bilder von Michael Richter ( https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/01/24/sccc-buchholz-idn-22-01-2023/ ) sowie eigene Schnappschüsse und Filme des CTH.

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek Cyclocross Serie 22/23, 2. Lauf: Nieuwjaars-Cross

 

NIEUWJAARSCROSS – 1. Rennen des neuen Jahres und 2. Lauf der „Trek Cyclocross-Serie“. Nach dem mehrtätigen und ergiebigen Regenfällen der vergangenen Woche war ziemlich klar, dass es eine Matsch-und-Modder-Party werden würde.

Das Prozedere mit der festen Trainingszeit von 12:30 Uhr bis 13:00 Uhr war mir heute einfach zu blöd: Auch wenn es nicht kalt und von oben trocken war, hatte ich überhaupt keinen Bock darauf, danach noch 2 Stunden auf den eigenen Start zu warten, zumal ich mich nicht so richtig fit fühlte – so eine Mischung aus winterlichem Lichtentzug, Schlappheit und dem Wunsch, Winterschlaf zu halten.

Also kam ich erst kurz nach 14 Uhr vor Ort an, traf gleich auf Martin – heute waren wir die einzigen Vertreter unseres Team, Jörg & Julia waren dieses Mal nicht dabei. Ist halt wie bei den internationalen Teams und Stars: Die Top-Fahrer dürfen sich auch mal eine Pause gönnen während die 2. Garnitur auch bei den kleineren Wettbewerben ran muss.

Erstmal machte mir zu Fuß ein Bild von der Strecke. Im vorderen Teil ging es noch einigermaßen, im hinteren und mittleren Teil war es wie erwartet – die Limus steckten also völlig zu Recht im Rad. Danach noch ein bisschen auf der Straße warmfahren und dann kam es auch schon zur Startaufstellung:

Die Reihenfolge war genau umgekehrt wie in Großensee: Vor durften die Hobby-Männer (18-39 Jahre, 16 Starter) Platz nehmen, dahinter die Hobby-Masters (Ü40 bis open end, 36 Starter); gestartet wurden beide gleichzeitig im großen Pulk.
Der Startaufstellungs-Gott hatte es aber irgendwie nicht gut mit mir gemeint: Ein wirkliches System der Reihenfolge war nicht erkennbar; allerdings war erkennbar, dass mehr als 40 Leute formatfüllend vor mir standen.

Bei so vielen Reihen schleißen sich eigentlich Lücken sofort wieder, aber heute aber glücklicherweise doch nicht alle und sofort. So konnte ich dann auf der Startgeraden und nach dem Rechtsknick bergauf doch noch einige Plätze gut machen.
Beim fast 180°-Knick auf den Single-Trail Schräghang gab es natürlich wie immer Stau, aber hier konnte ich mich noch einigermaßen schadlos halten und kam sogar am weit vor mir einsortierten Martin vorbei.

Der Übergang zur Bergauffahrt war wie viele Ecken in der ersten Runde noch holperig: Im noch dichten Verkehr hat man halt immer die A-Karte, wenn die Vorderleute ins Straucheln und Stochern kommen. Die beiden Linien der langen Bergaufpassage waren glücklicherweise sehr fester Boden. Ich erinnere mich schmerzhaft an Rennen, bei denen es über die nasse, tiefe Wiese ging, was damals alle Körner kostete und den Rücken zerlegt hat. Heute lief es hier aber Runde für Runde recht ordentlich, auch wenn einige PS-stärkere Fahrer schneller oben waren.

In der großen „Schweinesuhle“, die man nur laufend durch den knöcheltiefen Matsch überwinden konnte, war ich Runde für Runde froh und glücklich über meine wasserdichten Dexshell-Socken: Die hatte ich mir nach den „Horner-Rennbahn-Wasserspielen“ zugelegt und die sind wirklich klasse. Tragen sich sehr angenehm und die Füße bleiben selbst mit Schlamm & Wasser im Schuh trocken und warm.

Danach mit etwas Schwung leicht bergab in den nächsten Matschsektor: Hier fand ich gleich eine sehr gute Linie, die für mich in fast jeder Runde zur „Überholspur“ wurde. Die mittig in diesem Abschnitt platzierte Schikane komplett zu überfahren gelang aber nur einmal – das brauchte wirklich freie Bahn, eine perfekt getroffene Linie und gut Druck auf dem Pedal.

Zurück im mittleren Teil wurde es eklig: Glitschig bergauf, Sand, Matsch, nochmals bergauf, dünner Matsch in der Kehre … hier herrschte echter Kräfteverschleiß.

Zwischendrin ein paar wenige Meter fester Boden, dann wieder Sand matschige Spurrillen, Sand, Fußbad, Bergauf-Schikanen. Den „Jubel-Hügel“ konnte ich (glaube ich) nur einmal wirklich gut hochfahren:

In den folgenden Runde hatte ich das Problem, dass ein oder beide Füße nicht reichzeitig im Pedal waren und ohne die feste Verbindung war es aussichtslos.

Überhaupt wurde es im Lauf des Rennens immer schwieriger ins Pedal zu kommen, viele Passagen gingen dann nur wacklig mit lose aufliegendem Fuß und ohne die Möglichkeit auch zu ziehen, blieb ich an so mancher Stelle stecke, die ich zuvor noch fahren konnte – und dann war Laufen angesagt.

Das Geheimnis sollte sich Zuhause bei der Radwäsche lüften: Es klebte nicht nur reiner Matsch im Pedal und unter den Schuhen, sondern dieser war durchzogen von vielen, vielen Grashalmen – quasi eine Faser-Armierung, die den ganzen Klump enorme Haftkraft und Festigkeit verleiht. Dadurch waren auch meine ansonsten recht Schlamm-toleranten Time Pedale ziemlich wirkungsvoll verstopft.

Kurz vor Schluss jeder Runde wartete noch der Pumptrack: Mit dem hatte ich an diesem Tag auch nicht wirklich Freundschaft geschlossen, aber „watt mutt, datt mutt“.

Anders als bei den meisten anderen Rennen, bei denen ich recht weit vor und gut starte, um dann Platz für Platz hergeben zu müssen, lief es heute anders herum:

Auch wenn ich am Start schon Plätze gewonnen hatte, so waren doch immer noch reichlich Fahrer vor mir. Dieses Mal konnte ich mich im Laufe der ersten 4 Runden aber doch noch ganz gut Platz für Platz nach vorne arbeiten, auch wenn zwischendrin in so manchem Zweikampf auch mal wieder eine Platzierung flöten ging.

Aber das hat den Reiz der Sache nur noch erhöht: So mancher Fight Seite an Seite, mit dem im Matsch und den Bodenrillen schlingernden Räder – das sorgt für einen konstant hohen Adrenalin-Pegel, der dann ganz gut über die körperliche Mattheit hinweg half.

Da heute wieder kein M&M-Battle stattfand (Mario immer noch nicht ganz gesund und „nur“ als Helfer an der Strecke), musste Stefan das Uhrwerk mal wieder als einer der Battle-Partner einspringen:

Der war 4 Reihen vor mir gestartet, zur Rennmitte hatte ich mich dann an sein Hinterrad heran gearbeitet und war zum ersten Mal im hinteren Matschsektor auf meiner „Überholspur“ vorbeigezogen. Ein Konter gelang ihm kurz darauf, ehe ich ihn dann im folgenden Mittelsektor erst laufend dann fahrend hinter mir lassen konnte.

Ein Vereinskamerad der beiden, Michael, war hingegen ein nicht zu knackender Brocken: Ihn konnte ich zwar 3x an der gleichen Stelle (Rechskehre zwischen 2 Matschlöchern) überholen, jedoch konterte er immer laufend im Sand und hat mich zum Rennende hin endgültig niedergerungen und deutlich abgehängt.

Als letzter nicht überrundeter Fahrer war die letzte Runde dann ohnehin recht ereignisarm: Von hinten kam niCX mehr, einigermaßen entkräftet musste ich diese „Ehrenrunde“ noch drehen, wobei es immerhin noch 3 überrundete Fahrer einzusammeln gab. Ansonsten war es aber ein völlig entkräfteter Kampf mit der Bindungsunwilligkeit der Pedale und entsprechend häufigem Steckenbleiben/nicht in Schwung kommen/vom Rad müssen.

Unterm Strich kam ich bei den Masters als 7. ins Ziel – gar nicht schlecht, aber die Überraschung folgte mit dem Blick auf die Gesamtwertung:
Dank fleißiger Punktesammelei und der Tatsache, dass einige besser platzierte Großensee-Teilnehmer in Volksdorf nicht am Start waren (und umgekehrt), stehe ich im Moment doch tatsächlich auf der 2. Position! Diese Momentaufnahme werde ich mir schon mal in Gold gefasst einrahmen und dann bei Serienfinale in Kiel zusehen, dass nicht allzu viele Plätze verloren gehen.

Martins Platzierung ist noch ein wenig „im Fluss“: Scheinbar wurde seine Nummer bei der Zieleinfahrt (gemeinsam mit Uhrwerk Stefan) nicht vermerkt, so dass er zunächst als „DNF“ gewertet wurde – aber das ist in Arbeit.

Update: In der Tageswertung ist es nun mit dem 9. Platz wieder ein Top-Ten-Ergebnis und in der Gesamtwertung als 4. Mit nur einem Punkt Rückstand der erste Jäger des letzten Podestplatzes!

Ansonsten hat er sich bei seinem ersten Heavy-Mud-Race gut geschlagen: Ich dachte ja, dass er mich mit seinem deutlichen Kräftüberschuss irgendwann überholen würde, aber das passierte irgendwie nicht. So hat sich dann „Erfahrung&Technik“ doch noch mal knapp vor „Jugend&Power“ ins Ziel gerettet.

Hier gibt es das ganze Rennen aus meiner Onbord-Perspektive. Wer den Ton ganz laut dreht und eine Stoppuhr zur Hand hat, kann dann auch meine hochgetaktete Herzfrequenz ermitteln:

 

Bilder: Cyclocross Hamburg e.V. und Michael Richter: [url]https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/01/09/cyclocross-serie-nieuwjaarscross-07-01-2023/[/url] und Mario.

VonFrank

Weihnachten / Sylvester 2022

schöne Weihnachten und einen guten Start ind neue Jahr 2023

VonMarco

Rennbericht aus den Senioren 3 in der Cyclocross Bundesliga – 43. Harburger Weihnachtspreis

Bundesliga? Senioren 3?? Lizenz???

Ja, genau: Allerdings nur ein kleiner Ausflug durch Tageslizenz, Um die Pause bis zu den nächsten Hobbyrennen nicht allzu lang werden zu lassen.

Zuhause beim Losfahren waren es noch -7,5°C, bei Ankunft in Harburg war die Temperatur glücklicherweise schon auf -7°C empor geschnellt. Am liebsten hätte ich mir im gut geheizten Container bei der Nummern- und Transponderausgabe eine Rolle aufgestellt, aber es nützte ja nix: Die Strecke wollte ja live in Augenschein genommen werden. Außerdem hatte ich in weiser Voraussicht aufgerüstet und war wie ein Luxus-Klopapier unterwegs: Obenrum 4-lagig, mit 2 Unterhemden, Renneinteiler und drüber noch ein dünnes Langarmtrikot. Dazu zum Warmfahren Winterjacke und –schuhe sowie die dicken Lobster-Handschuhe.

Die Strecke – tja: Ich habe ja die ganze Woche über für Tauwetter gebetet, aber das hat ja leider nicht geklappt, das Wetter war 2 Tage zu langsam.
Also alles komplett durchgefroren, superschnell, kein Eis oder nennenswerter Schnee – die einzigen rutschige Stellen waren dank etwas losem Grant die beide Kehren vorm Würstchengrill.

Wie Fotograf Mike so schön schrieb:

Zitat eines Teilnehmers über den Kurs in Harburg: „Das ist wie ein Straßenrennen nur ohne Asphalt“ … Das sagt eigentlich schon fast alles über den Kurs aus. Gut, die Harburger können nichts dafür, dass die Rasenanteile des Kurses nach mehreren Tagen Dauerfrost betonhart gefroren waren. Der Rest spielte sich auf hochverdichteten Sandwegen und eben Asphalt ab. Das (Doppel-)Depot war gut gemeint in die Strecke integriert, dass sich erfahrene Crosser sich unabsichtlich in dieses verirrten, dann absteigen und laufen mussten. Es darf ja nicht durchfahren werden …

Jaaa, solch ein Spruch könnte von mir sein. 😉 Und das mit dem Depot habe ich mir beim Besichtigen besonders gut eingeprägt – das mit der Irrfahrt war mir im Vorjahr passiert – da lag das Depot noch an anderer Stelle, dessen Einfahrt aber nach einer scharfen Kurve ähnlich einladend.

Naja, vielleicht erleben wir es ja im nächsten Jahr, dass die Strecke unter anderer Bewitterung auch ganz anders sein kann.

Statt wie im Vorjahr aus der erstens Reihe ging es dieses Mal aus der letzten, sprich 4. Reihe los – da kann man auch als ganz passabler Starter nichts draus zaubern. Nachdem ich anfangs das linke Pedal verfehlte dauerte es schon fast bis Ende der langen, breiten Asphaltgeraden, um den Schaden zu beheben. Durch die raureif-weiße Rechtskurve (sah nur so aus, war aber nicht glatt) und die Linkskehre hinein ins Gelände konnte ich noch ein paar Plätze gutmachen, die im Getümmel der beiden Würstchengrill-Kehren auch gleich wieder verloren gingen – in nicht vorhandene Lücken lässt sich halt nicht gut hineinstechen. So war ich also schon von Beginn des Rennens in etwa dorthin sortiert, wo ich hingehöre.

Das Wiederaufspringen hinter den Hürden war auch jedes Mal spannend: Auf der holperig-gefrorenen Wiese sprang und hoppelte das Rad dermaßen, dass ich gar nicht so genau wusste, wo ich eigentlich hinspringen muss – und die Pedale zu finden hat meist auch ein, zwei Sekunden länger als üblich gedauert.

Der weitere Verlauf der Strecke war über weite Strecken ans Vorjahr angelehnt – teils etwas neu kombiniert, aber vom Wesen her sich treu geblieben.

War das Feld ohnehin schon in die Länge gezogen, kam an Treppe noch mehr Abstand hinzu: Bei Aufsteigen nach den ersten Stufen kam mein Vormann und stand still – kein Vorbeikommen. Tja, selbst schuld, wenn man hintendran statt vorneweg fährt …

Nach wirklich aufopferungsvollem Kampf hatte ich dann zur Mitte der 2. Runde den Kontakt zum Führenden der Senioren 4 hergestellt:

Das passierte dergestalt, dass der 2 Minuten nach mir gestartet Armin mit seinem schicken Europameistertrikot an mir vorbeiflog. hatte er dann die 2 Minuten Startversatz aufgeholt und mich von hinten überrollt. Die Kehren vor und rund ums Denkmal herum konnte ich noch folgen, nach der Treppe fehlten schon etliche Meter und zwei, drei Kehren und eine Gerade weiter war nicht einmal mehr eine Staubwolke zu sehen.

Bei der Zieldurchfahrt dann das nächste Schmankerl: Die Runden waren nicht nur lang und schnell, sondern auch häufig – deren 6 sollten es insgesamt sein.

Das ganze Rennen hindurch hatte ich 2 Verfolger in nicht wirklich beruhigender Distanz hinter mir, in der vorletzten Runde war der Abstand auch noch einmal deutlich geschmolzen – also hieß es auch mit schwindenden Kräften, kalten, steifen Fingern und vereisten Bronchien noch weiter Gas geben. Und es reichte auch, hinten raus wurde der Vorsprung dann sogar richtig komfortabel und so kam ich in dieser Konkurrenz immerhin nicht letzter, sondern als 16. von 20 ins Ziel. Dafür gab es ganze 25 Bundesligapunkte, was immerhin einen Einstieg auf Platz 91 von 143 in der Tabelle bedeutet – sieht doch gar nicht mal so schlecht aus, oder?

Das war jetzt der letzte Streich des Jahres – ich wünsche allen ein paar schöne Festtage, einen guten Rutsch und melde mich im nächsten Jahr zurück.

Dankeschön auch an die CTH-ULTRAS für´s Anfeuern, Kaffeeholen, Nummer abnehmen, mit Crossies füttern, Fotos machen, …

Bilder von Martin und natürlich die feinen Bilder von Michael Richter (https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/12/19/bundesliga-cyclo-cross-in-hamburg-hamburg-18-12-2022/ )

VonMarco

Bericht aus der Hobby-Klasse: Trek Cyclocross Serie 22/23, Großensee-Cross

In der Weltelite gibt es ja auch nicht nur den Weltcup und Superprestige, sondern dort tummeln sich kleinere aber ebenso feine Rennserien wie die x²O-Badkammers-Troffee und der exact-Cross.

Was im Großen geht, klappt im Kleinen natürlich auch: Neben dem traditionellen „Platzhirsch“ des Stevens-Cyclocross-Cup etabliert sich hier im Hamburger Dunstkreis gerade die kleinere, aber nicht weniger feine und anspruchsvolle Trek-Cyclocross-Serie.

Und während die 10 Läufe des Stevens-Cup von 9 unterschiedlichen Vereinen ausgerichtet werden, stemmt der seit genau 5 Jahren bestehende Cyclocross-Hamburg e.V. diese 3 Läufe allein* – Chapeau!
(*Ein paar vertraute Gesichter anderer Vereine waren auch im helfenden Einsatz zu sehen, aber das klappt bei deren Rennen auch anders herum.)

Wie lief es? Besser als gedacht. Anreise mittags mit noch schweren Beinen und schmerzenden Knochen vom Elmshorn-Rennen; Julia, Jörg und Martin waren schon vor Ort.
So wie im letzten Jahr läuft der Hase auch dieses Jahr wieder: Keine Streckenbesichtigung/Training zwischen den einzelnen Rennen, sondern es gab eine feste Trainingszeit morgens um 9 Uhr und eine mittags von 12:30-13:00 Uhr. Das ist dann bei frostigen -3°C schon mehr als nur ein bisschen unangenehm, diese zwei Stunden bis zum Start zu überbrücken, trotz Sonnenschein. Da empfinde ich die Regelung im Stevens-Cup oder in der Bundesliga für die Teilnehmer deutlich geschmeidiger.
Aber erst einmal die Strecke besichtigen:

Auf dem Gelände des Freibads gab es nur ein paar wenige Änderungen, dafür war der Parkplatz sehr viel weitläufiger in Beschlag genommen und auch noch eine Passage hinter den Tennisplätzen mit eingebaut worden, bevor es wieder runter zur Start-/Zielgeraden ging.

Der Boden bot reichlich Abwechslung: Asphalt nur an Start/Ziel, fest gefrorene Wiesen/Sandböden, recht fester Sand entlang des Seeufers, eine Kehre mit zusammengefrorenen Eiswürfeln, der hintere Teil der Liegewiese mit leicht matschig werdender Spur, oben auf dem Parkplatz alles Mögliche von Glatteis-Kurve bis Matsch-Spur in sekündlichem Wechsel. Tendenziell ein schneller Kurs, aber in Sachen Fahrtechnik durfte man keinen kleinen Moment schlafen sondern musste immer auf höchster Konzentration unterwegs sein.
Nach der Besichtigung war zunächst Zuschauen & Anfeuern angesagt: Um 13 Uhr war Start der Frauen, Juniorinnen und Seniorinnen mit UCI Lizenz sowie die Frauen ohne UCI Lizenz – hier ging Julia also ins Gefecht.

Recht gut gestartet zog sie sich beim Kuddelmuddel an der ersten Schräghang-Baum-Schikane zunächst noch ganz gut aus der Affäre, kam danach aber nicht richtig flott in Schwung und verlor an der zweiten, nur laufend zu bewältigenden Baum-Bunker-Schikane noch weiteren Boden.

Dadurch war hier schon eine Lücke zur Führungsgruppe aufgegangen.

Nach Verlassen des Freibadgeländes setzte sich Julia auf dem Wanderweg entlang der Straße an die Spitze der „Chasing-Group“, nach Überwinden der Treppe war da auch keine allzu große Lücke mehr nach vorn – da sah es noch danach aus, als würde sie zur ersten, immer noch von Jana angeführten Gruppe aufschließen können.

Im Bereich des Parkplatzes konnte das Spitzen-Trio den Vorsprung allerdings wieder etwas ausbauen. Nur Janine auf Platz 4 war aus der Gruppe herausgefallen, zunächst in Sicht-, später in Reichweite und bei der nächsten Anfahrt zur Treppe war Julia vorn und auch an die auf Platz 3 fahrenden Sebastina waren die beiden wieder etwas dichter aufgerückt.

Hinter der Treppe kam Janine jedoch wieder etwas besser in Schwung und konterte. Auf den Parkplatzschleifen sah es wiederum so aus, als könne Julia hier schneller fahren 

nur war das Überholen abseits der Ideallinie nicht gut möglich und dies war wohl der Zeitpunkt, an dem die Lücke zum Podium endgültig aufging.
Auf der letzten Runde gelang Julia dann aber noch das Überholmanöver und fuhr als 4. Ins Ziel.


Damenpodest, links und rechts der Siegerin allerdings verkehrt herum aufgestellt.

Nach einer weiteren Überbrückungsstunde war dann um 15:00 Uhr endlich Start der Männer & Masters ohne UCI Lizenz.

Tja, zum Ablauf des Starts brauche ich wohl nix zu schreiben, wisst ihr ja wie das die letzten Wochen fast immer so ist: Aus der 2. Startreihe los und an Platz 3 rein ins Gelände.  😉

Der Führende schmiss sich dann in der Schräghang-Baum-Schikane gleich formatfüllend auf den Boden. Also fix runter von Rad, zu Fuß drum herum und auch den folgenden Linksabfahrt nahm ich noch zu Fuß – neuer Führender, ich immer noch an 3, quetschte mich aber rechts an meinem nur schwer in Tritt kommenden Vordermann vorbei, kurzfristig also der 2. Platz.

Die zu-Fuß-Bunker-Baum-Schikane lief auch gut genau wie die Strandpassage.

Nach der Wende und bergauf zogen dann die ersten PS-stärkeren Fahrer vorbei und im Verlauf des Freibades bis hinein ins Parkplatzgewirr gab es dann mehrere Platzwechsel mit dem St. Paulianer Cord 

der konnte zwar kräftiger Treten als ich, brachte aber weniger Tempo um die Ecken herum. In der letzten, ekligen Schikanenkurve vor der Überfahrt vom Parkplatz 3 zum Parkplatz 2 ruderte er ganz außen während ich mich innen durchquetschte.

Auch wenn ich ihn im Verlauf der nächsten Runde noch nicht abschütteln konnte: Diese Reihenfolge blieb dann bis ins Ziel bestehen.

Das hielt andere natürlich nicht davon ab, mich einfach stehen zu lassen. Jörg war trotz mäßigem Start schon in der ersten Runde auf dem Wanderweg entlang der Straße vorbeigeschossen. Bei der ersten Parkplatzpassage konnte ich noch halbwegs dran bleiben, so dass wir da unser CTH-Trikot im Formationsflug präsentieren konnten. Ab den Tennisplätzen zog er dann aber auf und davon.

In der 2 Runde schoss dann auch Andreas vorbei,

aber auch ihm konnte ich noch eine ganze Weile lang einigermaßen folgen, erst in der letzten Runde ging allmählich eine größere Lücke auf. Da pflügten dann auch die etwas später gestarteten, jüngeren Hobby-Männer durchs Seniorenfeld.

Wirklich spannend waren die Bodenverhältnisse während des Rennens. Einige Ecken, die mittags noch gut und griffig waren, hatten sich nun ohne Sonnenstrahlen wieder Richtung eisig glatt verändert, z.B. die Passage hinter den Tennisplätzen runter zur Zielgeraden.

Da schob das Rad in der ersten Runde hier und da schon quer durch die Kurven, so dass ich hier in den nächsten Runden etwas umsichtiger zu Werke ging.

Einige Spuren auf Parkplatz 2 und der Liegewiese hingegen waren deutlich matschiger geworden. Hier musste ich mit den aufgezogenen Chicane-Reifen schon etwas abseits fahren, um noch gut voran zu kommen.

Einige Ecken waren zum Glück unverändert – da ging auch ganz aggressives Fahren auf der alleridealste Ideallinie. Ich habe mir aber gerade noch verkniffen auszuprobieren, ob die dicke Slalomstange bei Körperkontakt auch nachgeben würde.

Und wieder andere Ecken wurden obenauf etwas seifig, so dass das Rad auch schon mal über beide Reifen gleichzeitig ins Rutschen kam. Rätselbild: Ging das gut oder hat es mich geschmissen?

 

Auflösung: Ging gut. Voll auf dem Gaspedal stehen geblieben hat es die Fuhre wieder stabilisiert.

So ging es dann sturzfrei als 6. der Senioren ins Ziel (bestes Saisonergebnis – wenn es technisch schwieriger wird, läuft es irgendwie besser), wo ich mich dann über Jörg´s zweiten Saisonsieg freuen konnte.

Den ersten feierte er bei deutlich wärmeren Bedingungen beim Sommercross im Cyclocross-Land (siehe weiter unten).

Und so können wir dann das feierliche Lied anstimmen „Du siegst nicht nur zur Som – mer – zeit, nein, auch im Win – ter, wenn es schneit. O Hil – den – brand, o Hil – den – brand, wie schnell sind deine Bei – ne.“

Martin hatte zu seinem zweiten Crossrennen dieses Mal seine Frau, die Kinder und seinen Vater zum Anfeuern mitgebracht. Sein O-Ton:

„War ein super Rennen heute und eine tolle Veranstaltung vor der Haustür! Der Kurs gefiel mir auch von Runde zu Runde besser. Hat großen Spaß gemacht und ich werde zu den verbleibenden Terminen versuchen dabei zu sein!“

Mit Platz 6 in der Konkurrenz der Hobby-Männer hat er wieder ein gutes Ergebnis eingefahren, und das unter erheblich schwierigerem Bedingungen als noch in Bremen.

Auch Manne und Marcel waren zum Zuschauen und Anfeuern da – irgendwie machte Marcel dabei einen viel freudigeren Eindruck als noch im vergangenen Jahr, wo er noch Teilnehmer der epischen Schlammschlacht war.

Hier noch ein paar Impressionen vom Tag:


Streckensprecher Henning Tonn

Bilder: Sascha/Cyclocross e.V., Julia, Martin, Marcel, eigene Schnappschüsse und natürlich die feinen Bilder von Michael Richter (https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/12/12/cyclocross-serie-in-grossensee-11-12-2022/ )

VonMarco

Rennbericht aus der Hobby-Ü50: Stevens Cyclo-Cross-Cup 2022/23, 9. Lauf Elmshorn

Heute waren Jörg und ich nur als Duo in Elmshorn: Julia war im weitesten Sinne beruflich verhindert, hat so immerhin schon einmal die Hürde des Streichergebnisses abgearbeitet.

Und genau wie vor einer Woche: Krankheitsbedingt lag das M&M-Battle ein weiteres Mal auf Eis. 🙁 Aber wie schon in Oldesloe und Wedel fanden sich andere starke Fahrer, die bereitwillig einsprangen – und irgendwie werden es immer mehr, die mir einheizen. Ich fürchte, hier überlagern sich gerade mein eigener Formverschleiß und die aufsteigende Form der Anderen.

Streckenbesichtigung:

Der Kurs rund um den Elmshorner Butterberg liegt ja im Wald und ist dadurch sehr geschützt. Schon im letztem Jahr war der Boden erstaunlich fest, obwohl es überall anders schon richtig matschig war und dieses Mal waren es noch bessere Bodenverhältnisses. Das ging mit den Chicane-Reifen ganz hervorragend, aber leider waren dadurch auch die technischen Anforderungen sehr überschaubar – ein echter Kurs für „die großen Motoren“. Selbst ein so kleines Motörchen wie ich war hier im Rennen richtig viele Meter auf dem großen Blatt unterwegs – endlich kann auch das mal ein bisschen verschleißen.

Da mit Frank, René und Hinnerk gleich 3 der „besseren“ Fahrer fehlten, durfte ich noch einmal in die erste Reihe der Startaufstellung. Ergebnis der Startprozedur genau wie letzte Woche: Hinter Klaus und Thomas, kurz noch Seite an Seite mit Jeremy und wieder auf dem 3. Platz – naja, nur bis zur „Treppe des Grauens“, an deren Ende jetzt noch linksherum eine Schikane eingebaut wurde.

Auf dem anschließenden Hochgeschwindigkeitsstück gingen mit Jeremy, Berend, Andreas und Jörg gleich die üblichen Verdächtigen vorbei – okay, Platz 7 nach der ersten Runde klingt ja auch noch ganz gut.

Die vor einem Jahr für mich so verhängnisvolle „Wurzel-Sand-ums-Eck-Schikane“ war in diesem Jahr absolut harmlos: Sie war einfach nur eine einfache Linkskurve und nicht so eng und tückisch wie 2021 abgesteckt – da konnte man es richtig drüberfliegen lassen, keine Gefahr.
Bald schon hing mir allerdings Kai im Nacken. Eine knappe Runde lang konnte ich ihn noch hinter mir halten, aber in der Anfahrt zur Pavillon-Schikane am See überholte er mich und zog auf dem anschließenden Wurzel-Anstieg gleich auf und davon – da hatte er ordentlich ein paar mehr Watt auf dem Pedal, keine Chance für mich dranzubleiben.

Von hinten kamen nun auch noch Sven und Arne immer näher und auch Sven überholte mich und legte ein paar Meter zwischen uns, ohne sich allerdings wirklich unendlich weit absetzen zu können.

Gedanklich hatte ich mich in der vorletzten Runde schon damit abgefunden, dass es so ins Ziel gehen würde, denn auch nach hinten war zu dem Zeitpunkt genügend Luft – Zeit also, ein paar Faxen vor der Kamera zu machen, das Publikum vor Ort und daheim möchte ja auch unterhalten werden.

Aber die letzte Runde sollte es noch einmal in sich haben: Am Ende der 30 Stufen des Stairway to Hell war Arne „dran“. Das war übrigens während des gesamten Rennens kein „Treppenlaufen“ was ich da bot. Mich meinem „sich da hochschleppen“ könnte ich auch eine Statistenrolle bei den Oberammergauern Passionsfestspielen annehmen – man braucht nur das Rad gegen ein Holzkreuz zu ersetzen.

Naja, nun musste ich jedenfalls auf jedem verbleibenden Meter noch einmal alle Körner mobilisieren und so gut es ging Gas geben.
Zum Glück gelangen 2 Überrundungsvorgänge ganz reibungslos und fahrtechnisch klappte es auch ganz gut – aber der Abstand pendelte ein bisschen Jo-Jo-mäßig je nach Punkt der Strecke.

An der Schikane vor den Hürdenbretter (die habe ich Runde für Runde gehasst) war Arne wieder ganz dicht dran. Über die Hürden ging es bei mir ganz gut und danach habe ich das Rad auch wieder flott in Schwung gebracht. Vor mir war plötzlich auch Sven wieder in Reichweite – da hatte Arne´s Hetzjagd noch einmal dessen Vorsprung richtig abschmelzen lassen.
Auf der kleinen Abfahrt im Wald konnte ich so also noch einmal zur Gegenoffensive starten und Sven überholen. Nun ging es noch um einige knifflige Kurven – auch das klappte.

Dann die Anliegerkurve auf die Zielgerade, Puls 190, alle aller-allerletzten Kräfte mobilisieren und … 3 Fingerbreit fehlten dann beim Zielsprint bzw. der vermaledeite Zielstrich war einen Meter zu weit hinten gezogen worden.

Nun ja, Platz 8 doch noch an Sven verloren oder Platz 9 vor Arne gerettet? Wohl ein bisschen von beidem. In jedem Fall ein wirklich heißes Tänzchen auf der letzten Runde anstatt „mit dem Finger in der Nase“ ins Ziel zu rollen – das macht Spaß!

Wie lief es bei Jörg?

Sein Rennen lief vom Gefühl her sehr gut für ihn, wie er selbst beschrieb: „Der Kurs hatte „Flow“ gefühlt 80% bergab und gut fahrbare Waldwege.“

Das mit dem Flow und gut befahrbare Wege unterschreibe ich sofort, beim Punkt „gefühlt 80% bergab“ trennen sich unsere Wahrnehmungen allerdings – vielleicht spielt hier aber 1 Watt/kg mehr oder weniger eine entscheidende Rolle.

 

Jedenfalls waren Platz 1 und 2 für ihn fast immer in Sichtweite und der 3. Platz in Form von Thomas‘ Hinterrad immer greifbar – am Ende stand dann dennoch knapp „nur“ Platz 4 mit der Holzmedaille.

Hintendran gab´s noch `nen Becher heißen Kaffee, einen leckeren Schokomuffin und ein bisschen Smalltalk. Da ab auf die Sitzheizung und nach Hause – so gut es geht Erholen, denn am Folgetag steht noch der Großensee-Cross der Trek Cyclocross Serie auf dem Programm.

 

Bilder von Michael Richter ( https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/12/12/stevens-cyclocrosscup-elmshorn-10-12-2022/ )

VonMarco

Rennbericht aus der Hobby-Ü50: Stevens Cyclo-Cross-Cup 2022/23, 8. Lauf Wedel

Zitat von Fotograf Michael:

 …Dieses Mal gab es kein M&M-Battle, dafür aber ein M&K-Battle. Wie das ausgegangen ist, davon wird Marco berichten …

Du bist so´n Held: Noch mal ganz genüsslich rein mit dem Finger in die frische Wunde … 🙁 Und glaub` ja nicht, ich habe deine Anfeuerungsrufe an Kai nicht gehört: „Los, den kriegst du noch!“ Dasmerkichmir. 🙁 Und in der Startaufstellung habe ich noch gesagt: „Der Kai hat sich doch die letzten Wochen nur die cojónes geschaukelt. Der ist fit und ausgeruht, außerdem neues Material am Start, das motiviert auch…“ 

Aber lassen wir den Renntag mal der Reihe nach ablaufen:

Dieses Wochenende ging es also nach Wedel – für mich zum allersten Mal, denn als der Stevens-Cup dort früher schon mal zu Besuch war, da hatte ich noch gar keinen Crosser.

Gegenüber vergangener Woche spätere Startzeit, kürzere Anreise und sogar Hol- und Bringservice von Jörg mit seinem Hippie-Party-Bus – der Start in den Tag war also gar nicht mal schlecht.
Bei der Ost-West-Durchquerung von Hamburg kann man aber selbst am verkehrsleeren Sonntagmorgen viel Zeit vergeuden, denn die rote Welle von Millionen Ampeln lauert auch dann. So waren wir also nur mittelmäßig zeitig da um die Besichtigungs- & Warm-up-Runden zu drehen.

Über das Wetter konnte man im Grunde nicht klagen: Zwar ziemlich schattig und knapp am Gefrierpunkt, auf der Strecke nur wenig Feuchtigkeit der vorhergehenden Tagen – über weite Strecken ähnliche Bodenverhältnisse wie in Bremen, wobei es ein paar wirklich schnelle Abschnitte gab, als auch wirklich ganz, ganz klebrig-zäh laufenden Boden (z.B. Anfahrt zur Doppelhürde).

Im Weiteren zitiere ich einfach mal die Seite der ausrichtenden RG Wedel:

Die Strecke: Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Mit 2,8 Kilometer ziemlich lang und anstrengend, es wurde gerade auf den flachen Geraden ziemlich schnell. Aber das nächste Hindernis oder die nächste kleine Steigung waren nie weit. Mit Flatterband waren wir nicht geizig und freundliche Hinweise an die sonntäglichen Spaziergänger und Hundeausführer hatten oft zur Folge, dass dieses stehenblieben und zuschauten, so dass die Strecke für die Fahrer frei blieb.

Der technische Teil: Die Stelle mit dem Baumstamm, dann steil runter und wieder hoch – das war der Scharfrichter dieses Kurses. Gut, dass man den Baumstamm links umfahren konnte, aber wir werden sicher noch länger diskutieren, ob es insgesamt besser ist, komplett aus den Pedalen zu gehen und erst oben wieder aufzusitzen? Größten Respekt übrigens an unseren jungen dänischen Teilnehmer, der Bunny-Hop (-artig) ziemlich artistisch über den Baumstamm gekommen ist. Die Teilnehmer: alles Profis! Anstrengend, aber glücklich am Ende im Ziel. Hervorragend: es ist sehr wenig passiert. Auch die etwas schwierige Überfahrt über die Brücke hat in keinem Fall zu einem Sturz oder Schlimmerem geführt, auch vielleicht wegen der ausgelegten Anti-Rutsch-Matte.

Keine Kollisionen, keine Unfälle in der Gruppe, so soll das sein. Leider eine Handverletzung morgens, als es noch ziemlich kalt war: Gute Besserung!

Der Held: Plattes Vorderrad auf der letzten Runde? Egal! Dann wird halt das Rad geschultert und ins Ziel gelaufen! Hauptsache gefinished, yeah! (Respekt, Martin!) Für ihn und alle anderen Finisher: die Zielmedaillie, gleich als Kohlenhydratquelle gestaltet (Danke, Susan!)

Die Zielverpflegung: Danke an alle Kuchenspender, Café-Baristas und Grillmeister. Zu zivilen Preisen konnten wir mit heißen Getränken glückliches Lächeln in frierende Gesichter bringen – die Vereinskasse dankt.

Vielen Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Sponsoren und den zahlreichen Helfern, die sowohl in der Vorbereitung der Veranstaltung, beim Ablauf, bei der Rennleitung, bei der Sicherung, bei der Preisverleihung und auch im Hintergrund der gesamten Stevens-Rennserie aktiv gewesen sind. Danke!

Der Start war fast eine Bremen-Kopie: Aus der 2. Reihe ging es direkt hinter Klaus und Thomas und neben Jeremy auf die erste Kurve zu, wo ich vor ihm auf Platz 3 durchschlüpfte. Gut, wahrscheinlich hat er mich gewähren lassen weil er ja weiß „Der kann nix, den kassiere ich gleich wieder!“ 

Erstmal ging es über den Gras-Schräghang-Wellen, dann auf die elendig lange Speed-Gerade, an der Jeremy dann auch vorbeifuhr. An deren Ende rechts rum den „Berg“ hoch und wieder runter, mit etwas Mut über die Wurzeln der Linkskurve runter zum Sportplatz und durch die Kehren-Schikane. Am nächsten Spielfeld vorbei wieder auf den Gehwegplatten „gelutscht“, noch eine Schikane und dann raus Richtung Wende an der Schulauer Straße, zurück auf dem Pattex-Boden Richtung Hürden, wo dann Berend vorbeizog.

Nun über den Parkplatz in den unteren Teil der Strecke, wo mich Andreas und Hinnerk überholten, denen ich noch über die Brücke und den Baumstamm folgen konnte; hinter mir schon Jörg.

Hier sieht man dann an uns Teamkameraden ganz gut den stilistischen Unterschied von „Schnappatmung vs. entspannte Nasenatmung“. Nach der Kehre Richtung Parkplatz überholte Jörg dann auch. An Start/Ziel vorbei konnte ich ihm noch, nun auf Platz 8 fahrend, bis zur Highspeed-Geraden folgen, dann zog er aber allmählich auf und davon.

Ab Rennmitte kamen dann von hinten einige Fahrer, angeführt von Kai und Arne, deutlich näher. Mitte der vorletzten Runde klebte Kai auf der langen Geraden an meinem Hinterrad, zog vor dem Bergaufstück vorbei und legte auch gleich ein paar Meter zwischen uns.
In den engen Sportplatzkehren war ich noch einmal dicht dran, aber auf jeden geraden Stück Strecke und beim Herausbeschleunigen aus Kurven gewann er deutliche Meter; da hatte er einfach einige Watt mehr auf dem Pedal als ich.

In der letzten Runde machten Jochen, Frank und Arne von hinten Druck, an der letzten Überquerung des Baumstamms stürzte mein direkter Verfolger allerdings – ich schätze mal, dass hat mir den Ar*** und den Platz gerettet.

Den brachte ich dann von den 30 Startern ins Ziel und für´s Foto kann man sich ja trotzdem (oder gerade deshalb?) noch mal ein Lächeln rausquälen.

Jörg war als 6. über die Linie gerollt

und Julia hat mal wieder den Vogel abgeschossen: Von den 17 Damen ist sie 3. geworden.

Back to back, es scheint ihr auf dem Podium ganz gut zu gefallen.

Endlich mal richtig gut gestartet (ihr erster, angefangener „Führungs-Kilometer!) war sie dann aber wohl doch noch nicht richtig auf Betriebstemperatur und musste wieder einige Plätze hergeben, ehe sie sich wieder Platz für Platz durch´s Feld nach vor geackert hat.

Insgesamt eine wirklich schöne Strecke und Veranstaltung – hoffentlich bleibt sie uns dem dem Stevens-Cup erhalten.

Als Kontrastprogramm zur Vorwoche (Stichwort: Startprozedere des Offiziellen) hat Manfred seine Sache mal wieder extragut gemacht. Für noch nicht ausgeschlafene Serien- oder ganz neue Ersttäter hat er vor und während des Ablaufs alles wirklich narrensicher moderiert – trotz (O-Ton) „immer schlechter Laune“, von der man wie immer so gar nichts gemerkt hat.

Der Vollständigkeit halber hier auch noch einmal das Podium der Hobby-Ü50-Männer:

Bilder von Michael Richter (aka Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/12/05/stevens-cyclocrosscup-wedel-05-12-2022/ ), der RG Wedel und eigene Schnappschüsse.